Bryan Nouvier / Zurück in der Großregion: Der neue Offensivspieler der Escher Jeunesse
Zwei Tore, eine Vorlage: Bryan Nouvier ist mit seinem Auftakt im Trikot der Escher Jeunesse logischerweise zufrieden. Im Tageblatt-Interview kam der 26-jährige Franzose aber nicht nur auf Treffer, sondern ebenfalls auf seinen ungewöhnlichen Parcours zu sprechen.
Es brauchte eine große Portion „Mut“, wie er es heute nennt: Mit 19 Jahren verließ Bryan Nouvier die Lorraine in Richtung Rumänien. Der inzwischen 26-Jährige hat auf die harte Tour lernen müssen, wie brutal und schnelllebig das Fußballgeschäft tatsächlich ist. Als sich für den „Stagiaire“ die Türen zur Ligue 1 in Metz schlossen und ihm damals kein Vertrag angeboten wurde, suchte er den Weg ins Ausland. Statt wie erhofft in Bari landete er 2015 in Cluj. „Einen ganzen Monat lang wurde ich vor diesem Transfer in der Serie B getestet. Ich habe fast die komplette Vorbereitung mit der Mannschaft absolviert, bevor die Vereinsverantwortlichen mir zwei Vorschläge unterbreitet haben.“
Zur Option standen wenig Spielzeit und eine Ausleihe an einen anderen italienischen Klub oder aber ein möglicher Wechsel nach Rumänien, da es gute Verbindungen zwischen Cluj und Bari gab. „Es verlangt schon etwas Mumm, alleine und ganz ohne Sprachkenntnisse nach Rumänien zu gehen. Zum Glück hat meine Frau mich damals begleitet, aber ich habe die Landessprache nicht beherrscht und auch nicht unbedingt große Englisch-Kenntnisse. Nach einem Jahr ging dann beides.“
Neben Cluj stehen mittlerweile auch Sepsi OSK (RUM) und Rakow Czestochowa (POL) im Lebenslauf. Klar, dass die Kulissen in den ersten Ligen und Zuschauerzahlen von bis zu 15.000 Personen etwas anderes waren als die, die er am vergangenen Sonntag erstmals in der BGL Ligue sah. „Ich war sehr angetan von der Stimmung, auch wenn es nur 1.000 Leute waren.“
Und die sahen einen Jeunesse-Neuzugang, der mit seinen zwei Toren und einer Vorlage absolut keine Anpassungsschwierigkeiten zu haben schien. Besonders der erste Treffer war bilderbuchreif, als er nach einem Zusammenspiel mit Andrea Deidda mit links verwandelte: „Es war auch etwas Glück dabei, denn der Ball flog ja auch voll ins Kreuz.“ Diese positive Einstellung und generelle Zufriedenheit beim neuen Klub haben ihre Gründe: „Ich fühle mich dank der vielen hilfsbereiten Leute hier im Verein fast so, als wäre ich schon seit Jahren dabei. Die Nähe zur Familie und die Tatsache, dass ich wieder ein anderes Sozialleben führen kann, sind ein großes Plus.“
Dass ihn sein Weg über Rumänien und Polen überhaupt in die Minettemetropole führte, ist aber eher mit ein paar Kontakten und Zufällen zu erklären: „In meiner ehemaligen Mannschaft gab es einen Mitspieler, der über seinen Agenten bereits Kontakte zur Jeunesse hatte. Da meine Familie in Metz lebt, war es die perfekte Gelegenheit, wieder etwas mehr Zeit mit ihr zu verbringen und gleichzeitig meine Fußballkarriere fortzusetzen.“ Das Jeunesse-Projekt und die Option, im nächsten Sommer möglicherweise im Europapokal antreten zu dürfen, reichten als Argumente für eine Verpflichtung. „Ich bin stolz, dass ein Verein mit so vielen Titeln sich für mein Profil interessierte.“
Nouvier und Co. hätten sicher nichts dagegen, auch selbst einen Teil zur Escher Geschichte beizutragen. Nach dem 5:0 gegen RM Hamm Benfica wartet am Samstag in Wiltz aber wohl eine härtere Aufgabe auf die Schwarz-Weißen. „Das hat man mir jedenfalls so berichtet“, meinte der Franzose. Dass ihn wenige Informationen über einen Gegner aber nicht daran hindern, gleich Ausrufezeichen zu setzen, hat er am Wochenende ja schon einmal bewiesen.
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