Fußball-Relegation / Hostert steigt auf, Käerjeng ab
Die USH konnte gestern durch eine beträchtliche Leistungssteigerung im zweiten Durchgang ihre beeindruckende Serie in Relegationsspielen ausbauen. Die Mannschaft aus dem „Gréngewald“ bleibt auch in ihrem siebten Entscheidungsspiel in den letzten 16 Jahren ungeschlagen und steigt nach nur einem Jahr Abstinenz wieder in die BGL Ligue auf. Für Käerjeng ist die unglückliche Niederlage das Spiegelbild der letzten zwei Monate, in denen die UNK kein Spiel für sich entscheiden konnte und immer tiefer in den Tabellenkeller rutschte.
Hostert startete sehr forsch in die Begegnung und versuchte, sich von Beginn an in der gegnerischen Hälfte festzusetzen. Tibors gefährlicher Versuch nach der missglückten Abwehraktion von Ewert war eine erste Warnung des Zweitligisten (3.).
Käerjeng überstand die kurze Druckphase der Grün-Weißen, ohne weitere Tormöglichkeiten zuzulassen und kam fortan besser ins Spiel. Die Mannschaft von Trainer Rinaldo schob ihren Defensivblock ein wenig höher und kam somit schneller in die gefährliche Zone. Eine Hereingabe von Corral konnte Wolf so gerade eben vor dem lauernden Thiel ins Aus klären (12.). Kurz darauf war Barbaros Zuspiel zu ungenau und somit unerreichbar für Thiel. Ab und zu konnte Hostert sich jedoch befreien, allerdings gingen den Torannäherungen oft Einzelaktionen voraus, so wie bei Amehis Sololauf (17.).
Die größte Chance des Spiels entstand nach einem Eckball von Ewert, als Wolf Muras Versuch mit einem tollen Reflex auf der Linie parieren konnte (24.). Nach einer guten halben Stunde zeigte sich in einer Spielaktion, warum Käerjeng in dieser Saison mit nur 31 Toren die schlechteste Offensive der BGL Ligue stellt: Ewerts toller „Chipball“ über die gesamte Hosterter Abwehr vertändelte der allein stehende Corral kläglich, sodass er nicht mehr genügend Druck hinter seinen Versuch bekam, um Wolf in Verlegenheit zu bringen.
Der zweite Durchgang sollte allerdings sofort mit einem Paukenschlag beginnen. Nicht einmal drei Minuten waren gespielt, als Thiel sein Glück aus 25 Metern versuchte und Wolf überraschte. Der Schuss des 27-Jährigen sprang vom Innenpfosten ins Netz und ließ dem Hosterter Schlussmann keine Abwehrchance. Die Mannschaft von Trainer Thomé war nun gezwungen, zu reagieren und tat dies in Person von Alverdi, jedoch konnte dieser seinen Versuch nicht im Tor unterbringen (53.). Fünf Minuten später konnte die US Hostert den alten Spielstand wiederherstellen, als Amehi Schroeder mit einem Dribbling aussteigen ließ und wuchtig unter die Torlatte abschloss.
In der Folge wurde das Spiel hektischer, da beide Mannschaften auf die Führung drängten. Dementsprechend kam es nicht selten vor, dass vielversprechende Überzahlsituationen auf beiden Seiten entstanden. So konnte Schroeder einen Konter in höchster Not klären (75.) und auf der Gegenseite verfehlte Corrals Versuch das Tor nur knapp (83.). Da auch der eingewechselte M’Barki das Spiel nicht mit seinem ersten Ballkontakt in der regulären Spielzeit entscheiden konnte, ging es zwangsläufig in die Verlängerung.
Hier kam es nach knapp zehn Minuten zur spielentscheidenden Szene: Während Thiel sich zunächst gegen drei Abwehrspieler durchsetzte und seinen Versuch aus kurzer Distanz über das Tor schoss, machte es Torjäger M’Barki auf der Gegenseite besser. Nachdem Scheidweiler eine eher harmlose Flanke nicht festhalten konnte, köpfte der 37-Jährige seine Farben in Führung. Käerjeng erholte sich von diesem Schlag nicht mehr und fing sich nach fatalem Fehlpass von Barbaro zu allem Überfluss noch das 3:1, was das Schicksal der UNK besiegelte.
Stimmen
Ken Corral (UNK): „So ein Spiel kann man nicht gewinnen, wenn man nicht ins Risiko geht. Wir haben nicht hundertprozentig an uns geglaubt und vor dem Tor einfach zu lange gewartet, um abzuschließen. Es hat sich in den letzten Wochen angedeutet. Mir fehlen einfach die Worte.“
Marc Thomé (Trainer US Hostert): „Wir waren in der ersten Halbzeit nicht gut. Die UNK hat es nach der Führung verpasst, das Resultat auszubauen. Ich habe meiner Mannschaft in der Halbzeit gesagt, dass wir, egal was passieren würde, die größeren Reserven hätten. Wir haben nach dem Ausgleich dominanter gespielt und am Ende mit etwas Spielglück und einem herausragenden Torhüter gewonnen.“
Statistik
UNK: Scheidweiler – Schroeder, Siebenaler, Mura (102. Baillet), Jänisch – Baldé (105. Fostier), T. Ewert (73. Lopes) – Barbaro, Thiel, Corral – Boutrif
USH: Wolf – Tibor, Meddour, Bernardy, Fernandes (86. M’Barki) – Zilli (102. Koljenovic), Maquart – Amehi (95. Grun), Alverdi (95. Bonnet), Avdusinovic – Muric
Schiedsrichter: Sabotic – Da Silva, Dias
Gelbe Karten: Siebenaler, Schroeder – Alverdi, Tibor, Maquart, Bernardy, Bonnet
Torfolge: 1:0 Thiel (48.), 1:1 Amehi (59.), 1:2 M’Barki (100.), 1:3 Muric (110.)
Beste Spieler: Ewert, Thiel – Wolf, Maquart, Amehi
Zuschauer: 1.675 zahlende
Spieler des Spiels: El Hassane M’Barki avancierte nach seiner Einwechslung zum Matchwinner, als er bei seinem Treffer zum wiederholten Mal in dieser Saison goldrichtig stand. Der 37-Jährige ist immer noch brandgefährlich vor dem Tor und ein Mann für die besonderen Momente.
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