Tennis / Julia Görges greift in Luxemburg wieder zum Tennisschläger: „Es wird Nervosität dabei sein“
Julia Görges hat ihre Karriere vor zwei Jahren beendet. Tennis spielt die ehemalige Nummer neun der Welt seitdem nur noch wenig. Etwas, das sich im Oktober ändern wird: Dann wird die 33-Jährige für die „Luxembourg Ladies Tennis Masters“ wieder zum Tennisschläger greifen und gegen sieben weitere ehemalige Topspielerinnen um den Titel kämpfen. Im Gespräch mit dem Tageblatt verrät die Deutsche, was sie zu diesem Schritt bewegt hat.
Tageblatt: War für Sie sofort klar, dass Sie die Einladung für das Luxembourg Ladies Tennis Masters annehmen würden, als Sie von den Organisatoren kontaktiert wurden?
Julia Görges: Ich habe nicht unbedingt damit gerechnet, noch einmal nach Luxemburg zu kommen und hier noch einmal zu spielen. Ich fand es aber super, dass dieses Format entstanden ist und dieses Turnier stattfinden wird. Da war es für mich schnell klar, dass ich auf jeden Fall kommen werde.
Beim WTA-Turnier auf Kockelscheuer waren Sie oft dabei und haben 2018 dort sogar triumphiert. Was hat Sie dazu bewegt, immer wieder ins Großherzogtum zurückzukehren?
Es war immer eine besondere Atmosphäre, sehr familiär. Es war immer ein schöner Saisonabschluss für mich. Ich habe hier auch meistens gut gespielt. Das Gesamtpaket hat eigentlich immer gepasst. Danielle (Maas, Turnierdirektorin), Jacqueline (Olsem, Turnierkoordinatorin) – alle haben immer einen super Job gemacht. Über die Jahre hinweg hatten wir eine super Verbindung. Ich habe mich in Luxemburg auch immer wohlgefühlt. Das war für mich immer das Wichtigste.
Es ist eine große Motivation da, um selber zu sehen, wie es mal ohne den Druck und den ganzen Stress aus den Jahren davor ist, ein richtiges Match zu spielenüber ihre Erwartungen an das Einladungsturnier
Nun kehren Sie erneut zurück. Was erwarten Sie sich auf sportlicher Ebene von dem Einladungsturnier im Oktober?
Das ist schwer zu sagen, auch weil man natürlich nicht weiß, wie die anderen spielen und wie viel die trainiert haben. Ich denke, dass jeder für sich selber versuchen wird, ein gutes Niveau auf den Platz zu bringen. Dann schauen wir am Ende, was dabei herauskommt. Ich freue mich auf jeden Fall.
Die Siegerin des Turniers wird ein Preisgeld von 40.000 Euro erhalten. Also nichts, um auf die leichte Schulter zu nehmen …
Ich finde es super, dass so auch ein Anreiz da ist. Für mich ist es auch schön, zu sagen: „Hey, ich gehe mal wieder auf den Platz und spiele wieder ein richtiges Match.“ Es wird sicher ein bisschen komisch sein. Es wird auch sicherlich ein bisschen Nervosität dabei sein, weil ich selbst noch nicht weiß, was ich von mir erwarten kann. Von daher geht es für mich schon auch um den Spaß – aber auf eine andere Art und Weise als in dem Beruf, den ich 15 Jahre lang ausgeübt habe. Es ist schon eine große Motivation da, um den Zuschauern gutes Tennis zu zeigen, aber auch um selber zu sehen, wie es mal ohne den Druck und den ganzen Stress aus den Jahren davor ist, ein richtiges Match zu spielen.
Ihre Karriere haben Sie 2020 beendet. Welche Rolle spielt denn Tennis seitdem überhaupt in Ihrem Leben?
Tennis habe ich seitdem sehr wenig gespielt, wenn ich ehrlich bin. Ich glaube, nur fünfmal in eineinhalb Jahren. Das wird natürlich dann angehoben, wenn wir dem Oktober näherkommen. Grundsätzlich bin ich aber sehr fleißig in Sachen Fitness, dass auch der Körper in einem guten Zustand ist und erhalten bleibt. Ich mache nebenbei ein bisschen was fürs Fernsehen und kommentiere Spiele. Ansonsten genieße ich das langsamere Leben, was in den 15 Jahren Profi viel zu schnell war.
Wie sieht denn nach einer so langen Pause die Vorbereitung auf ein solches Turnier konkret aus?
Gute Frage, ich habe so was auch noch nie gemacht (lacht). Aber ich denke, so drei, vier Wochen vorher muss man intensiver spielen. Die paar Mal, die ich gespielt habe, war das auch nicht schlecht. Ich denke, an meinem Aufschlag werde ich aber noch ein bisschen arbeiten müssen (lacht).
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