Gegenpressing – die EM-Kolumne / Rot gewinnt
Es war wieder einmal so ein fußballloser Abend, fast hat man sich schon daran gewöhnt, dass jeden Tag EM-Spiele im TV laufen. Wer sich am Donnerstagabend schon darauf gefreut hatte, Fußball zu schauen, der musste allerdings umplanen und sich mit etwas anderem begnügen. Denn die EM pausierte noch immer. Spannende Zweikämpfe gibt es im Fußball aber nicht nur auf dem Platz. Nein, auch daneben geht es um so einiges. Passend dazu lief am Donnerstagabend auch das „Duell der Brüder – Die Geschichte von Adidas und Puma“ im TV – die Möglichkeit, den Abend doch noch indirekt mit Fußball zu verbringen.
„Das Duell der Brüder“ erzählt die Geschichte von zwei großen Sportartikelherstellern. Es ist die Geschichte der Gebrüder Adolf und Rudolf Dassler, die Gründer der „Gebrüder Dassler Schuhfabrik“. Beide standen an der Spitze des Unternehmens – bis sie sich zerstritten. Die Fabrik wurde aufgelöst und zwischen den beiden Gebrüdern wuchs die Rivalität. Jeder von ihnen gründete sein eigenes Unternehmen: der eine Adidas, der andere Puma.
Beide Firmen gehören bis heute zu den erfolgreichsten Sportartikelherstellern der Welt und auch bei der EM liefern beide Unternehmen einen Großteil der Ausstattung: Zwölf der 24 teilnehmenden Nationen tragen eine der beiden Marken.
Acht Teams laufen in Adidas-Leibchen auf, darunter Deutschland, Spanien und Belgien. Vier tragen ein Dress von Puma, darunter Mitfavorit Italien. Zu dem Duell hat sich mittlerweile ein drittes Unternehmen hinzugesellt: Neun Teams, unter anderem England, Portugal und Frankreich, tragen Nike. Lediglich die Außenseiter Nordmazedonien (Jako), Ukraine (Joma) und Dänemark (Hummel) greifen auf andere Hersteller zurück.
Ein großes Sportevent bietet besonders den Trikotherstellern die Aussicht auf außergewöhnliche Umsätze. Denn es sind nicht nur die Fußballer auf dem Platz, die sich ihre Leibchen überstreifen. Auch Millionen Fans kaufen sich ihre Lieblingstrikots – und diese sind nicht gerade billig.
Aber auch Prestige und Ruhm spielen eine große Rolle. Wer will nicht sein Logo auf der Brust des späteren Europameisters sehen?
Ist die Marke am Ende aber überhaupt ausschlaggebend? Die drei letzten Sieger der EM haben bewiesen: Nein, es ist die Trikotfarbe, die den Unterschied macht. Sowohl die Portugiesen (2016) als auch Spanien (2008 und 2012) trugen bei ihrem Sieg rot. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Sieger auch in diesem Jahr wieder rot gekleidet sein wird, ist groß: Immerhin tragen acht der 16 verbliebenen Mannschaften diese Farbe.
- Daniel Scheid: „Der Wechsel war nach der Verletzung die Chance, nochmal neu zu starten“ - 19. November 2024.
- Zwischen Klassenunterschied, Komplimenten von Bundesliga-Spielern und Zuversicht - 10. November 2024.
- Zwischen dem HBD und dem Europapokal-Achtelfinale steht eine große Herausforderung - 9. November 2024.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können.
Melden sie sich an
Registrieren Sie sich kostenlos