Fußball-Europameisterschaft / „Hungrige“ Three Lions jagen den Titel
England jagt seinen ersten Titel seit 58 Jahren. Die Hoffnungen ruhen vor allem auf Sturmstar Harry Kane.
Harry Kane lachte, als er den Trainingsplatz in Blankenhain betrat, die Laune bei den „Three Lions“ war bestens. Die Pleite bei der EM-Generalprobe schien vergessen, ebenso die Ohrfeigen der heimischen Medien. Anführer Kane strahlte das Selbstvertrauen aus, das England braucht, damit der Leidensweg nach 58 titellosen Jahren endlich endet.
Sein Team sei „extrem hungrig“ auf den EM-Triumph, versprach der Kapitän der englischen Fußball-Nationalmannschaft. „Wir wollen Geschichte schreiben. Und die einzige Möglichkeit dazu besteht darin, diesen Titel zu gewinnen.“
Die Hoffnungen der Fans ruhen auf dem Star des FC Bayern. Vor dem Auftakt am Sonntag (21.00 Uhr) in Gelsenkirchen gegen Serbien hielt sich der Torjäger, der in seiner ersten Bundesliga-Saison 36 Treffer erzielt hatte, trotz seiner Zuversicht mit Versprechen aber zurück. „Ich sage nicht, dass wir das Turnier auf jeden Fall gewinnen werden“, sagte Kane im Spiegel-Interview, „aber wir haben eine wirklich gute Chance“.
In ihrem Auftaktspiel stehen die Engländer jedoch gleich unter Druck. Nach der 0:1-Pleite gegen Island verabschiedeten die Zuschauer die Mannschaft mit Pfiffen und Buhrufen aus Wembley, die Aufgabe in Deutschland lautet daher auch: die Gunst der Landsleute, die in Scharen von der Insel mitgereist sind, zurückzugewinnen. Mit der vergeigten Generalprobe habe der Vize-Europameister alle Titelträume „ins Lächerliche“ gezogen, urteilte die Boulevardzeitung The Sun.
Gerade die Mischung aus Erfahrung und Talent stimmt Kane allerdings optimistisch, neben dem Bayern-Stürmer hoffen die Engländer auf Wunderwerke von ihrem Juwel Jude Bellingham. Für die Briten ist das Duo auf der Mission, den ersten Titel seit dem WM-Sieg 1966 im eigenen Land zu holen, wichtiger als der Nationaltrainer. „Harry Kane und Jude Bellingham sind der Schlüssel zum Sieg Englands bei der EM, nicht Gareth Southgate“, titelte der Telegraph.
Auf Southgate prasselte vor Turnierbeginn ohnehin jede Menge Kritik ein. Er verzichtete in seinem EM-Kader auf etablierte Kräfte wie Marcus Rashford, Jordan Henderson und Raheem Sterling und strich Jack Grealish sowie Harry Maguire aus dem Aufgebot. Die englische Presse lastete Southgate deswegen die Pleite gegen Island an, er sei „in der Vorbereitung auf dieses Turnier äußerst rücksichtslos“ gewesen.
Das fast runderneuerte Southgate-Team, dem es im Vergleich zur WM 2022 in Katar an Erfahrung mangelt, ist zu Turnierbeginn auf Wiedergutmachung aus. In Gelsenkirchen kommt es gegen offensivstarke Serben gleich zu einem Härtetest, dessen Ausgang maßgeblich für die Stimmung im Mutterland des Fußballs und ein Wegweiser für den weiteren Turnierverlauf werden dürfte. (SID)
- Was läuft am Wochenende? - 28. November 2024.
- EU-Parlament gibt grünes Licht für von der Leyens Kommission - 27. November 2024.
- Eine Person lebensgefährlich verletzt – Experten ermitteln, Straße bleibt noch gesperrt - 27. November 2024.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können.
Melden sie sich an
Registrieren Sie sich kostenlos