Basketball / Hohe Niederlage zum Abschluss: Schwerer Abend für die FLBB-Damen
In ihrem letzten Spiel der Qualifikation für die EM 2023 kassierten die ersatzgeschwächten FLBB-Damen in der Slowakei mit 114:59 ihre höchste Niederlage. Ein schwerer Abend für das junge Team, das diese Kampagne in der vierköpfigen Gruppe H jedoch auf dem dritten Rang und mit einem Sieg gegen die Schweiz beendet.
Dass nach der kräftezehrenden 51:109-Niederlage gegen Italien zum Abschluss der EM-Qualifikation noch einmal eine harte Begegnung auf die FLBB-Damen warten würde, war klar. Für die Slowakei ging es bekanntlich noch immer darum, als einer der besten vier Gruppenzweiten ein EM-Ticket zu ergattern und dafür war das Korbverhältnis entscheidend. Jeder Punkt gegen Luxemburg, das die Qualifikation auf dem dritten Rang abschließt, war demnach wichtig und die eh schon dezimierte FLBB-Mannschaft musste im Vergleich zum Italien-Spiel mit Lisa Jablonowski auch noch auf eine weitere erfahrene Spielerin verzichten. Für sie rutschte Charlie Bidinger in die Startfünf und Luxemburg hielt zu Beginn dagegen. Immer wieder fand Esmeralda Skrijelj die junge Ehis Etute unter dem Korb, die diese Zuckerpässe eiskalt auszunutzen wusste.
Doch die Slowakei glänzte zwischenzeitlich mit einer bemerkenswerten Trefferquote von 85 Prozent, jeder Distanzwurf saß und besonders Miroslava Mistinova war nicht zu stoppen. In der 6. Spielminute hatte sich das Lokalteam mit sieben Punkten abgesetzt (19:12). Dass auf die Luxemburgerinnen ein schwerer Abend zukommt, war abzusehen, denn die Slowakinnen nutzten jede noch so kleine Unkonzentriertheit in der luxemburgischen Zonenverteidigung und blieben sowohl von der Dreierlinie (4 von 5 in den ersten 10’) als auch aus der Mitteldistanz souverän. In der ersten Viertelpause betrug die Trefferquote noch immer starke 77 Prozent. Doch mit einem Buzzerbeater von der Dreierlinie hielt Skrijelj den Schaden erst einmal in Grenzen (29:19)
Zu viele Turnover
Im zweiten Viertel war der Gastgeber dann nicht mehr aufzuhalten, dominierte das Spielgeschehen in allen Belangen. Die FLBB-Damen leisteten sich immer mehr Turnover – alleine 15 bis zur Pause –, ganz zum Ärger von Nationaltrainer Dziurdzia, der während der Time-outs in der Offensive mehr Bewegung von seinen Spielerinnen forderte und in der Defensive mehr Kommunikation. Die Slowakinnen trafen aber quer durch die Bank weiter von der Dreier-Linie, ließen vom Tempo her zu keinem Zeitpunkt nach und hatten sich bis zur Pause bereits auf 28 Zähler abgesetzt (58:30). Der Nationaltrainer ließ nun mehr und mehr auch die jungen Spielerinnen zum Einsatz kommen. Laetitia Schumacher bekam bis zum Seitenwechsel so etwa elf Minuten Einsatzzeit, Kyra Coulon und Liz Irthum rund vier Minuten. Nach der Pause hatte die Slowakei den Vorsprung schnell auf 40 Punkte ausgebaut (73:33, 24’). Beim Stand von 93:47 ging es in den letzten Abschnitt und dass der Gegner im letzten Spiel dieser Kampagne die Hundert-Punkte-Marke knacken würde, war klar. Dass es ausgerechnet Mistinova mit einem Dreier war (102:56, 35’), war dann nur zu bezeichnend für dieses Spiel.
Dziurdzia forderte von seinen Spielerinnen in den letzten Minuten, weiter dagegenzuhalten und die FLBB-Damen versuchten es weiter durch Kampfgeist. 1:40 Minuten vor Schluss wurde Nadia Mossong, die ihre letzte Begegnung im FLBB-Trikot bestritt, ausgewechselt und von ihren Teamkolleginnen noch einmal gefeiert. Am Ende konnte man eine Niederlage auf 55 Punkte aber nicht mehr verhindern, die Statistik der Ballverluste war mit 28 einfach zu hoch. Mit 13 Punkten waren Etute und E. Skrijelj die besten Scorerinnen auf Seiten der Luxemburgerinnen. Bei der Slowakei, die zum Schluss auf 17 Drei-Punkte-Körbe kam, trafen derweil elf von zwölf eingesetzten Spielerinnen.
Mariusz Dziurdzia konnte seinen Spielerinnen nach der Partie keinen Vorwurf machen: „Das ist einfach die Realität. Ich bin zufrieden mit der Einstellung, wie das Team gekämpft hat. Doch wir waren nicht in der Lage sie in unserer Defensive zu stoppen. Da haben einfach die kleinen schnellen Spielerinnen gefehlt, die ihren Guard hätten verteidigen können. Egal welche Defense wir gespielt haben, sie haben stark getroffen. Eine Trefferquote von 48 Prozent von der Dreier-Linie, so gut haben sie in dieser Qualifikation noch nicht gespielt. Das haben uns die Leute hier alle bestätigt. Nun war das leider gegen uns so.“
Dank dieses Sieges und einer Korbdifferenz von +51 qualifizierte sich der Gastgeber übrigens tatsächlich für die EM.
Statistik
Viertel: 28:19, 30:11, 35:17, 21:12
Slowakei: Mistinova 25, Palenikova 22, Stasova 16, Jakubcova 15, Martiskova 13, Oroszova 9, Tarkovicova 6, Moravcikova 3, Buknova 2, Remenarova 2, Svetlikova 1, Havranova 0
Luxemburg: E. Skrijelj 13, Etute 13, Mossong 11, Coulon 8, Bidinger 8, Schumacher 4, Geniets 2, Hämäläinen 0, Irthum 0, S. Skrijelj 0, Wolff 0
Schiedsrichter: Tóth (HUN)/Stalaucinskaite (LTU)/Skorek (PL)
Im Überblick
EM-Qualifikation 2023, Gruppe H:
Am Sonntag:
Schweiz – Italien 63:79
Slowakei – Luxemburg 114:59
Bereits gespielt:
Slowakei – Italien 66:69
Luxemburg – Schweiz 54:58
Schweiz – Slowakei 50:65
Italien – Luxemburg 82:48
Luxemburg – Slowakei 57:77
Italien – Schweiz 78:29
Schweiz – Luxemburg 43:81
Italien – Slowakei 81:60
Slowakei – Schweiz 78:50
Luxemburg – Italien 51:109
Abschlusstabelle: 1. Italien 6 Spiele/12 Punkte, 2. Slowakei 6/10, 3. Luxemburg 6/7, 4. Schweiz 6/7
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