/ JPEE: Schwimmer Julien Henx eröffnet die Goldjagd
Wenig überraschend ging die erste Goldmedaille bei den 18. Spielen der kleinen Staaten auf das Konto der Schwimmer. Den Medaillenregen eröffnete Julien Henx über 100 Meter Freistil, für die FLNS-Athleten folgte an Wettkampftag Nummer eins noch zehn weitere Male Edelmetall.
Das erste Gold des Tages war für Julien Henx ein hartes Stück Arbeit: Am Ende hatte er gerade einmal einen Vorsprung von fünf Hundertstel auf Harry Stacey aus Malta. „Vor zwei Jahren habe ich das Rennen über die 100 Meter Freistil gewonnen. Dieses Jahr wusste ich, dass es schwer werden würde. Mir ist echt ein Stein vom Herzen gefallen. Dass es die erste Goldmedaille für Luxemburg bei diesen Spielen ist, macht mich natürlich umso glücklicher“, erklärte Henx, der inzwischen bereits eine gewisse Routine bei den JPEE mitbringt. Am Ende des Tages sicherte sich der 23-Jährige bei seinem zweiten Rennen des Tages, mit der 100-Meter-Freistil-Staffel, dann eine weitere Goldmedaille, womit er sein persönliches Edelmetall-Konto bei den JPEE auf 20 erhöht. Doch noch immer ist es für den Sportsoldaten ein spezielles Gefühl, bei den Kleinstaaten-Spielen aufs Podium steigen und die Nationalhymne hören zu dürfen, in dieser Hinsicht ist für ihn noch keine Routine eingekehrt.
Von den Spielen in Montenegro können die Schwimmer dies jedoch nicht behaupten, denn diese bringen schon eine ungewohnte Änderung mit sich. Wegen der großen Distanz, die zwischen dem Athletendorf in Budva und dem Schwimmstadion in Podgorica liegt – immerhin 70 Kilometer –, werden keine Vorläufe ausgetragen, somit geht es direkt um alles:“Bei der Staffel ist es vielleicht etwas leichter, weil wir vier starke Schwimmer aufstellen können. Bei den Einzelstarts sieht dies schon etwas anders aus. Ohne die Vorläufe gibt es keine Erfahrungswerte und ich bin seit August auch kein 100-Meter-Kraul-Rennen mehr im großen Becken geschwommen“, meinte Henx, der betonte, dass dies vor allem für die Sprintdistanzen alles andere als ideal ist: „Man springt ins Wasser und in 50 Sekunden ist bereits alles schon wieder vorbei. Sonst kann ich nach dem Vorlauf noch einmal alles mit meinem Trainer durchgehen und er schlägt Sachen vor, die man für ein Finale noch ändern kann.“
„Alles hat wehgetan“
Ein Alternative hat man im FLNS-Lager aber dann doch noch gefunden: Anstatt die Vorläufe zu bestreiten, schwimmen sich Henx, Stacchiotti und Co. gemütlich ein. Am erfolgreichen Auftakt der Spiele, den man sich im Vorfeld erhofft hatte, hat die Umstellung dann auch nichts geändert. „Wir haben alle unsere geplanten Medaillen geholt, somit ist das für uns auch eine tolle Sache. Bei einer WM wäre das schon etwas anders, doch hier gehen wir das Ganze schon ein wenig lockerer und mit einer bestimmten Ruhe an.“
Die langen Distanzen sind dabei nicht das Einzige, worauf sich die Schwimmer einstellen müssen. Diese treten nämlich nicht wie sonst bei den JPEE meistens üblich in einer Schwimmhalle, sondern im Freien an. Wenn das Wetter mitspielen würde – in Montenegro gibt es im Mai sonst normalerweise Sonnenschein und 25 Grad, in diesem Jahr regnet es fast ununterbrochen. Das Wasser, das vom Himmel herunterkommt, ist dann auch nicht das große Problem, wie Henx erklärte: „Das Wasser im Becken ist etwas zu kalt, dann ist es auch gleich härter, man ist somit schneller erschöpft. Das spielt schon eine ziemlich große Rolle. Ich bin nach meinem ersten Rennen aus dem Wasser gestiegen, da hat alles wehgetan, deswegen war ich beim Staffelrennen dann auch sofort langsamer. Die Kälte habe ich ein erstes Mal dann auch hier gespürt, als ich auf dem Block gewartet habe, ist diese richtig in einen reingezogen.“ Demnach darf eines dann auch nicht fehlen: die dicke Jacke, die man glücklicherweise eingepackt hat.
Nach dem Wettkampftag kommt dann jedoch das Problem der Distanz noch einmal zur Sprache. Die drei Shuttle-Busse werden für die Athleten bereitgestellt, um sie von Budva nach Podgorica und wieder zurück zu fahren. Diese fahren jedoch alle zur gleichen Zeit los: „Wir hatten das Staffelrennen, im Anschluss noch die Siegerehrung. Eigentlich wollten wir noch ausschwimmen, dann wäre es ideal, auch noch den Physio zu sehen, aber die anderen Sportler wollen nun einmal zurück ins Stadion.“ Der Weg zurück nimmt anderthalb Stunden in Anspruch, deswegen gibt es dann auch erst nach 21.00 Uhr Abendessen und am anderen Tag geht alles wieder von vorne los.
Doch das routinierte Team wird sich auch hiervon in den nächsten Tagen sicherlich kaum beeindrucken lassen. Henx ist seinem Ziel sechs Goldmedaillen bei sechs Starts jedenfalls schon einmal ein großes Stück näher gekommen.
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