Questions parlementaires / Georges Mischo: „Keine Konsequenz für den Luxemburger Fußball“
Sportminister Georges Mischo hat sich mit der FLF unterhalten: Ein rezentes Urteil des Europäischen Gerichtshof hat derzeit noch keine Konsequenzen für den nationalen Betrieb. Derweil fehlt Zahlenmaterial, um die Zuschauerkulisse der Tour de Luxembourg zu benennen. Der Überblick über die aktuellen parlamentarischen Fragen und Antworten im Sport.
Hat das EuGH-Urteil um den Fall des ehemaligen Fußballprofis Lassana Diarra direkte Konsequenzen für den Luxemburger Sport? Mit dieser parlamentarischen Frage von Ex-Sportminister Georges Engel und Mars Di Bartolomeo setzte sich das Sportministerium in den vergangenen Tagen auseinander.
Konkret geht es um ein Gerichtsurteil, das erst im Oktober auf dem Kirchberg gesprochen wurde: Der besagte Spieler hatte seinen laufenden Profivertrag 2014 wegen Gehaltskürzungen einseitig gekündigt. Auf dem Kirchberg beschäftigten sich die EU-Richter unter anderem mit der Frage, ob der aufnehmende Verein „solidarisch“ mit dem Spieler zu einer finanziellen Haftung belegt werden kann und ob verschiedene Klauseln der FIFA-Transferbestimmungen mit dem EU-Vertragsrecht einvernehmbar sind. Der Ausgang ist bekannt: Es gab eine Schlappe für die FIFA, zudem wird der Aktionsrahmen des Sondermodells des Sports mit jedem EU-Entscheid kleiner. Der EuGH monierte, dass die FIFA neben Diarra wegen dessen angeblich unrechtmäßiger Kündigung auch Klubs bestrafen wollte, die ihn hätten verpflichten wollen. Diese „gesamtschuldnerische Haftung“ widerspricht EU-Recht, dem Artikel 101.
Trotz des kleinen Erdbebens, das dieser Fall in den Medien ausgelöst hatte, hat der nationale Fußballverband FLF derzeit noch keine direkten Veränderungen gespürt oder gemerkt. „Momentan hat dieses Urteil keine Konsequenzen für den Luxemburger Fußball. Auf internationaler Ebene versucht die FIFA jetzt, eine Lösung zu finden“, schrieb Sportminister Georges Mischo in seiner knappen Antwort.
Zudem wollten Engel und Di Bartolomeo vom Sportminister wissen, ob auch andere Sportarten von dem EuGH-Entscheid betroffen sein würden: „Stand heute ist es noch zu früh zu sagen, welche Konsequenzen das Urteil, das sich auf einen bestimmte Situation im Profifußball bezieht, in Zukunft haben wird. Dies ist natürlich abhängig von den jeweiligen Regeln und Statuten der verschiedenen Sportarten, weshalb es keine pauschale Aussage diesbezüglich geben kann“, so der Sportminister abschließend.
Tour de Luxembourg als Werbetrommel
In einer anderen parlamentarischen Frage stand ein mehrtägiges internationales Radrennen im Fokus: die Tour de Luxembourg. Wie aus der Antwort des Sportministers hervorgeht, haben täglich rund 2.800 Nutzer das Rennen in Luxemburg online gestreamt, über die Zahlen der Fernsehzuschauer gibt es keine präzisen Angaben. Weltweit wurden die Bilder derweil von Plattformen und Sendern wie Eurosport oder L’Equipe in 74 Ländern übertragen. „Insgesamt haben acht Millionen Fernsehzuschauer aus Europa die fünf Etappen der Skoda Tour de Luxembourg über den linearen Fernsehempfang verfolgt“, so Mischo. Zahlen über die internationalen Streaming-Plattformen gibt es derweil keine. Wie viele Menschen also tatsächlich vor den Bildschirmen mitfieberten, ist nicht bekannt.
Auf die Frage, wie viele Menschen sich das Sportevent vor Ort angeschaut hätten, meinte Mischo: „Da es sich bei einem Radrennen um eine Veranstaltung handelt, die frei zugänglich ist und ohne Eintrittsticket verfolgt werden kann, gibt es keine Zahlen über die Präsenz entlang der Strecke.“ (chd)
„Rote Löwinnen“: Stadion oder nicht?
Noch steht die Antwort des Sportministers auf die Fragen von DP-Politikerin Barbara Agostino aus. Die ehemalige FLF-Nationalspielerin wollte von Georges Mischo wissen, wie seine im Februar angekündigte Strategie zur Förderung des Frauensports aussehen wird und wann mit einer Umsetzung zu rechnen sei. Zudem stellte Agostino die Frage, warum die FLF-Auswahl der Frauen ihre Play-off-Begegnung gegen Schweden vor zwei Wochen nicht im Stade de Luxembourg ausgetragen hätte, da die Parkplatzsituation auf dem Escher Galgenberg problematisch sei. Die Antwort auf diese Fragen dürfte relativ knapp ausfallen, da die Spielorte von der FLF definiert werden. Neben dem Stade Emile Mayrisch erfüllen nur das Stadion in Oberkorn und das nationale Stadion die Kriterien der UEFA. In Beggen muss die Beleuchtung angepasst werden, damit auch dort internationale Spiele stattfinden können.
In einer weiteren Frage möchte die Politikerin von Mischo wissen, ob das Sportministerium seine Zuschüsse für präzise Aktivitäten der FLF vorsieht oder ob es sich um eine globale finanzielle Unterstützung sichern würde. (chd)
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