Der HBD war auf eine Revanche für das verlorene Meisterschaftsfinale aus, der HB Käerjeng auf Double-Mission. Spannung lag demnach vor dem Finale der Coupe de Luxembourg in der Luft. 

Es war zunächst Herantasten angesagt. Beide Teams vergaben ihren ersten Angriff und wirkten in der Anfangsphase nervös. In der zweiten Minute erzielte Joy Wirtz von der Siebenmeterlinie dann das erste Tor der Partie. Jenny Zuk glich sofort für den HBK aus. Auf der Gegenseite legte J. Wirtz mit ihrem zweiten Treffer nach. Während der HBD in der Folge immer wieder an der erneut starken Käerjenger Torhüterin Solomija Szywerska (12 Paraden in der ersten Hälfte) scheiterte, waren die Schüsse der Käerjengerinnen in dieser Phase zu unpräzise.

Der frischgebackene Meister legte dann aber als erste Mannschaft seine anfängliche Nervosität ab und riss eine Lücke auf. Bis zur 13. Minute hatten die Käerjengerinnen sich einen 8:3-Vorsprung herausgespielt. Düdelingen tat sich schwer und fand einfach keinen Zugriff auf den Gegner.

Das Momentum kippte dann aber nach einer Viertelstunde, als die Düdelinger Torhüterin Pauline Leythienne einen Siebenmeter von Tina Welter entschärfte. Käerjeng wirkte wieder nervöser. Auf der Gegenseite nutzten die HBD-Angreiferinnen die Situation aus und verkürzten auf 6:8. HBK-Coach Zoran Radojevic nahm eine Auszeit.

Doch der HBD schien nun endgültig im Spiel angekommen zu sein. Leythienne wurde immer besser, parierte vor der Pause ihren zweiten Siebenmeter. Gleichzeitig sorgten J. Wirtz und Sharon Dickes in der 22. für den Ausgleich. Dea Dautaj legte nach und brachte ihre Mannschaft erneut in Führung (9:8). Das Spiel war nun ausgeglichen. Beide Teams lieferten sich einen offenen Schlagabtausch und verabschiedeten sich mit einem 11:11-Unentschieden in die Halbzeitpause.

Radojevic schien in der Pause dann aber genau die richtigen Worte gewählt zu haben, denn seine Mannschaft begann den zweiten Abschnitt fulminant. Lily Melchior, Jenny Zuk, Emilia Rogucka, Sandy Cannata und Welter erzielten fünf Tore in Folge – und der HBK führte fünf Minuten nach Wiederanpfiff 16:11. HBD-Trainer Erny Hoffmann reagierte mit einem Time-out. Doch es war weiter der neue Meister, der am Ball blieb. Andreea-Alina Marin und Welter legten nach und erhöhten auf 18:11. 

Erst in der 40. erzielte J. Wirtz das erste Tor für den HBD in der zweiten Hälfte. Doch die Handballerinnen des HBK waren weiter die dominierende Mannschaft, spielten weiter aggressiv in der Verteidigung und effektiv im Angriff. In der 48. kratzten sie dann beim Stand von 22:13 erstmals an der Zehn-Tore-Marke. Hoffmann nahm eine weitere Auszeit. Doch die vom Meistertitel wie beflügelt aufspielenden Käerjengerinnen waren am Sonntagabend nicht zu stoppen und erhöhten ihren Vorsprung zehn Minuten vor Schluss auf zehn Tore (23:13). Mit einer offensiven Verteidigung warfen die Düdelingerinnen noch einmal alles in die Waagschale, doch eine Vorentscheidung war längst gefallen. Nach 60 Minuten konnten die Käerjengerinnen ihren 21. Pokalerfolg und das 20. Double der Vereinsgeschichte bejubeln.

• Über
• Letzte Artikel

Joé Weimerskirch

Joé Weimerskirch, Jahrgang 1996, ist seit 2020 Teil der Sportredaktion im Tageblatt. Nach einem Journalismus-Studium an der University of Kent sammelte er erste journalistische Erfahrungen in der Sportredaktion des Luxemburger Wort, ehe er sich dem Tageblatt anschloss. Seit August 2020 berichtet Joé Weimerskirch hier über aktuelle Sportereignisse, mit Schwerpunkt auf Handball.
Kontakt +352 54 71 31 643

jweimerskirch@tageblatt.lu

Letzte Artikel von Joé Weimerskirch (Alle anzeigen)

• Daniel Scheid: „Der Wechsel war nach der Verletzung die Chance, nochmal neu zu starten“ - 19. November 2024.
• Zwischen Klassenunterschied, Komplimenten von Bundesliga-Spielern und Zuversicht - 10. November 2024.
• Zwischen dem HBD und dem Europapokal-Achtelfinale steht eine große Herausforderung - 9. November 2024.