Nations League / Kampf, Krampf, Chaos und ein Punkt: Luxemburg und Belarus trennen sich 1:1
Luxemburg hat am Dienstagabend in Zalagerszeg die Chance verpasst, die ersten drei Punkte in der Gruppe 3 der Nations League zu holen, und läuft weiterhin Gefahr, in die Division D abzusteigen. Das Duell war geprägt von viel Chaos auf dem Platz, viel Kampf, aber auch jeder Menge Krampf.
Luc Holtz musste gegen Belarus auf Christopher Martins und Florian Bohnert verzichten. An ihrer Stelle rutschten Kevin D’Anzico und Gerson Rodrigues in die Startelf. Laurent Jans rückte aus der Dreierkette wieder auf die rechte Seite. Neben den personellen Wechseln nahm der Nationaltrainer auch eine taktische Veränderung vor. Während Luxemburg am Samstag gegen Bulgarien im 3-5-2 aufgelaufen war, entschied sich Holtz diesmal für die 3-4-3-Variante. Die Zeichen standen also auf Sturm.
Weißrussland, das zum zweiten Mal in Folge im ungarischen Zalaegerszeg und ohne Zuschauer spielte, konnte wieder auf Aleksandr Martynovich (37 Jahre alt) zählen. Der Oldie kehrte von seiner Sperre zurück und bildete zusammen mit dem anderen Routinier Sergey Politevich (34) die Abwehr des Gegners.
Luxemburg war von Anfang an spielbestimmend. Die „Roten Löwen“ versuchten, den Gegner mit einem Pressing einzukesseln. Nach zwei Minuten die erste Chance. Korac grätschte in Sinanis Freistoß, brachte das Leder aber nicht im Tor unter. Auf dem rutschigen Untergrund war es teilweise nicht einfach, standfest zu bleiben. Trotz des guten Beginns folgte in der 10. Minute die kalte Dusche. Olesens Pass im Strafraum war nicht präzise, D’Anzico versuchte, dem Ball nachzugehen und erwischte dabei den heranstürmenden Gromyko. Schiedsrichter Karaoglan hatte keine andere Wahl, als auf den Punkt zu zeigen. Der Gefoulte trat den fälligen Elfmeter selbst. FLF-Torwart Moris ahnte die Ecke und bewahrte Luxemburg vor dem frühen Rückstand.
Die FLF-Auswahl setzte danach ihr Spiel unbeirrt fort. Um die 20. Minute hatte die Holtz-Truppe einen Ballbesitzanteil von 70 Prozent. Belarus wartete auf Fehler der Luxemburger, um Gegenangriffe zu starten. In der 26. Minute musste Moris eine weitere Glanzparade auspacken, um einen Kopfball von Politevich über die Latte zu lenken. Trotz Dominanz hatte Luxemburg Probleme, sich Chancen herauszuarbeiten. Die Angriffsversuche glichen oft einem Handball-Spiel. Der Block des Gegners stand tief und hatte nur wenige Löcher. Luxemburg spielte hin und her, fand aber nur selten eine Lösung, um in die Box zu kommen.
Eine Lücke fand Sinani, als er in der 36. Minute in den Strafraum einzog und den Ball an den Pfosten hämmerte. Es ging mit einem 0:0 in die Halbzeitpause.
Fouls, Elfmeter, VAR
In der Pause nahm Holtz einen Wechsel vor. Kevin D’Anzico wurde in der Dreier-Abwehrkette durch Marvin Martins ersetzt. Die zweite Halbzeit begann denkbar schlecht für Luxemburg. Nach einer Ecke von Gromyko ging der aufgerückte Innenverteidiger am Elfmeter-Punkt zum Kopfball, das Leder flog im hohen Bogen über Moris und landete im Tor (54.).
Die FLF-Auswahl ging sofort in den Angriffsmodus über. Rodrigues spielte Sinani im Strafraum an, dessen Schuss von Lapoukhov pariert wurde. Holtz reagierte und brachte mit Michael Omosanya einen neuen Stürmer. Dieser war vier Minuten auf dem Platz, als der Schiedsrichter wegen eines Handspiels von Sinani auf den Elfmeterpunkt zeigte. Die deutschen VAR-Männer griffen jedoch ein und der türkische Unparteiische revidierte seine Entscheidung. Kurz danach musste Moris einen Weitschuss von Pigas parieren.
Das Spiel glitt den Luxemburgern aus der Hand. Eine Reaktion musste her. Sie kam in der 77. Minute. Omosanya zog in den Strafraum ein und hatte das Glück, dass sein Gegenspieler Politevich sich sehr ungestüm anlegte und ihn zu Fall brachte. Auch diesmal zeigte der Schiedsrichter auf den Punkt. Rodrigues nahm sich der Sache an, behielt die Nerven und erzielte den Ausgleich.
Das Spiel stand auf des Messers Schneide und der Schiedsrichter trug nicht dazu bei, dass sich die Partie beruhigte. „Es ist außer Kontrolle. Sie schreien und liegen die ganze Zeit auf dem Boden“, gab Mica Pinto in der 80. Minute an den vierten Offiziellen weiter.
Die Schlussphase gehörte wieder Luxemburg. Die „Roten Löwen“ stürmten nach vorne. In der 89. Minute wurde ein Tor von Korac wegen Handspiels aberkannt. Sekunden vor Schluss hatte Omosanya noch eine weitere Kopfballchance, doch es blieb beim Remis und die FLF-Auswahl musste mit nur einem Punkt die Heimreise antreten.
Im November darf sich Luxemburg in den Heimspielen gegen Bulgarien und Nordirland eigentlich keinen Punktverlust mehr erlauben, um den Abstieg aus der Division C zu verhindern.
Statistik
Belarus: Lapoukhov – Martynovich, Politevich, Zabelin – Pigas (89. Kontsevoi), Ebong (74. Klimovich), Bocharov, Pechenin – Gromyko (60. Korzun), Shikavka (89. Kovalev), Barkovski (74. Antilevski)
Luxemburg: Moris – Korac, D’Anzico (46. M. Martins), Carlson – Jans, Barreiro, Olesen (76. Moreira), Pinto – Sinani, Curci (63. Omosanya), Rodrigues
Schiedsrichter: Karaoglan – Sesigüzel, Özkara
Gelbe Karten: Barkovski, Bocharov – D’Anzico, Sinani, Korac, Pinto, Olesen, Schon
Torfolge: 1:0 Politevich (54.), 1:1 Rodrigues (77., Foulelfmeter)
Beste Spieler: Politevich, Martynovich – Moris, Korac, Barreiro
Zuschauer: Spiel fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt
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