EM-Qualifikation / U21 unterliegt gegen die Ukraine
Die U21-Auswahl kassierte ihre zweite Heimniederlage der laufenden EM-Qualifikation. Gegen einen Gegner, der aufgrund seiner Athletik dominanter auftreten konnte, konnten sich die Luxemburger nicht allzu oft aus ihrer Umklammerung lösen. Erst in der zweiten Hälfte wurden die „Roten Löwen“ gefährlich – doch sowohl Fernandes als auch Turping knallten die Schüsse an das Gehäuse.
Dass die U21-Auswahl von Nationaltrainer Dan Huet im September einen hervorragenden Eindruck beim Auftakt der EM-Qualifikation hinterlassen hatte, zeichnete sich auch auf der Tribüne des Escher Stade Emile Mayrisch ab. Der Nachwuchs der „Roten Löwen“ hatte auf sich aufmerksam gemacht und wollte diese Vitrine ein weiteres Mal nutzen. Mit ihren Blocks auf dem Schoß tummelten sich die Scouts auf dem Galgenberg. Für die Luxemburger Zuschauer war es derweil eine Art Warmlaufen für den großen Showdown der Nationalelf, die von einer historischen Qualifikation für die EM-Endrunde träumen darf.
Direkt bei Anpfiff bewahrheiteten sich die Ankündigungen von Dan Huet: Der Trainer hatte seine Mannschaft auf harte Duelle und ein enormes Gegenpressing eingestellt. Die Ukraine war von Anfang an darauf bedacht, enormen Druck aufzubauen und konnte nach einer Ecke in der 6. zum ersten Mal einen Freistoß nahe der Eckfahne treten. Kapitän Cerqueira, auf dem besagten Platz zu Hause, konnte klären. Beim zweiten Freistoß aus 30 Metern lenkte Latik zur Ecke (8.). Umso wichtiger war es, die Momente im eigenen Ballbesitz clever auszunutzen und den Gegner laufen zu lassen. Die FLF-Auswahl versuchte es zunächst mit weiten Bällen in Richtung Correia und Berberi, doch wirkliches Durchkommen gab es auf den letzten 30 Metern nicht.
Doch auch die Gäste hatten mit zunehmender Spieldauer nicht mehr viele Freiheiten. Erst als Krasnopir in den Lauf geschickt worden war, konnte Innenverteidiger Fernandes entscheidend dazwischengehen. Der defensive Block der „Löwen“ stand kompakt und solide, musste bei diesem intensiven Duell allerdings auch sehr viele Räume zulaufen – was viele Körner kostete.
Ein Kopfball von Braharu (30.) rüttelte die Zuschauer wieder wach, dann parierte der Niederkorner Latik den Weitschuss von Ocheretko. Wie schnell es bei einem Verteidigungspatzer gehen kann, sah man in der 31.: Der ukrainische Kapitän Brazhko rutschte (beim Spielaufbau der Luxemburger) mit voller Wucht in einen zu kurzen Pass im Sechzehner und verfehlte das Tor nur knapp.
Frisches Blut kann punkten
Wie aus dem Nichts kamen die Luxemburger dann zur ersten Chance: Correia wirbelte auf der linken Seite, gab auf Jonathans. Von dort aus kam die Flanke in den Strafraum, wo der großgewachsene Fernandes auf seine Chance witterte, um per Kopf einzunetzen. Der Ball flog vorbei – und es ging blitzschnell auf der anderen Seite weiter. Dort rettete der Pfosten die Luxemburger noch mal unmittelbar vor der Pause. Doch unbeschadet überstanden war die Sache damit noch nicht, denn Krasnopir konnte nach Roman-Vorlage das 1:0 der Ukraine erzielen – in der 45. Spielminute, dem denkbar schlechtesten Moment.
Die Frage war demnach, mit welchen Ideen die Hausherren sich dem in Durchgang zwei widersetzen wollten. Denn es waren die Ukrainer, die mit ihrer physischen Überlegenheit das Sagen auf dem Feld behielten. Im Minutentakt flogen Bälle nach dem Wiederanpfiff auf Latiks Kasten zu. Was würde die Einwechslung von Elshan bewirken (59.)? Zur Spielstunde jedenfalls boten sich der FLF-Auswahl plötzlich mehr Löcher nach vorne. Ein toller Weitschuss von Fernandes knallte gegen den Pfosten. Es sollte der Knackpunkt sein: Im Gegenzug konnte die Ukraine nach einer Offensivkombination auf 2:0 erhöhen. Der gerade erst eingewechselte Viunnyk sorgte für die Vorentscheidung (69.). Bitter für die Hausherren: Der gut aufgelegt Turping donnerte in der 82. einen weiteren Schuss gegen das Metall und in der Nachspielzeit erhöhte Kvasnytsia auf 0:3.
Statistik
Luxemburg: Latik – Torres, Agostinelli, Fernandes, Sinner, Irigoyen – Berberi (74. Lohei), Cerqueira (70. De Oliveira), Klisurica (46. Ikene), Jonathans (70. Turping) – L. Correia (59. Elshan)
Ukraine: Neshcheret – Roman, Saliuk, Batahov, Smoliakov – Ocheretko (43. Yarmoliuk), Brazhko, Rubchynskyi (67. Kvasnytsia) – Braharu (67. Kucheriavy), Krasnopir (67. Viunnyk), Voloshyn
Schiedsrichter: Thorarinsson – Sigurdsson, Hrafnkelsson (alle ISL)
Gelbe Karten: Sinner, Torres, Cerqueira, Irigoyen, Agostinelli – Saliuk, Voloshyn
Torfolge: 0:1 Krasnopir (45.), 0:2 Viunnyk (69.), 0:3 Kvasnytsia (90.+4)
Zuschauer: 661 zahlende
Trainerstimme
Dan Huet (Luxemburg): „Eigentlich hatten wir uns vorgenommen, mit dem 0:0 in die Pause zu gehen. Durch den Rückstand mussten wir anschließend mehr Risiken eingehen. Es gab eine Phase, in der wir wirklich nah am Ausgleich waren und kassierten dann auf Konter hin das zweite Gegentor. Wir haben bis zur Schlussphase gekämpft, ich kann den Jungs keinen Vorwurf machen. Jeder hat seinen Job gemacht, von der ersten Elf bis hin zu den Einwechselspielern.“
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