Handball / Käerjeng profitiert von Esch-Ausrutscher und ist zurück an der Spitze
Die Tabellenführung in der AXA League wechselt erneut. Käerjengs Handballer haben die Spitze mit einem 35:31-Sieg gegen die Red Boys am Mittwochabend zurückerobert. Sie profitierten dabei auch von einem Ausrutscher des Titelverteidigers Esch, der gleichzeitig mit 32:34 in Düdelingen leer ausging.
Es herrschte kurze Stille nach dem Abpfiff, dann kam die gute Nachricht in der Käerjenger Halle an. Während die Handballer des HBK selbst zu Hause die Red Boys besiegen konnten, ging der Titelkonkurrent aus Esch gleichzeitig in Düdelingen leer aus. Damit sind die Käerjenger zurück an der Tabellenspitze und konnten ihrem Jubel nach ihrem Sieg freien Lauf lassen. Tom Meis trat aber sofort auf die Euphoriebremse: „Wir sind zwar jetzt wieder mit einem Punkt vorne, dadurch ändert sich aber nichts an unserer Situation. Wir müssen weiter versuchen, jedes Spiel zu gewinnen – und das bis zum Schluss der Saison. Wir dürfen uns nicht zu früh freuen.“ Denn am letzten Spieltag müssen die Käerjenger auswärts in Esch antreten. Dort könnte es zum Showdown um die Meisterkrone kommen.
Gute Nachrichten hatte es beim HB Käerjeng am Mittwochabend schon vor dem Anpfiff gegeben. Vukicevic ist nach monatelanger Verletzungspause wieder fit und stand gegen die Red Boys erstmals seit Dezember wieder auf dem Feld. Ein langes Abtasten gab es dann „Um Dribbel“ nicht. Während beide Abwehrreihen am Anfang ihre Probleme hatten, kamen die Offensivkräfte beider Teams gut in die Partie und nutzten die sich ihnen bietenden Chancen effizient aus. Käerjeng legte vor, die Red Boys zogen nach. Das Spiel gestaltete sich ausgeglichen, sodass nach fünf Minuten ein 4:4 auf der Anzeigentafel stand. Der HBK vergab dann zwar in der 8. Minute einen Strafwurf, die Differdinger verpassten es aber auf der Gegenseite dies zu bestrafen und die Führung zu übernehmen.
Im Gegenteil. Käerjeng profitierte zwischen der 8. und 10. Minute von zwei Fehlern des Gegners, um sich erstmals ein kleines Polster von zwei Toren zu erarbeiten. Temelkov erhöhte in der 17. auf drei Treffer (19:16), worauf Red-Boys-Coach Nikola Malesevic sofort mit einem Time-out reagierte. Die Hausherren bestraften aber sofort den nächsten Fehler der Differdinger und stellten durch Vrgoc auf 10:6.
Käerjeng hält seinen Vorsprung
Die Führung hätte zu dem Zeitpunkt schon höher ausfallen können, doch Käerjeng agierte nicht effektiv genug. Zekan vergab in der 24. seinen zweiten Siebenmeter. Nachdem er in der 8. den Pfosten getroffen hatte, scheiterte er diesmal an der Latte. So konnten die Roten den Anschluss weiter wahren und ihren Rückstand zwischenzeitlich wieder auf zwei Treffer verkürzen. Die Red Boys hielten sich schließlich beim 14:17-Pausenrückstand alle Chancen für die zweite Hälfte offen.
Die Mannschaft von Trainer Zoran Radojevic konnte ihren Vorsprung aber nach dem Seitenwechsel stabil halten und ließ den Gegner nicht mehr rankommen. Als Torhüter Michels ab der 40. mit einigen sehenswerten Paraden aufwartete, konnte Käerjeng sogar wieder auf vier Tore davonziehen (25:21). Den Vorsprung gaben sie nicht mehr her. Und als Veidig in der 54. mit zwei Treffern in Folge auf 32:26 erhöhte, war eigentlich eine Vorentscheidung gefallen. Die Red Boys bäumten sich mit ihrem letzten Atem noch einmal auf, mussten sich aber schließlich geschlagen geben.
„Wir lagen über das ganze Spiel vorne. Das hat uns in die Karten gespielt. Wir hatten keinen Druck und konnten frei aufspielen. Sonst war unsere Verteidigung in der ersten Hälfte besser, in der zweiten haben wir zu viele Tore von Linksaußen kassiert. Das müssen wir nächstes Spiel besser machen“, so die abschließende Analyse von Meis. Nach der Länderspielpause geht es dann für die Käerjenger gegen den diesjährigen Angstgegner Berchem weiter, das sich am Mittwochabend mit 38:22 gegen Diekirch behaupten konnte. Mit dem Sieg gegen Esch ist dem HB Düdelingen indes der Befreiungsschlag gelungen. Nach sieben Monaten Warten ist dem HBD wieder ein Sieg gegen eine Top-fünf-Mannschaft gelungen.
EM-Quali-Auslosung heute
Luxemburgs Handballerinnen erfahren heute, auf welche Gegner sie in der im Oktober beginnenden EM-Qualifikation treffen werden. Die Auslosung der Gruppen findet ab 17 Uhr in Zürich statt. Luxemburg, das erstmals an dieser Phase der Qualifikation teilnimmt, ist in Topf vier. Mögliche Gegner der FLH-Frauen sind Topmannschaften wie Vize-Weltmeister und Olympiasieger Frankreich, Vize-Europameister Dänemark oder auch Deutschland. (jw)
Statistik
Käerjeng: Michels (1-60’, 11 Paraden), Van-Zeller, Michels, M. Lallemang – Temelkov 1, Trivic 5, Vukicevic 3, Huberty, Karamehmedovic 3, Rahim, Edgar 3, Meis 2, Veidig 5, Y. Lallemang 2, Darnois, Armin Zekan 6, Vrgoc 5
Red Boys: Mudrinjak (1-20’, 1 P.), Auger (20-60’, 7 P.) — Becvar 3, Grubic 1, Bonic 2, Jokic 4, Ballet 4, Aldin Zekan 6/1, Scheid 4, Hodzic 2, Semedo 4, Rac 1, Marques
Schiedsrichter: Bierchen/Lentz
Zeitstrafen: Käerjeng 1 – Red Boys 3
Siebenmeter: Käerjeng 0/2 – Red Boys 1/1
Zwischenstände: 5’ 4:3, 10’ 5:4, 15’ 7:6, 20’ 11:8, 25’ 13:10, 30’ 17:14, 35’ 20:18, 40’ 23:20, 45’ 26:23, 50’ 30:25’ 55’ 32:27
Zuschauer: 100 (geschätzt)
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