European Cup / HB Käerjeng lässt Vellaznimi keine Chance und zieht souverän in die zweite Runde ein
Käerjengs Reise im European Cup geht weiter. Der HBK hat sich gegen Vellaznimi für die zweite Runde qualifiziert. Vor heimischem Publikum ließ das Team von Trainer Yérime Sylla nichts anbrennen und setzte sich sowohl im Hin- als auch im Rückspiel souverän durch. Für zwei Käerjenger hatten die Erstrundenspiele eine besondere Bedeutung.
„Es ist eine wahre Freude, im Europapokal zu spielen. Wir wollen diese Erfahrung genießen und so lange wie möglich in diesem Wettbewerb bleiben“, schwärmte Pierre Veidig nach den Begegnungen gegen Vellaznimi. Und diese Freude merkte man den Käerjengern am Wochenende wahrhaft an.
Der Gegner aus Kosovo konnte sowohl im Hin- als auch im Rückspiel nur eine Halbzeit lang mithalten und das Spiel ausgeglichen gestalten. Die HBK-Truppe war zu stark und machte in beiden Begegnungen in der zweiten Hälfte den Unterschied. Am Samstagabend besiegte man den Gegner im Hinspiel 32:23, am Sonntag fiel der Erfolg mit 36:26 noch höher aus.
Zweite Hälfte entscheidend
„Wir wussten, dass der Gegner nicht der stärkste ist, und dass wir gewinnen können. Dass beide Partien so deutlich ausfallen würden, hatten wir aber nicht erwartet“, freute sich Jacques Tironzelli über den Erfolg.
Dabei liefen die Käerjenger im Hinspiel in der Anfangsphase einem Rückstand hinterher und lagen nach acht Minuten 2:4 zurück. Davon ließ sich das Team von Trainer Yérime Sylla nicht aus der Ruhe bringen – es war zunächst Keeper Jérôme Michels, der einen größeren Rückstand mit einigen Glanzparaden immer wieder verhinderte. In der 20. Minute übernahm der HBK dann die Führung (10:9) und gab diese anschließend nicht mehr aus der Hand.
Nach dem Führungstreffer bekamen die Käerjenger den Gegner immer besser in den Griff. Dieser kam in den zweiten 30 Minuten kaum noch durch die kompakte HBK-Abwehr durch. Trivic, Plantin, Tironzelli, Temelkov und Co. behaupteten sich derweil immer wieder vor dem gegnerischen Tor und so legten die Käerjenger bereits am Samstagabend den Grundstein zum Einzug in die zweite Runde.
Das Rückspiel konnte die Truppe aus Luxemburg demnach ganz ohne Druck angehen. Die Gäste leisteten nur zu Beginn tapfere Gegenwehr, die Käerjenger blieben jedoch die bessere Mannschaft und verwalteten ihren Vorsprung clever. Nach 20 Minuten führte die Sylla-Truppe 11:8. Besonders die beiden Neuzugänge Semedo und Plantin tauchten immer wieder gefährlich vor dem gegnerischen Tor auf.
Der Einzug in die zweite Runde geriet nie in Gefahr, in der Pause lagen die Käerjenger 16:13 vorn. Ein Vorsprung, den man in der zweiten Hälfte weiter ausbaute – nach 60 Minuten behaupteten sich die Hausherren mit 36:26.
Mit einem so deutlichen Resultat hatte man im Voraus nicht gerechnet, immerhin fehlten neben dem langzeitverletzten Tom Meis auch Tommaso Cosanti, Charel Kirtz und Sébastien Edgar. Yacine Rahim wurde ebenfalls geschont. „Wir haben uns ohne sie gut geschlagen“, sagte Pierre Veidig, für den die Begegnungen gegen Vellaznimi nicht nur aufgrund der europäischen Bühne von besonderer Bedeutung waren. Der 24-Jährige hatte sich zu Beginn des Jahres schwer verletzt. Im Februar erlitt er im Training eine Fraktur des Sprunggelenks, die eine lange Leidenszeit nach sich zog: Es folgten zwei OPs und knapp sechs Monate Zwangspause. Am Samstag kehrte Veidig dann endlich aufs Spielfeld zurück. „Es war eine wirklich harte Zeit. Ich konnte erst im August wieder langsam ins Training einsteigen“, erzählte Veidig am Samstagabend nach dem Hinspiel: „Ich hoffe, dass der Knöchel jetzt hält.“
Schrecksekunde
Eine Schrecksekunde erlebte er am Sonntag. Veidig wurde in der Schlussphase des Rückspiels von dem Kosovaren Haziri gefoult und blieb am Boden liegen. Der HBK-Akteur musste behandelt werden und konnte zunächst nicht mehr mit dem Fuß, der ihm bereits zuvor so viele Sorgen bereitet hatte, auftreten. Entwarnung gab er nach der Partie: „Ich glaube nicht, dass es eine schlimme Verletzung ist. Der Schock war nur groß, weil es wieder an gleicher Stelle sehr wehtat. Die Angst war sofort wieder da“, so der 24-Jährige.
„Ich bin wirklich froh, wieder zu spielen und dann gleich in einem Europapokal-Spiel. Ich genieße diese Zeit sehr. Ich hoffe nur, jetzt verletzungsfrei zu bleiben.“ Im European Cup anzutreten sei indes „speziell“, als „große Chance“, bezeichnete Veidig die Auftritte auf der europäischen Bühne.
Nach dem Sieg gegen Vellaznimi wird es in dieser Saison davon mindestens einen weiteren für Käerjeng geben – in der zweiten EHF-Cup-Runde heißt der Gegner Focsani Municipal SC 2007, ebenfalls eine lösbare Aufgabe. In den Begegnungen gegen den rumänischen Vertreter wird Tironzelli nicht mit dabei sein. Der 22-Jährige wird den Käerjengern aufgrund eines Auslandssemesters für seine Studien erst zur zweiten Saisonhälfte wieder zur Verfügung stehen. Die nächsten sechs Monate verbringt er in Salzburg. „Ich werde Anfang Februar meine letzten Examen schreiben und dann für die Play-offs zurück nach Luxemburg kommen.“ Mit dem Europapokalspiel gegen Vellaznimi verabschiedete sich Tironzelli am Wochenende demnach mit einem besonderen Erfolg für sechs Monate vom HBK. „Natürlich ist es schade, die nächsten Partien zu verpassen, es ist immer toll, eine ganze Saison durchzuspielen. Ich bin aber glücklich, dass ich nun noch bei den beiden europäischen Begegnungen dabei sein konnte. Denn diese machen noch ein bisschen mehr Spaß als Ligaspiele“, so Tironzelli. Partien gegen Vereine aus dem Ausland seien nämlich immer ein einzigartiges Erlebnis.
Statistik – Hinspiel
Käerjeng – Vellaznimi 32:23 (17:14)
Käerjeng: Michels (1-30’, 12 Paraden), Hotton (30-60’, 10 P.) – Temelkov 10/1, Trivic 8, Plantin 3, Ragot 1, Rahim, Radojevic 2, Veidig 1, Radoncic, Tironzelli 5/1, Semedo 2, Rac
Vellaznimi: Curri (1-50’, 11 P.), Pozhegu (50-60’, 4 P.), Hoxha, Brahushi – Spahija 2, Halill 5, Mamusha, Ferizi, Fana 4, Haziri 4, Idrizi, Rama 1, Rexha 2, Luzha 2, Neziri 1, Lluka 2
Schiedsrichter: Martens (NL)/Schols (B)
Siebenmeter: Käerjeng 2/3 – Vellaznimi 0/1
Zeitstrafen: Käerjeng 4 – Vellaznimi 6
Zwischenstände: 5’ 2:3, 10’ 4:5, 15’ 7:7, 20’ 10:9, 25’ 14:11, 30’ 17:14, 35’ 19:14, 40’ 22:15, 45’ 25:17, 50’ 28:20, 55’ 29:21
Zuschauer: 200 (zahlende)
Statistik – Rückspiel
Vellaznimi – Käerjeng 26:36 (13:16)
Vellaznimi: Curri (1-54’, 9 Paraden, 3 Tore), Pozhegu (54-60’, 2 P.), Hoxha, Brahushi – Spahija, Halill 2, Mamusha 2, Ferizi, Fana 3, Haziri 7, Idrizi, Rama 1, Rexha 3, Luzha 4, Neziri, Lluka 1
Käerjeng: Hotton (1-30’, 7 P.), Michels (30-60’, 9 P.) – Temelkov 7/3, Trivic 5, Plantin 6, Ragot 4, Rahim, Radojevic 4, Veidig 1, Radoncic, Tironzelli 3/1, Semedo 5, Rac 1
Schiedsrichter: Martens (NL)/Schols (B)
Siebenmeter: Käerjeng 4/5 – Vellaznimi 0/0
Zeitstrafen: Käerjeng 3 – Vellaznimi 5
Zwischenstände: 5’ 1:1, 10’ 4:3, 15’ 6:7, 20’ 8:11, 25’ 11:12, 30’ 13:16, 35’ 13:20, 40’ 16:25’, 45’ 19:26, 50’ 23:33, 55’ 23:33
Zuschauer: 150 (zahlende)
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