Pétanque-WM / „Hätten direkt unterschrieben“: Luxemburgisches Triplette-Team freut sich über Rang fünf
Es war ein Turnier, das dem luxemburgischen Triplette-Team noch lange in Erinnerung bleiben wird. Bei der WM in Dijon zogen Luc Cattazzo, Claudio Contardi, Adrien Daunois und Massimo Santioni ins Viertelfinale ein und belegten am Ende einen starken fünften Platz, so gut war ein FLBP-Team seit 2008 nicht mehr.
Mit dem Ziel, unter die besten 24 Mannschaften zu kommen, ist das luxemburgische Triplette-Team letzte Woche zur WM nach Dijon gereist. Am Ende übertraf das Quartett die eigenen Erwartungen und darf sich über einen Viertelfinaleinzug und den fünften Platz freuen. Ein besonderes Turnier für die FLBP, denn seit 2008, als man bei der WM in Senegal ebenfalls in die Runde der letzten acht eingezogen war, war dieses Kunststück nicht mehr gelungen.
„Hätte uns jemand im Vorfeld gesagt, dass wir das Viertelfinale erreichen würden, dann hätten wir sofort unterschrieben“, erklärt ein stolzer Claudio Contardi, der beim letzten großen Coup der FLBP-Auswahl noch gar nicht mit dem Gedanken spielte, einmal für das Nationalteam antreten zu dürfen. „Als so kleiner Verband, wie wir es sind, schafft man so etwas schließlich nicht alle Tage bei einer Weltmeisterschaft.“ Trotz aller Freude machte sich am Samstagabend, nach der 2:13-Niederlage gegen Tunesien, beim Team aber auch etwas Enttäuschung breit, wie der Nationalspieler weiter erklärt. „Wenn man bedenkt, wie knapp man an einer Medaille dran war. Das wäre das Schönste gewesen, was man sich hätte vorstellen können. Aber wir sind nicht gut in die Partie gestartet und dann wird es gegen eine solche Mannschaft einfach schwer.“
Coup gegen Monaco
Dabei hätte am Donnerstagabend wohl kaum jemand mit einem solchen Turnierverlauf gerechnet. Direkt zum Auftakt erwischten Contardi und Co. nämlich ein schweres Los, vielleicht sogar das schwierigste des gesamten Turniers. Denn ihre erste Partie mussten sie gegen keinen Geringeren als Italien bestreiten – das Quartett, das sich in einer spektakulären Zwei-Stunden-Partie am Sonntagabend gegen Madagaskar den Weltmeistertitel sicherte. Folglich kassierte man dann auch erst einmal eine 2:13-Niederlage. Dass der erste Gegner jedoch ein Weltklasseteam war, war für die Luxemburger nicht unbedingt schlecht, wie Contardi meint: „Da die Qualifikation nach dem Schweizer System ausgetragen wird und die Sieger gegen die Sieger spielen, war ein solches Los kein Nachteil. Italien hat all seine fünf Qualifikationsspiele gewonnen und besser, man verliert gegen ein solches Team als gegen eines, das am Ende nur zwei Spiele gewonnen hat, das bringt einem am Ende mehr Punkte.“ Die FLBP-Auswahl gewann danach gegen Australien, Finnland und die Ukraine, verlor noch eine Begegnung gegen Deutschland. Am Ende der Qualifikation stand damit ein 14. Rang unter 48 Teams zu Buche und die Qualifikation für die zweite Turnierphase, in der die besten 24 Teams um den WM-Titel spielen.
Ziel eins hatten Contardi und Co. erreicht, schafften in der nun folgenden Gruppenphase dann nicht nur einen 13:7-Sieg gegen Kanada, sondern setzten mit dem 13:10-Erfolg gegen Monaco ein fettes Ausrufezeichen. Es war für Contardi die beste Partie, die sie im gesamten Turnierverlauf ablieferten. „Monaco war unser größter Coup, sie gehören eigentlich zum erweiterten Favoritenkreis und können durchaus ein Viertel- oder Halbfinale erreichen. Es war sicherlich der dickste Brocken in der K.o.-Phase. In der Vergangenheit haben wir uns oft an ihnen die Zähne ausgebissen, es war toll, sie endlich mal wieder schlagen zu können.“
Die Stimmung war beeindruckend, wir spielten immerhin vor 5.000 Leuten
Mit diesem Sieg zog Luxemburg als Gruppensieger ins Achtelfinale ein, wo man dann auch Dänemark nach hartem Kampf mit 13:11 aus dem Weg räumte. Schluss war bekanntlich eine Runde später gegen Tunesien, doch gerade bei einer WM in Frankreich, mit vielen luxemburgischen Zuschauern auf den Tribünen, so weit gekommen zu sein, hinterlässt beim Quartett einen bleibenden Eindruck. „Die Stimmung war beeindruckend, wir spielten immerhin vor 5.000 Leuten. Wir waren froh, dass wir unseren Zuschauern, die uns wirklich lauthals unterstützt haben, so etwas bieten konnten“, freut sich Claudio Contardi zum Abschluss.
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