BGL Ligue / Swift Hesperingen verpflichtet österreichischen Ex-Nationalspieler
Anderthalb Tage vor dem Ende der Wintertransferperiode hat Swift Hesperingen einen Offensivspieler vorgestellt. In die Karten schauen lassen, wollte sich der Meister nicht: Ob neben Raphael Holzhauser, einem früheren Nationalspieler Österreichs, noch ein weiterer Neuzugang zum Aufgebot von Trainer Roland Vrabec stoßen wird, entscheidet sich am „Deadline day“.
Fünf Punkte beträgt der Rückstand auf Leader Differdingen. Der Meister ist gewillt, sich die nötigen Mittel für die Aufholjagd zu geben. Einerseits wurde der breite Kader in diesem Winter verkleinert (Ayongo, Marques, Corral, Czekanowicz, Spruds) und gleichzeitig nach gezielten Verstärkungen gesucht. „Es war der Wunsch des Trainers, einen Spieler zu verpflichten, der den Unterschied machen kann. Wir haben zwar offensive Akzente setzen können und den Ball nach vorne gebracht, aber in unserem Spiel fehlte die Effizienz“, fasste Präsident Fernand Laroche die Probleme der Hinrunde zusammen.
So fiel die Wahl auf einen erfahrenen Mittelfeldspieler: Der 30-jährige Raphael Holzhauser absolvierte im Laufe seiner Karriere 450 Pflichtspiele in Österreich, Deutschland und stand zuletzt bei OH Louvain in Belgien unter Vertrag. Nachdem er in der Hinrunde nur zweimal zum Saisonauftakt der Meisterschaft dort zum Einsatz gekommen war (sowie bei einem Pokalspiel im Dezember), einigten sich beide Seiten vor wenigen Tagen darauf, die Zusammenarbeit vorzeitig zu beenden. Zurück in seiner Heimat in Österreich hat er sich nach einer Woche Bedenkzeit und zahlreichen Telefonaten mit Swift-Trainer Roland Vrabec dazu entschlossen, einen Vertrag von anderthalb Jahren bei den Hesperingern zu unterzeichnen.
Es war nicht das erste Mal, dass Holzhauser ein Luxemburger Spielfeld betrat: Der 1,93 m große Spieler mit Offensivdrang stand in der Startelf des Österreicher Aufgebots, das sich 2020 im Stade Josy Barthel 3:0 gegen die FLF-Auswahl durchsetzte. „Damals war das ja noch kein Thema“, lachte der Spieler am Dienstagmorgen. „Ich hatte in den vergangenen Tagen viele Gespräche mit dem Trainer und den Vereinsverantwortlichen. Ich freue mich darauf, die neuen Kollegen kennenzulernen. Die Integration ist jetzt das Wichtigste“, meinte der Profi.
Spaß haben
Geboren in Neuwied, wechselte der Jugendspieler sehr früh von der Talentschmiede des Rapid zur U19 des VfB Stuttgart. Seine Bundesliga-Premiere (der insgesamt 36 Einsätze) feierte er im Januar 2012 gegen Schalke. Weitere Stationen waren u.a. der FC Augsburg, Austria Wien (AUT), Grasshoppers Zürich (CH), Beerschot, OH Leuven (beide B) und 1860 München. „Es hat mich gejuckt, hierherzukommen“, sagte Holzhauser bei der Pressekonferenz. „Ich will dieser Mannschaft helfen, die Ziele zu erreichen.“
Die Worte Vrabecs scheinen den Ex-Bundesligaprofi überzeugt zu haben, obwohl sich beide vorher nicht über den Weg gelaufen waren: „Ich kannte bislang nur seinen Namen. Er hat eine aktive Rolle beim Wechsel gespielt. Ansonsten hätte ich nicht unterschrieben.“ Obschon er eher wenig Spielpraxis in der Hinrunde bekommen hat, fühlt sich der 30-Jährige fit. „Als der Wechsel konkreter wurde, habe ich mich natürlich informiert. Ja, es werden wohl weniger Zuschauer werden, aber jedes Fußballfeld ist gleich. Ich bin hier, um Spaß am Fußball zu haben. Wenn das funktioniert, kann ich der Mannschaft helfen.“
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