Kyotec Open / Im Viertelfinale fehlt Mandy Minella das nötige Glück
Mandy Minella ist im Viertelfinale der Kyotec Open in Petingen ausgeschieden. Die Luxemburgerin lieferte sich mit der Französin Océane Dodin ein enges Match, musste sich allerdings nach 1:33 Stunden mit 6:7, 4:6 geschlagen geben. In den entscheidenden Momenten war das Glück auf der Seite der Gegnerin.
Nachdem Mandy Minella in dieser Woche bereits zweimal vor heimischem Publikum jubeln konnte, durften sich die Zuschauer in Petingen am Freitagabend auf den dritten Auftritt der Lokalmatadorin freuen.
Bereits vor dem Match war aber klar, dass mit der Französin Océane Dodin im Viertelfinale die bisher schwierigste Aufgabe bei den Kyotec Open auf Minella (WTA 268) warten würde. Die aktuelle Nummer 101 der WTA-Weltrangliste ist in Petingen an Position eins gesetzt und gilt als Favoritin auf den Turniersieg. Zudem führte die Französin im direkten Vergleich mit der Luxemburger Nummer eins 2:0: In der Qualifikationsrunde der Prague Open ging Dodin 2016 nach zwei Sätzen (6:2, 6:4) als Siegerin vom Platz. Auch im Sechzehntelfinale der Lyon Open 2020 musste sich Minella gegen die Französin geschlagen geben – damals 4:6, 4:6.
Unbequeme Gegnerin
Die Zuschauer mussten sich am Freitagabend aber gedulden, bis sie die Luxemburgerin zu sehen bekamen. Das vorige Match auf dem Kyotec Court dauerte mehr als zwei Stunden, erst mit 60 Minuten Verspätung ging es los.
Das erste Spiel des ersten Satzes schien zunächst zu bestätigen, dass es ein schwieriges Spiel werden würde. Dieses musste Minella zu null an ihre Gegnerin abgeben. Sie kam aber danach besser ins Match und konnte den frühen Rückstand drehen. Nach 14 Minuten lag die Spielerin der „Schéiss“ so 3:1 in Führung. Sie brachte ihre Gegnerin mit ihrem variablen Spiel aus dem Konzept. Dodin passte sich dem Stil von Minella aber immer besser an und eroberte nach 33 Minuten die Satzführung zurück (5:4). Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, in dem beide Spielerinnen auf Augenhöhe agierten. Dodin überraschte ihre Gegnerin aber immer wieder mit harten und unberechenbaren Bällen. „Sie hat viel Druck gemacht. Es ist einfach frustrierend, ein solches Match zu spielen, in dem ständig Bälle, mit denen niemand rechnet, kommen. Sie hat mich immer wieder mit unglaublichen Reaktionen überrascht“, so Minella, die allerdings zum 5:5 und 6:6 ausgleichen konnte. Der erste Satz ging erst im Tiebreak unglücklich verloren.
„Dodin spielt unglaublich schnell. Das Ziel war es, den Ball irgendwie ins Spiel zu bringen und sie dann ins Laufen zu bringen. Dann macht sie Fehler. Selbst muss man auch dominant aufschlagen, um so den Druck hoch zu halten“, sagte Tim Sommer, Ehemann und Coach von Minella: „Das hat Mandy größtenteils super gemacht. Im Tiebreak hatte Océane einfach nur Riesenglück.“
Im zweiten Abschnitt lieferten sich beide Spielerinnen dann einen offenen Schlagabtausch und wechselten sich mehrmals in der Satzführung ab. „Meiner Meinung nach war Mandy eigentlich über das gesamte Match die bessere Spielerin. Vor allem, weil sie nicht solche Tiefen wie ihre Gegnerin hatte. Dodin hat sich beispielsweise zweimal selbst gebreakt und auch viele Doppelfehler gemacht“, so Sommer: „Das Glück fiel einfach in einigen Situationen in die falsche Richtung.“ Am Ende musste sich Minella nach 1:33 Stunden dann im zweiten Satz 4:6 geschlagen geben.
Mit ihren Auftritten bei den Kyotec Open kann die Luxemburgerin aber durchaus zufrieden sein. „Wenn man bedenkt, dass sie zwei Siege mitnimmt, eine Top-100-Spielerin so eng gehalten hat und die ganze Woche mit einer Erkältung gespielt hat, dann kann man eigentlich mit dieser Woche nur zufrieden sein“, so das Fazit des Trainers.
Ergebnis
Océane Dodin (F/1) – Mandy Minella (L/6) 7:6, 6:4
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