Radsport-Landesmeisterschaft / Geniets, wie vor drei Jahren: Groupama-FDJ-Profi siegt knapp im Sprint
Kevin Geniets (Groupama-FDJ) ist seiner Favoritenrolle gerecht geworden: Am Sonntag gewann er das Straßenrennen der Landesmeisterschaft. In Harlingen kam es am Ende der 144,8 Kilometer zu einem Sprint einer siebenköpfigen Gruppe.
Es war von Runde zu Runde ein Selektionsrennen. Immer kleiner wurde die Hauptgruppe des Eliterennens der Männer am Sonntag rund um Harlingen. Vorne kontrollierten die Radsportler der großen Teams das Rennen. Arthur Kluckers (Tudor) und Kevin Geniets (Groupama-FDJ) sorgten dafür, dass keine Ausreißergruppe zustande kommen würden. Doch auch Mats Wenzel (Lidl-Trek Future) oder Alexandre Kess (Philippe Wagner/Bazin) waren zum Ende der Runden an der Spitze des Feldes zu sehen.
Bekannt war bereits vor dem Rennen, dass sich Bob Jungels (Bora-hansgrohe) voll auf die Tour de France konzentriert und die Landesmeisterschaften auslassen würde. Nicht am Start war aber auch Alex Kirsch (Lidl-Trek), der nach seinem Sturz beim Critérium du Dauphiné an Knieproblemen laboriert. Für die Tour war Kirsch vorgesehen, seine Mannschaft wird am Dienstag den offiziellen Kader bekannt gegeben. Ebenfalls passen musste Luc Wirtgen (Tudor).
Sieben Mann sprinten um den Sieg
Auf der letzten Runde waren sieben Fahrer dabei. Neben den Favoriten aus der WorldTour um Geniets und Michel Ries (Arkea B&B Hotels) waren auch Wenzel, Tom Wirtgen (Felt-Felbermayr), Mathieu Kockelmann (Lotto Kern Haus-PSD Bank), Kess und Arno Wallenborn (Snooze/ohne Vertrag) im Rennen um den Sieg dabei. Nicht mehr um den Titel fuhr Kluckers, der Sieger des Zeitfahrens am Freitag, mit. Der 24-jährige Profi vom Tudor-Team erwischte keinen guten Tag und hatte am Ende über zehn Minuten Rückstand auf den Sieger.
Am Ende der 144,8 Kilometer kam diese Gruppe zum Zielsprint, den Geniets bereits aus 2021 kannte. Damals schlug er Jempy Drucker im Sprint, in diesem Jahr setzte er sich knapp vor Wenzel und Kess durch. Kockelmann wurde Vierter, auf Platz fünf fuhr Wallenborn, der sich damit den Titel der Fahrer ohne Vertrag sicherte.
Auch wenn es knapp war, wirkte es doch recht souverän, wie Geniets das Rennen am Sonntag gewann. „Kevin ist nochmal ein Niveau höher“, sagte Wenzel, der sich eben als Zweiter knapp geschlagen geben musste. „Ich habe mich auf der letzten Runde nicht so gut gefühlt und habe deswegen nicht attackiert. Kevin ist in einer guten Form, er kommt aus der Höhe. So knapp gegen ihn zu verlieren, ist sicher nicht schlimm, auch wenn ich gerne gewonnen hätte. Aber er ist viel härtere Rennen gewohnt. Am Ende war er einfach frischer und mir fehlt noch der Punch.“
Wallenborn Meister ohne Vertrag
Das Podium komplettiert Kess, der sich nach dem Rennen trotzdem nicht ganz zufrieden zeigte. „Kevin fährt natürlich auf sehr hohem Niveau“, sagte der 20-Jährige. „Aber ich kann nicht in ein Rennen gehen und sagen, dass er das sowieso gewinnen wird. Ich wollte schon selbst hier gewinnen. Es ist einfach schade, im Sprint zu verlieren, weil ich da ziemlich gut bin. Ich bin schon zufrieden, aber man hätte noch was machen können. Am Ende ist mein Rennen doch gut gelaufen.“
Neuer Meister bei der Elite ohne Vertrag ist Arno Wallenborn. Der 21-Jährige vom Team Snooze fuhr ständig in der vordersten Gruppe mit und wurde am Ende Fünfter. „Es ist sehr schön, dieses Trikot zu gewinnen“, sagt er. „Aber mein Ziel war es, bei den Profis mitzufahren, auch wenn nicht alle am Start waren. Es ist eine Chance, sich hier zeigen zu können. Kevin hat verdient gewonnen, er bekommt von niemandem Hilfe. Er hat mehr Körner, die er verschießen muss, um das Rennen hartzumachen. Wir als Amateure müssen einfach nur mitfahren, so wird unser Titel ausgemacht.“ Das Podium der Elite ohne Vertrag vervollständigen Charel Meyers (Schwenheim), der im Rennen Zehnter wurde, und Mats Berns (UC Dippach), der auf Rang elf fuhr. Das letzte Rennen seiner Karriere fuhr am Sonntag Ivan Centrone (Global 6). Als 18. fuhr er mit 12:10 Minuten Rückstand ins Ziel. Nach vielen Jahren in der Kontinental-Tour beendet der 28-Jährige seine Karriere.
Die Radsport-Szene blickt nun gespannt auf den Tour-de-France-Start am Samstag in Florenz. Drei Luxemburger werden aller Voraussicht nach am Start sein. Sowohl Bora-hansgrohe (Bob Jungels) als auch Groupama-FDJ (Kevin Geniets) und Lidl-Trek (Alex Kirsch) werden ihr offizielles Tour-Aufgebot in dieser Woche kommunizieren. Für die anderen luxemburgischen Radsportler stehen aber andere Termine auf dem Programm. Am kommenden Wochenende wird im Rahmen der Vierländermeisterschaft im deutschen Bruchsal der Espoirs-Landesmeister gesucht. Doch auch in Luxemburg gibt es Radsport: Über das Wochenende findet außerdem das „Critérium européen des jeunes“ statt, am Samstag steht noch der GP Patton an und am Sonntag der GP de Luxembourg.
Ergebnis
Straßenrennen der Elite in Harlingen (56 Teilnehmer/144,8 Kilometer):
1. Kevin Geniets (Groupama-FDJ) in 3:29:31 Stunden, 2. Mats Wenzel (Lidl-Trek Future), 3. Alexandre Kess (Philippe Wagner/Bazin), 4. Mathieu Kockelmann (Lotto Kern Haus-PSD Bank), 5. Arno Wallenborn (Snooze/1. Elite ohne Vertrag), 6. Tom Wirtgen (Felt-Felbermayr) alle gleiche Zeit, 7. Michel Ries (Arkea B&B Hotels) 0:02, 8. Noé Ury (Storck) 0:13, 9. Mil Morang (Lotto Kern Haus-PSD Bank) 0:36, 10. Charel Meyers (Schwenheim/2. Elite ohne Vertrag) 0:36, 11. Mats Berns (UC Dippach/3. Elite ohne Vertrag) 0:36
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