Fußball-Europameisterschaft / Italien wankt: „Es geht um die Zukunft der Azzurri“
Titelverteidiger Italien steht im Gruppenfinale gegen ein angeschlagenes Kroatien gehörig unter Druck.
Der Titelverteidiger wankt – doch Gianluigi Donnarumma fordert die nervösen Azzurri demonstrativ zur Gelassenheit auf. „Das Schicksal liegt noch in unseren Händen, wir dürfen uns nicht verrückt machen“, sagte Italiens Torhüter vor dem „Endspiel“ am Montag (21.00) in Leipzig gegen ein angeschlagenes Kroatien, das ebenfalls um seine letzte Chance kämpft.
Nach dem ernüchternden 0:1 gegen Spanien steht die „Squadra Azzurra“ gehörig unter Druck. Italien benötigt gegen Luka Modric und Co. mindestens einen Punkt, um nicht schon in der Vorrunde zu scheitern. Es gehe, titelte die Gazzetta dello Sport bereits voller Pathos, „um die Zukunft der Azzurri“.
Donnarumma beschwor schon einmal den Kampfgeist beim viermaligen Weltmeister. Man dürfe die Pleite gegen Spanien „nicht als totales Desaster ansehen. Lasst uns unsere Wut im nächsten Spiel nutzen, um zu gewinnen“, forderte der Keeper von Paris Saint-Germain. Man werde, fügte der EM-Held von 2021 kämpferisch an, „gegen Kroatien sicher ein ganz anderes Spiel zeigen“.
Das wird auch nötig sein. Gegen Spanien waren die Italiener nahezu chancenlos. Die Gazzetta wertete die Pleite als „Lektion in Sachen Fußball“. Die Stimmung ist entsprechend gedämpft. „Kroatien hat bestimmt mehr Probleme als die Azzurri, doch Achtung vor dem ewigen Modric“, schrieb Tuttosport.
Auch Roma-Star Lorenzo Pellegrini warnte eindringlich vor den routinierten, bislang aber enttäuschenden Kroaten um Altmeister Modric. „Kroatien ist eine starke Mannschaft, sie hat unglaubliche Spieler“, sagte er. Es warte eine „Mannschaft mit Qualität. Sie werden bis zuletzt um den Verbleib im Turnier kämpfen.“ Deshalb, so die Gazzetta, „müssen wir den Druck erhöhen, auch wenn wir dafür Risiken eingehen müssen“.
Es wird ein Spiel auf Messers Schneide, zumal die „goldene Generation“ aus Kroatien mit nur einem Punkt zum Siegen verdammt ist. Die bisherigen Darbietungen der „Vatreni“ machen allerdings wenig Hoffnung, auch wenn Real-Ikone Modric bemüht war, Zuversicht zu verbreiten. „Es hängt von uns ab. Wir wissen, was zu tun ist. Ich glaube, dass wir es schaffen können“, sagte der Anführer des Teams.
Der 38-Jährige war das Gesicht der so erfolgreichen vergangenen Jahre. Doch die Fans erkennen ihr Team derzeit kaum wieder, das enttäuschende 2:2 gegen Außenseiter Albanien war ein Spiegelbild. In Kroatien gibt es längst eine Diskussion um den Altherren-Fußball beim WM-Dritten. In der Startelf gegen Albanien standen fünf Ü-30-Spieler.
In Italien wird derweil über einen 23-Jährigen diskutiert, der gegen die Kroaten zu seinem ersten EM-Einsatz kommen könnte: Nicola Fagioli. Der Profi von Juventus Turin war wegen der Verwicklung in einen Wettskandal sieben Monate gesperrt gewesen. Fagioli habe „das Ende des Tunnels erreicht“, schrieb La Repubblica: „Er kann zu Spallettis Trumpf in der Hand werden.“ Damit der Titelverteidiger nicht fällt.
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