Gegenpressing, die EM-Kolumne / Hauptsache Spanien!
Wie sollte es auch anders sein! Der Corona-Gipfel endete mit einer Nullnummer. Die Spieler des Gastgebers Spanien wurden folgerichtig mit Pfiffen aus dem Olympiastadion von Sevilla verabschiedet. Das ist eine Ausweicharena, denn ursprünglich war Bilbao als EM-Austragungsort vorgesehen. Eine Wahnsinnsidee der UEFA, die spanische Auswahl im baskischen Bilbao antreten zu lassen. Dort wäre die Heimelf nicht erst nach dem Schlusspfiff ausgepfiffen worden. In Bilbao und Umgebung hat man nun mal mit den Spaniern, gelinde ausgedrückt, relativ wenig an der Baskenmütze. Offiziell heißt es, die Corona-Lage habe die Verlegung nach Sevilla bedingt, doch daran glaubt kein Mensch. Vielmehr sahen die Verantwortlichen zwar spät, aber immerhin noch rechtzeitig ihren Fehler ein und fanden das Hintertürchen in Form der Pandemie.
Das Olympiastadion von Sevilla bot also die traurige Kulisse für das Auftaktspiel der „Furia R(i)oja“, die noch vor gut einem halben Jahr am selben Ort die deutschen Hintern mit einem 6:0 gehörig versohlt hatte. Traurig, weil die Arena so weitläufig ist, dass man sich an die Stadien der früheren UdSSR erinnert fühlt. Nur dass damals in Moskau, Kiew, Minsk und Tiflis mehr Radau auf den Rängen war als am Montag in Sevilla. Dabei gibt es in der Hauptstadt Andalusiens zwei fantastische Fußballtempel, wie man auch in Düdelingen weiß. Der F91 durfte in der Europa League binnen zwölf Monaten in ihnen beiden spielen und kam dabei auf das gleiche Resultat wie die deutsche Nationalmannschaft. In beiden Spielen zusammengenommen, wohlgemerkt. Kein Wunder also, dass Dino demnächst beim FC Bayern anheuern wird. Auch Hansi war dort einst Co und beerbt nun den bald nicht mehr ewigen Jogi. Der übernächste Bundestrainer kommt demnach aus Rivenich an der Mosel.
Dino, Hansi, Jogi, Hauptsache Spanien! Die Mannschaft von Luis Enrique hatte gegen die gottlosen Schweden ihre besten Torchancen in der Nachspielzeit, vergab sie fast schon stümperhaft. Den Schweden wäre das wohl nicht passiert, da aber Gott Knie hat und seine Jünger zu Krämpfen neigen, beschränkten sie sich lieber aufs skandinavisch nüchterne Verteidigen. Immerhin bewiesen die Spanier zum Schluss, dass ihnen auch nach 90 Minuten die Luft nicht ausgeht. Genau das hätte man in Anbetracht der Corona-Situation in der Mannschaft befürchten können. Erst war das Team in Quarantäne, dann wurde ein Schattenkader zusammengestellt und am Freitag noch ruckzuck einige Kicker geimpft. So etwas nennt man Panik. Immerhin: Durch das Aufdrehen der Mannschaft in den Schlussminuten weiß man nun, dass die Impfung sich nicht negativ auf die Physis auswirkt. Ist doch auch was. Corona olé!
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