BGL Ligue / Sébastien Grandjean (Fola) und Pascal Carzaniga (Swift): Zwei Trainer, eine Meinung
Es dürfte eines dieser Spiele sein, auf die jeder Fußballliebhaber brennt: Die besten, formstärksten Mannschaften der Saison stehen sich am Sonntag auf dem Escher Galgenberg gegenüber. Vor dem Duell haben die beiden Trainer Sébastien Grandjean (Fola) und Pascal Carzaniga (Swift) ihre – quasi identischen – Einschätzungen geliefert.
Das letzte Spiel: Wie es der Zufall so will, standen beide Mannschaften vor ihrem direkten Duell dem gleichen Team gegenüber. Sowohl bei den Eschern als auch bei den Hesperingern endete die Partie gegen Niederkorn mit einem 1:1. Beide Male hatte Progrès-Offensivspieler Kempes Tekiela seine Elf in Führung gebracht. Zachary Hadji (Fola/am Sonntag) und Dominik Stolz (Swift/am Mittwoch) gelang der Ausgleichstreffer im zweiten Durchgang. „Wir hatten Probleme, ins Spiel zu finden“, lautete die Analyse des Hesperinger Trainers Pascal Carzaniga. Eine andere Erkenntnis des 49-Jährigen betraf die mangelnde Chancenverwertung seiner Elf. „Es ist eigentlich nicht unsere Gewohnheit, so viele Torgelegenheiten auszulassen … Gegen Niederkorn oder Fola kann man es sich nicht leisten, aus acht Torschüssen nur einen Treffer zu landen. Das habe ich dem Team auch so mitgeteilt.“
Vorteil Fola? Wird der Fitnesszustand morgen entscheidend sein? Die „Doyenne“ profitierte vor dem anstehenden Spitzenspiel von der Tatsache, dass die Auswärtsfahrt nach Wiltz Corona-bedingt ins Wasser fiel. Es blieben nach dem Kraftakt in Niederkorn demnach sechs volle Tage – während der Aufsteiger am Mittwoch Kräfte ließ. „Wir haben den ersten Teil der Woche für die Regeneration vorgesehen und ab Mittwoch fokussiert auf dieses Duell hingearbeitet“, blickte Fola-Coach Sébastien Grandjean auf seine vergangenen Tage zurück. „Dass wir keine englische Woche hatten, ist jedenfalls kein Nachteil.“ Und genauso sieht es auch Carzaniga – der fast den gleichen Wortlaut nutzte: „Es ist auf jeden Fall kein Vorteil für uns.“ Trotzdem ist sich der Franzose sicher, dass nicht allein die Fitness über dieses Duell entscheiden wird, sondern auch der Kampfgeist.
Die Lehren aus dem Hinspiel: Hakim Abdallah und Dominik Stolz hatten am letzten Spieltag vor der verlängerten Winterpause bereits für eine bequeme 2:0-Führung nach nur 22 Minuten gesorgt. In Durchgang zwei allerdings schlug der beste Torschütze der laufenden Meisterschaft, Hadji, doppelt zu – beide Male nach einer Vorlage von Diogo Pimentel. „Die Bedingungen waren nicht optimal“, fasste Grandjean zusammen. „Sie hatten gerade einen Trainerwechsel vollzogen, wir hatten personelle Sorgen.“ Sodass beispielsweise Lenny Almada zum ersten Mal in der Startelf stand. Auch für Carzaniga war es das erste Meisterschaftsspiel an der Seitenlinie des Becca-Klubs. Für ihn war es ein Duell mit zwei völlig unterschiedlichen Hälften: „Die erste gehörte klar den Eschern, die zweite uns. Das Resultat war logisch.“
Die Anspannung: „Eine ruhige Kraft.“ Konzentriert, aber nicht gestresst – das war der Eindruck, den die Truppe aus der Minettemetropole in den vergangenen Tagen bei ihrem Trainer hinterlassen hat. Die Frage ist also, wie die Hesperinger das 1:1 gegen Niederkorn verdaut haben. „Wir haben kein mentales Problem, sondern einfach zu viele Chancen liegengelassen“, meinte Carzaniga. Von Anspannung sei trotz der möglichen Vorentscheidung in der Tabelle keine Spur: „Meine Spieler verfügen über Erfahrung mit solchen Spielen. Wir werden da bei der Vorbereitung keinen Unterschied machen.“
Die Meisterfrage: Eines steht fest: Die Meisterschaft wird nicht am Sonntag entschieden. Aber vielleicht vorentschieden? Die Escher wären dem Titel bei einem Dreier ein großes Stück näher. Es bleiben noch sieben Spieltage (plus ein Nachholspiel der Escher) zu bestreiten. Oder, wie es Grandjean treffend erklärte: „Swift muss gewinnen, wir wollen es. Das ist der kleine, aber feine Unterschied.“ Für Carzaniga verdient das Duell den Titel „un match charnière“ für die Escher. „Wenn wir uns noch irgendwie Hoffnungen machen wollen, ist verlieren verboten.“ Die beiden Coaches könnten sich also nicht einiger sein.
Zweites Team in Quarantäne
Eine Woche nach dem FC Wiltz befindet sich aktuell der RM Hamm Benfica in Quarantäne. Das Spiel gegen die Etzella muss auf ein späteres Datum verlegt werden.
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Wenn diese beiden träner fliegen könnten, wären sie Satelliten!