Fußball / Toptalente und Wandervögel – Die Deadline-Gesichter der BGL Ligue
In dieser Saison durften die einheimischen Vereine erstmals Transfers bis zum 31. August anstatt wie vorher bis zum 31. Juli tätigen. Am Deadline-Day haben einige BGL-Ligue-Vereine noch einmal zugeschlagen. Die Neuzugänge könnten an diesem Wochenende zu ihrem ersten Einsatz kommen. Wir stellen Ihnen einige neue Gesichter vor.
Halim Meddour (US Hostert)
Der Innenverteidiger Halim Meddour entdeckte die BGL Ligue in der Saison 19/20, als er sich der Jeunesse Esch anschloss. Die ersten Monate verliefen gut und der damals 21-Jährige hinterließ einen guten Eindruck. Im Europapokal war er sofort Stammspieler und qualifizierte sich mit den Eschern nach zwei Unentschieden gegen Tobol Kostanay aus Kasachstan für die zweite Runde der Europa-League-Qualifikation. Danach kam jedoch bei der Jeunesse, aber auch bei Meddour Sand ins Getriebe. Die Rückrunde verpasste er aufgrund einer Knieverletzung fast komplett. In der darauffolgenden Saison verließ er die „Grenz“ nach nur zwei Spielen im Sommer und schloss sich dem algerischen Erstligisten ES Sétif an. Zuletzt war Meddour vereinslos. In Hostert setzt man auf seine Qualitäten, um den Abwehrverbund noch einmal zu verstärken.
Brice Tutu (Jeunesse Esch)
Als Sturmriese wurde er von seinem neuen Verein angekündigt. Das kommt hin – zumindest was die Größe angeht. Der 23-jährige Franzose ist 1,95 Meter groß. Der Angreifer aus Clichy (Region Île-de-France) wurde vor allem bei SM Caen ausgebildet, wurde danach aber an SC Bastia und AS Beauvais-Oise ausgeliehen. Der Angreifer wartet noch auf den großen Durchbruch und kam für Caen lediglich auf 44 Minuten in der Ligue 2. Den Rest seiner Karriere verbrachte Tutu vor allem in der viertklassigen National 2. Bei der Jeunesse erhofft sich der Angreifer nun endlich mehr Spielminuten und Tore. Tutu ist übrigens nicht der einzige Sturmriese bei den Eschern. Auch Moussa Maazou besitzt mit 1,90 Metern Gardemaß. Eine interessante Konstellation.
Antonio Gomes (UT Petingen)
Als Kind zog Antonio Gomes mit seinen Eltern von Portugal nach Luxemburg und schnürte ab diesem Moment die Schuhe für den FC Rodange 91. Sein Talent blieb jedoch nicht lange verborgen. Schnell wurde er in die Fußballschule des nationalen Fußballverbandes FLF aufgenommen und sorgte dort für Furore. 2016, mit 16 Jahren, wechselte er in die erfolgreiche Akademie des italienischen Erstligisten Atalanta Bergamo. Kurz davor hatte er einen Verbandswechsel vollzogen und lief ab der U16 für sein Geburtsland Portugal auf. Bis zur U19 blieb er Auswahlspieler. Im selben Jahr folgte auch der Wechsel zu Delfino Pescara, 2020 ging es weiter zum portugiesischen Zweitligisten UD Oliveirense, wo er erstmals Einsatzzeit im Herrenfußball bekam. Der Durchbruch gelang ihm aber nicht. Mittlerweile ist Gomes 21 Jahre alt und versucht in Petingen einen neuen Anlauf. Beim Fusionsverein freut man sich – auch weil der Flügelspieler den Status der „première licence“ erhält.
Vladyslav Kobylyanskyi (UT Petingen)
Petingen schlug gleich zweimal am Deadline-Day zu und verpflichtete den einzigen Ukrainer der BGL Ligue. Genau wie Antonio Gomes war auch Vladyslav Kobylyanskyi Jugendauswahlspieler seines Landes. Für die U17 der Ukraine bestritt er bis 2018 sechs Länderspiele. Zu diesem Zeitpunkt stand er noch bei Schachtjor Donezk unter Vertrag und maß sich in der Youth League mit den Nachwuchstalenten von Manchester City, Olympique Lyon oder 1899 Hoffenheim. Da Kobylyanskyi aber in dieser Mannschaft nur Ergänzungsspieler war, schaffte der kleingewachsene Mittelfeldspieler (1,70 Meter) den Sprung zu den Profis des ukrainischen Topvereins nicht. Nach sechs Monaten der Vereinslosigkeit unterschrieb er in diesem Sommer einen Vertrag beim türkischen Erstligisten Gaziantep FK. Dieser lieh ihn nach nur wenigen Wochen wieder an Petingen aus. Dort erhofft sich Kobylyanskyi nun genau wie Gomes mehr Spielzeit und den Durchbruch.
Karim Rossi (RFCUL)
Der Racing hat einen richtigen Wandervogel verpflichtet. Karim Rossi begann seine Karriere in der Schweiz bei Lausanne-Sport und den Grasshoppers Zürich, danach versuchte er sein Glück in England (Stoke City und Hull), Belgien (Zulte-Waregem), Italien (Spezia Calcio), wieder der Schweiz (FC Lugano, FC Schaffhausen, FC Chiasso), den Niederlanden (Cambuur-Leeuwarden, Telstar), Schweden (AFC Eskilstuna) und Bulgarien (Tsarsko Selo). Mit seinen 27 Jahren hat der Stürmer also bereits in sechs Ländern und bei 13 Vereinen gearbeitet. In 167 Spielen erzielte er 28 Tore. Nicht schlecht, aber auch zu wenig, um den richtigen Durchbruch zu schaffen. Der bullige Angreifer (1,89 Meter) hat jedoch nicht nur Fußball im Kopf. In den vergangenen Jahren studierte er auch Business Management. Beim Racing soll er zusammen mit Mana Dembélé und Yann Mabella die gegnerischen Abwehrreihen das Fürchten lehren. Und Trainer Jeff Saibene kennt er auch bereits aus der Schweiz.
Alexandre Ippolito (Wiltz)
Wenn der eine Flügelstürmer geht, muss der nächste kommen. David Timmermans verließ vor einigen Wochen die Wiltzer nach zwei Jahren und wurde durch seinen belgischen Landsmann Alexandre Ippolito ersetzt. Im Gegensatz zu Timmermans kam Ippolito aber bereits in der Jupiler Pro League zum Einsatz. Als 20-Jähriger bekam er seine Chance beim belgischen Erstligisten Mouscron – konnte sie aber nicht nutzen. Am Ende standen nur 19 Minuten zu Buche. Bis zuletzt stand er beim Klub aus der Province de Hainau unter Vertrag, kam aber ausschließlich in der zweiten Mannschaft zum Einsatz. In Wiltz will Ippolito wieder angreifen – am liebsten über die Flügel.
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