Handball / HBD scheidet im Europapokal gegen österreichischen Vizemeister aus
Die Handballerinnen des HBD sind in der ersten Runde des EHF European Cup ausgeschieden. Gegen den österreichischen Vizemeister WAT Atzgersdorf konnten sie das Hinspiel am Samstag zwar mit 22:19 für sich entscheiden. Dies sollte allerdings nicht reichen. Nach einer 18:22-Niederlage im zweiten Aufeinandertreffen stand das enttäuschende Aus im Europapokal.
Am Ende fehlte nicht viel für den Einzug in die nächste Runde. Zwei Tore mehr und die Handballerinnen des HBD hätten sich dafür qualifiziert. Mit einem 22:19-Sieg im Hinspiel am Samstag hatten sie den ersten Schritt gegen WAT Atzgersdorf eigentlich schon gemacht. Am Sonntag mussten sie sich dann aber 18:22 geschlagen geben und das Aus war besiegelt. Dabei hatten die Düdelingerinnen besonders in der Schlussphase des Rückspiels Pech. Unter anderem drei Pfostenschüsse in den letzten Spielminuten verhinderten den Einzug in die zweite Runde.
Gute Nachrichten hatte es zunächst vor dem ersten Aufeinandertreffen am Samstag gegeben. Kim Wirtz, Pauline Leythienne und Laura Willems, deren Einsatz aufgrund von Verletzungen fraglich war, konnten alle drei mitwirken. Nach anfänglichem Rückstand hatten sich die Handballerinnen des HBD dann im Hinspiel nach 30 Minuten einen Vorsprung von fünf Toren herausgespielt (13:8). Gegen die aggressiv auftretenden Österreicherinnen gaben sie diese Führung in der zweiten Hälfte nicht mehr her und nahmen in das zweite Aufeinandertreffen am Tag danach einen kleinen Vorteil mit.
Verletzungspech
In das Rückspiel ging die Mannschaft von Trainer Erny Hoffmann allerdings geschwächt. Denn Joy Wirtz, am Vortag noch mit acht Treffern beste Werferin, hatte sich im Hinspiel eine Knieverletzung zugezogen und konnte nicht mehr mitwirken. Neuzugang Ninon Pora stand im Rückspiel aus beruflichen Gründen nicht zur Verfügung. Zudem musste Svenia Gambini angeschlagen mit Kopfverband spielen – sie hatte am Samstag eine Platzwunde am Kopf erlitten.
Mit J. Wirtz und Pora fehlten den Düdelingerinnen besonders im Rückraum die Alternativen. Davon ließen sie sich in der Anfangsphase des zweiten Spiels allerdings nicht aufhalten. Torhüterin Leythienne war ein sicherer Rückhalt und im Angriff setzte sich der HBD in der 9. erstmals mit zwei Toren ab (5:3). Der Gegner kam dann allerdings besser ins Spiel, glich in der 14. zum 6:6 aus und übernahm in der 18. erstmals die Führung. Die Österreicherinnen spielten teilweise sehr aggressiv und bauten ihren Vorsprung auf zwei Treffer aus. Düdelingen tat sich dagegen in der Offensive schwer. Torhüterin Ivkic, der Pfosten und die Latte verhinderten bei drei aufeinanderfolgenden Angriffen den Ausgleich. Gleichzeitig standen die Handballerinnen des HBD aber stabil in der Deckung und verhinderten so einen größeren Rückstand – Leythienne parierte in der 26. zusätzlich einen Siebenmeter. Mit zwei Toren in Folge glichen Pratelli und Dickes sogar wieder aus, doch im Angriff machten die Düdelingerinnen in dieser Phase einfach zu viele Fehler. Sie vergaben leichtfertig nach Fehlpässen den Ball – Atzgersdorf nutzte dies aus, um sich vor der Pause mit drei Toren abzusetzen (12:9).
Um die zweite Runde zu erreichen, wartete nun ein hartes Stück Arbeit auf den luxemburgischen Vizemeister. Trainer Hoffmann schien in der Pause aber genau die richtigen Worte gewählt zu haben. Seine Mannschaft kam mit viel Kampfgeist aus der Kabine zurück auf den Platz und konnte die Lücke sofort nach dem Seitenwechsel schließen. Leythienne lief zur Höchstform auf und Dickes eroberte in der 38. die Führung für den HBD zurück (14:13). Das Spiel glich nun einem offenen Schlagabtausch.
Als sich Atzgersdorf in der 49. dann aber erneut zwei Tore herausspielte, mussten die Düdelingerinnen plötzlich wieder um ihren Vorsprung aus dem Hinspiel bangen. Dautaj, Dickes, Willems und Co. zeigten Kampf und Willen, doch Düdelingen ging die Luft langsam aus und die Gegnerinnen rissen in dieser Phase das Spiel an sich. Drei Pfostentreffer von Dautaj, K. Wirtz und Gambini verhinderten in der Schlussphase, dass Düdelingen noch einmal herankommen konnte. Ein Freiwurf von Dautaj in letzter Sekunde ging über das Tor.
„Am Samstag konnten wir gut durchwechseln, das hat es uns ermöglicht, mit drei Toren zu gewinnen“, so die enttäuschte Düdelinger Kapitänin Kim Wirtz: „Im Rückspiel war Joy verletzt, auch Ninon war nicht dabei. Da wurde es im Rückraum ein bisschen eng. Das hat man auch gesehen. Wir waren am Anfang gut, danach ist uns die Luft ausgegangen. Zum Schluss kam das Pech hinzu. Drei Pfostenschüsse in den letzten paar Minuten …“
Statistik – Hinspiel
HBD – WAT Atzgersdorf 22:19 (13:8)
HBD: Leythienne (18 Paraden), Lagarrigue – K. Wirtz 2, Pratelli 2, Dickes 1, Offermann, Willems 3, Bottoli, Dautaj 3, Gambini 3, Krier, Pora, J. Wirtz 8/5, Parisot, Boes, Caruso
Atzgersdorf: N. Kolundzic (9 P.), Ivkic (7 P.) – Steyrer 2, Gojacic, Tesche 4/2, Lovric, Grießler, Barnjak, S. Mustedanagic 3, Gschwentner 4/1, Hetemah, I. Mustedanagic, Etzenberger, T. Kolundzic 1, Bohnen 4, Lauter 1
Schiedsrichter: Daviknes/Muri (NOR)
Zeitstrafen: HBD 3 – Atzgersdorf 5
Rote Karte: T. Kolundzic (40’, dritte Zeitstrafe)
Siebenmeter: HBD 5/6 – Atzgersdorf 3/4
Zwischenstände: 5’ 1:2, 10’ 4:4, 15’ 7:4, 20’ 9:7, 25’ 10:8, 30’ 13:8, 35’ 14:10, 40’ 16:12, 45’ 17:14, 50’ 20:16, 55’ 21:17
Zuschauer: 150 (zahlende)
Statistik – Rückspiel
WAT Atzgersdorf – HBD 22:18 (12:9)
Atzgersdorf: Ivkic (1-30’, 7 P.), N. Kolundzic (30-60’, 3 P.) – Steyrer 3, Gojacic, Tesche 5/2, Lovric 2, Grießler, Barnjak, Mustedanagic 1, Gschwentner 1, Hetemaj 1, I. Mustedanagic, Etzenberger 1, T. Kolundzic 5, Bohnen 4/3, Lauter
HBD: Leythienne (1-42’, 45-60’, 13 P., davon 1 7m), Lagarrigue (42-45’) – K. Wirtz 3, Pratelli 6, Dickes 5/2, Offermann, Willems 2, Bottoli, Dautaj 2, Gambini, Krier, Parisot, S. Caruso, Boes, Z. Caruso
Schiedsrichter: Daviknes/Muri (NOR)
Zeitstrafen: Atzgersdorf 3 – HBD 5
Siebenmeter: Atzgersdorf 5/7 – HBD 2/2
Zwischenstände: 5’ 3:3, 10’ 3:5, 15’ 6:7, 20’ 8:7, 25’ 9:8, 30’ 12:9, 35’ 13:12, 40’ 14:14, 45’ 15:15, 50’ 18:16, 55’ 20:17
Zuschauer: 200 (geschätzt)
- Daniel Scheid: „Der Wechsel war nach der Verletzung die Chance, nochmal neu zu starten“ - 19. November 2024.
- Zwischen Klassenunterschied, Komplimenten von Bundesliga-Spielern und Zuversicht - 10. November 2024.
- Zwischen dem HBD und dem Europapokal-Achtelfinale steht eine große Herausforderung - 9. November 2024.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können.
Melden sie sich an
Registrieren Sie sich kostenlos