Gegenpressing – die EM-Kolumne / Wie die Europameister
Europameisterschaften haben etwas Besonderes an sich. Während dieser Zeit entwickelt sich der Wettbewerbsgedanke. Nach einem Sieg der eigenen Mannschaft schwillt die Brust an, das Mundwerk wird loser und die Sprüche derber. Große Turniere fördern den Willen, sich mit Freunden oder Kollegen zu messen.
So auch geschehen am vergangenen Samstag in einem bekannten Lokal in Steinbrücken. Grund für das Kräftemessen unter Sportredakteuren war der Geburtstag der allseits geschätzten Kollegin Christelle Diederich.
Die Disziplin: Kegeln. Eigentlich ja kein Problem für Luxemburger, immerhin waren wir ja schon einige Male Weltmeister in dieser Sportart. Es müsste uns eigentlich im Blut liegen. So wie Radsport. Welcher Luxemburger schafft die Alpe d’Huez denn nicht? Ich kenne keinen.
Die Teams: Das Team A wurde von unserem Eifeler Kollegen Pascal Gillen angeführt. Wenn es um Sport geht, vermischen sich seine französische „grande gueule“ und der absolute deutsche Siegeswille. Seine Freundin Vanessa bekam mächtig Druck ab, überzeugte aber mit ein paar feinen Versuchen und jeder Menge Coolness. Hinzu gesellte sich Joé Weimerskirch, unser jüngster Neuzugang. Ein Mann vom Land und deshalb eigentlich prädestiniert für das Kegelspiel. Aber auch dieses Klischee sollte sich am Ende des Abends als falsch herausstellen. Komplettiert wurde die Mannschaft von Chris Schleimer. Begeisterter Golfer und ehemaliger Dreierspezialist der AB Contern, aber auch das half ihm am Samstagabend nicht weiter.
In Team B stand das Geburtstagskind herself: Christelle Diederich. Ähnlich wie beim Herrn Gillen, bekam der Ehemann den Druck ab. Patrick löste die Aufgabe jedoch mit Bravour und war der Erste der Runde, der alle neun Kegel abräumte. Ihre beiden Töchter Amélie und Inès – die seit Jahren darauf trainiert werden, nur für Borussia Dortmund zu jubeln – fanden es toll. Meine Lebensgefährtin Mariana, die vor allem dann mit Sport zu tun hat, wenn ich sie mit Monologen über Fußball oder andere Disziplinen langweile, hatte den Dreh schnell raus. Und dann war da noch ich: ehemaliger Kugelstoßer und daher vor allem darauf getrimmt, die Kugeln so weit es geht wegzustoßen. Ich versuchte es diesmal mit mehr Feingefühl – aber auch das führte nicht zum Erfolg.
Das Ergebnis: Eigene Liga, eigene Regeln. Gespielt wurde im Best-of-three-Modus. Die Partie wurde natürlich im Elfmeterschießen entschieden. Team B behielt die Nerven. Im Durchschnitt haben wir gerade einmal sechs bis sieben Kegel in zwei Versuchen umgehauen.
Wie gesagt: Es liegt uns im Blut.
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