Bundesliga / Welche Fußballer nicht mit den neuen Regeln der DFL klarkommen würden
Um Zweikämpfe zu vermeiden, muss man zu Boden gehen, wenn der Gegner „Grätsche“ ruft, es droht ein Platzverweis, wenn man sich ins eigene Gesicht greift, und verletzte Spieler müssen sich so lange auf dem Boden wälzen, bis sie alleine vom Spielfeld gerollt sind. Weil sich einige Bundesligisten außerdem beschwert haben, nicht richtig trainiert haben zu können, wird das Spiel unterbrochen, wenn einer der Akteure Seitenstechen verspürt. Was tut die DFL nicht alles für die Fortsetzung der Bundesliga! Sicher ist: Einige Spieler hätten Schwierigkeiten, sich an die Hygienemaßnahmen der DFL zu halten – würden sie denn in der Bundesliga auflaufen.
„Ich warte hier auf euch“, rief Luis Suarez in den Katakomben des Camp Nou den Spielern von Stadtrivale Espanyol zu. Der FC Barcelona hatte das Hinspiel der Copa del Rey 2015/16 gerade mit 4:1 gewonnen und sich einen angenehmen Vorsprung erarbeitet – alles gut, würde man denken. Suarez ballte aber die Fäuste auf den Treppen, die zu den Kabinen führen. „Kommt nur her, ihr seid Abfall.“ Die Spieler von Espanyol, ihrerseits auch voller spanischem Temperament, warteten nicht auf eine Sondereinladung. Was dann passierte, ähnelte dem Kampf Wladimir Klitschkos gegen Tyson Fury – oder aber pubertierenden englischen Hooligans, die mal wieder zwei Bier zu viel intus hatten. Die Szenen, die sich im Camp Nou abspielten, hielt nicht etwa eine spanische Boulevardzeitung fest. Nein, so stand es im Spielbericht des damaligen Unparteiischen Juan Martínez Munuera.
Uruguayer sind heißblütig. Bei Weltmeisterschaften verteidigen die Spieler des ersten Weltmeisters in der Fußballgeschichte ihre Nationalfarben mit derart viel Leidenschaft, dass man meinen könnte, es seien echte Krieger auf dem Platz. Das Problem dabei ist, dass vor lauter Motivation und Hingabe anscheinend nicht alle Spieler dazu in der Lage sind, ihr Tun und Handeln im Griff zu haben. In seiner ganzen Karriere habe Suarez zwei Fehler gemacht: „Dass ich Otman Bakkal vom PSV Eindhoven und Branislav Ivanovic von Chelsea gebissen habe.“ Dann kam die WM 2014 – im letzten Vorrundenspiel ging es gegen Italien. Fernab vom Spielgeschehen gehen plötzlich Giorgio Chiellini und Suarez zu Boden. Chiellini liegt schmerzverzerrt auf dem Boden, Suarez hingegen sitzt bedröppelt auf dem Boden. Er fasst sich an seine Zähne, als würde ein Grundschüler gerade nachschauen, ob sein letzter Milchzahn ausgefallen sei. „Laufen, kämpfen, kratzen, beißen“, das empfahl Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge seinen Spielern einst 2011. Eine Empfehlung, die sich scheinbar bis nach Uruguay durchgesprochen hatte. – Auch das Coronavirus lässt sich über Bisse übertragen.
Welche Bakterien und Viren sich genau an den Händen des Trainers der deutschen Nationalmannschaft befinden, das möchte man so genau vielleicht gar nicht wissen. Joachim Löw wurde schon einige Male dabei erwischt, wie er sich in den Schritt greift, danach mit den Fingern nach etwas Findbarem in der Nase sucht, bevor er es dann noch mal unter der Gürtellinie versucht, aber dieses Mal hinten. Wirklich schlimm wird es in dieser Zeit, wenn er nach dem Spiel dann gemütlich jeden Spieler abklatscht, sich bei den Gegnern bedankt oder den Schiedsrichtern zur hervorragenden Leistung, natürlich per Handschlag, gratuliert. So geschehen bei der EM 2016 im Spiel gegen die Ukraine.
Zwar verteidigte ihn Lukas Podolski auf einer späteren Pressekonferenz dann mit den charmanten Worten: „Ich denke, dass 80% von euch – und ich – sich auch mal an den Eiern kraulen, von daher ist alles gut.“ Aber vielleicht lernt Jogi daraus – und wäscht sich beim nächsten Mal die Hände, bevor er anderen Menschen nach dem Spiel die Hand reicht.
Lamas spucken, um ihr Revier und ihre Stellung in der Gruppe zu behaupten oder wenn sie geärgert werden – so steht es im Tierführer Safariland-Stukenbrock. Was genau Frank Rijkaard im WM-Achtelfinale von 1990 verärgerte, ist ungewiss. Vielleicht war es die volle Lockenpracht Rudi Völlers, auf die der Niederländer eifersüchtig war. Nach einem Foul zu Beginn des Spiels laufen Rijkaard und Völler auf ihre Positionen. Rijkaard hatte für das Foul Gelb gesehen, Deutschland bekam den Freistoß beim Spielstand von 0:0. Doch was dem Holländer dann in den Sinn kommt – vielleicht sollte man einen Tierpfleger im nächstgelegenen Streichelzoo fragen. Fokussiert und treffsicher spuckt Rijkaard seinem deutschen Kontrahenten in die Haare. Völler beschwert sich, der Schiedsrichter hat es aber nicht gesehen und der Videobeweis, der kam erst ein paar Jahre später. Nur eine Minute später kommt es zu einem Gerangel, Völler und Rijkaard werden vom Platz gestellt. Für Rijkaard selbst das Beste, was ihm passieren konnte, Völler konnte so immerhin seine Haare frühzeitig waschen. Denn im Gang zu den Katakomben fühlte sich das Lama erneut verärgert – und spuckte zum zweiten Mal auf Völler. Würde das heutzutage in der Bundesliga passieren und der Schiedsrichter hätte es übersehen, würde der Videoschiedsrichter eingreifen. Der Kölner Keller ist sich sicher: Kein Rot, aber zur Strafe muss Rijkaard den Rest der Saison mit Maske weiterspielen.
Programm und Tabelle
26. Spieltag, heute 15.30 Uhr
Dortmund – Schalke 04
Leipzig – Freiburg
Hoffenheim – Hertha BSC
Düsseldorf – Paderborn
Augsburg – Wolfsburg
Frankfurt – Gladbach (18.30 Uhr)
Köln – Mainz (Sonntag, 15.30 Uhr)
Union – Bayern (Sonntag, 18:00 Uhr)
Bremen – Leverkusen (Montag, 20.00 Uhr)
Die Tabelle (Spiele und Punkte)
1. FC Bayern 25 55
2. Dortmund 25 51
3. RB Leipzig 25 50
4. Gladbach 25 49
5. Leverkusen 25 47
6. Schalke 04 25 37
7. Wolfsburg 25 36
8. Freiburg 25 36
9. Hoffenheim 25 35
10. Köln 25 32
11. Union 25 30
12. Frankfurt 24 28
13. Hertha BSC 25 28
14. Augsburg 25 27
15. Mainz 25 26
16. Düsseldorf 25 22
17. Bremen 24 18
18. Paderborn 25 16
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