Damen-Basketball / In der Abstiegsgruppe stößt ein falsch veröffentlichter Spielmodus sauer auf
In der Auf- und Abstiegsgruppe war die Spannung eigentlich schon raus, zu klar war bisher die Dominanz der beiden LBBL-Teams Bartringen und Wiltz. Doch ein Missgeschick des Verbandes ändert plötzlich alles.
Wirft man einen Blick in die Auf- und Abstiegsgruppe bei den Damen, so schienen die beiden LBBL-Teams, die Sparta Bartringen und die Sangliers Wiltz, bereits sicher für die nächste Saison planen zu können. Zu deutlich waren bisher die Unterschiede zwischen den beiden Teams aus dem Oberhaus und den beiden Erstplatzierten der Nationale 2. Seit dieser Woche ist jedoch alles anders und vor allem in Wiltz wachsen plötzlich Sorgen, mit denen man gar nicht mehr gerechnet hatte.
Doch erst einmal der Reihe nach: Im „Bulletin d’information officiel“ vom 14. Juli 2021 veröffentlichte der nationale Verband FLBB für die jeweiligen Ligen den Spielmodus der neuen Saison. In der Damenmeisterschaft, die dank des Aufstieg-Antrags der Sangliers Wiltz mit zehn Teams erstmals wieder komplett war, war die Ausgangslage klar. Die zwei Letzten der LBBL und die beiden Ersten der Nationale 2 sollten in der zweiten Saisonphase um die beiden verfügbaren Plätze in der ersten Liga spielen. Alle vier Teams sollten mit null Punkten beginnen und die beiden Ersten dieser Gruppe würden in der kommenden Saison im Oberhaus antreten. Mit dieser Information starteten die vier betroffenen Klubs – Bartringen, Wiltz, Zolver und der Racing – vor zwei Wochen auch in das „Play-down“. Im „Bulletin d’information officiel“ der vergangenen Woche (2. März) ruderte man in der FLBB jedoch plötzlich zurück. Im Juli sei ein Fehler passiert, und der Verband hat den falschen Spielmodus veröffentlicht. Somit werden nicht die beiden Ersten der Auf- und Abstiegsgruppe 2022/23 in der LBBL spielen, sondern der Erste der LBBL und das bestklassierte Team der Nationale 2. So wurde beim Kongress des Verbandes im Juli 2020 abgestimmt. Aktuell wären dies der Tabellenerste Bartringen sowie der Tabellendritte Zolver.
Komplett überrascht
Es ist ein menschliches Missgeschick, das einem vor allem in Wiltz sauer aufstößt, das nach der derzeitigen Tabellenkonstellation absteigen müsste. Im Verein waren jedenfalls alle von der plötzlichen Korrektur überrascht. „Wir sind eindeutig das stärkere Team und verdienen es, in der Liga zu bleiben. Diese Entscheidung könnte das komplette Programm des Damenbasketballs bei uns im Verein kaputtmachen“, meint Trainer Paul Missavage. Er weist darauf hin, dass sein Team in der laufenden Saison etwa zweimal gegen Contern gewonnen hat, das derzeit in der Titelgruppe mitmischt und auch bereits gegen die Sparta siegte. „Niemand wollte aufsteigen. Damit die Liga nicht erneut mit nur neun Teams unkomplett bleibt, haben wir uns auch für die FLBB und die LBBL der Damen für diesen Schritt entschieden, obwohl wir wussten, dass es eine schwere Saison werden würde.“ Laut Missavage sei das Team jedoch enorm gewachsen, hat Erfahrung gesammelt: „Und jetzt will man uns wieder nach unten schicken?“ Für den Wiltzer Coach würde derzeit nur ein außerordentliches Meeting mit allen Klubs in Frage kommen, um hierüber und somit die Zukunft des Damenbasketballs abzustimmen: „Ich finde das total unfair. Selbst bei der FLBB hatte man ja diese Wahl aus dem Jahr 2020 vergessen.“
Auch in Zolver zeigt man sich vom neuen Spielmodus überrascht, denn ein Aufstieg war beim jungen Team, das sich derzeit mitten im Aufbau befindet, bisher eigentlich kein Thema.
LINK Kommentar – Ein Fehler mit Folgen: Über die Zukunft des Damenbasketballs
Statistik
5. Spieltag, Titelgruppe:
Düdelingen – Hostert 72:57 (26:25)
Viertel: 17:13, 9:12, 26:16, 20:16
Düdelingen: McBryde 21, Mreches 20, Snyder 9, Geniets 8, E. Etute 7, Mossong 5, Dittgen 2, Dhur 0
Hostert: Brown 21, Mathias 16, L. Hetting 8, Oly 7, Hetto 3, Wolff 2, J. Schreiner 0, T. Hetting 0, L. Schreiner 0, Irthum 0
Schiedsrichter: Colella/Schomer
Steinsel – Contern 79:73 (41:43)
Viertel: 18:16, 23:27, 17:18, 21:12
Steinsel: Ndoli 17, Breuskin 16, Mangen 12, Hodgins 10, Schreiber 10, Skrijelj 9, Klepper 5, Whiteman 0, Stoffel 0, Sand 0
Contern: Herlihy 34, Bradley 17, Petrova 9, Schumacher 5, Kauffmann 4, Wintersdorff 2, Braun 2, Mreches 0
Schiedsrichter: Meisch/Kaminskas
Musel Pikes – Walferdingen 81:89 (34:50)
Viertel: 14:19, 20:31, 23:23, 24:16
Musel Pikes: Ferenz 28, Yoerger 27, Bidinger 17, Mathis 4, Diederich 3, Pfefferle 2, Schmit 0
Walferdingen: Cahill 29, Fapranzi 16, Anthony 16, Leid 15, Bourg 7, L. Colbach 5, El Hammiri 1
Schiedsrichter: Decker/Agovic
Esch – Ettelbrück 69:63 (35:34)
Viertel: 21:14, 14:20, 11:13, 23:16
Esch: Likhtarovich 25, Kudrashova 14, Coulon 12, Burgund 8, Chaumont 6, Jemming 2, Fonseca 2, Thill 0
Ettelbrück: Jaksic 25, Coleman 23, Kelemen 10, Weber 5, Van Werweke 0, Garin 0, Almeida 0, Wiance 0
Schiedsrichter: Muller/Pesche
3. Spieltag, Abstiegsgruppe:
Racing – Zolver 44:52 (23:30)
Viertel: 8:12, 15:18, 12:12, 9:10
Racing: Macri 12, Frank 10, Ojeda 10, Ransquin 5, Bertrand 2, Pardo 2, Coulibaly 2, Gloden 1, Rausch 0, Konsbruck 0
Zolver: Juncker 10, Clemens 8, Maisel 8, Michels 7, Horsmans 7, Reckinger 4, Delepierre 4, Staar 2, De Sousa 2, Chardome 0
Schiedsrichter: Perovic/Ries
Bartringen – Wiltz 86:60 (46:23)
Viertel: 20:11, 26:12, 16:20, 24:17
Bartringen: Schmidt 25, Henket 22, Mongomo 17, Graglia 10, Schintgen 4, Hagen 4, Rani 2, Hittelet 2, Pauly 0, Schmit 0, Feyder 0
Wiltz: Stojiljkovic 17, Hasanovic 16, Marjanovic 11, J. Missavage 6, Mitov 6, Bruck 4
Schiedsrichter: P. Weiwers/Parrasch
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