District Champion / Karten auf den Tisch: Startschuss für ein einzigartiges Luxemburger Sammlerspiel
Ob Fußballmanager, Sammler oder Legenden-Fan: „District Champion“ ist ein neues Luxemburger Kartenspiel, das pünktlich zum Startschuss der Rückrunde erscheinen soll. Wie viele FLF-Vereine bis dahin noch Interesse an einer Beteiligung bekunden werden, konnte Gründer Pol Godinho zwar nicht voraussehen, doch die Hoffnung ist groß, dass sein einzigartiges Produkt etwas im nationalen Fußball bewegen wird.
Aller Anfang ist schwer. Das musste auch Pol Godinho erkennen, dessen Idee des „District champion“ schon länger reifte, knapp vor der Jahreswende aber so langsam Licht am Ende des Tunnels zu sehen ist. Im Februar, also nach Ende der Winter-Transferperiode, sollen die ersten Sammel- und Spielkarten in den „Buvettes“ verkauft, getauscht und strategisch eingesetzt werden.
Es geht nicht unbedingt darum, dass wir uns etwas von den Karten erhoffen. Es ist vielmehr so, dass wir immer bereit sind, Projekte zu unterstützen, die dem Luxemburger Fußball zugutekommen sollen.Marisca Mersch
Ehrenpromotionär Marisca Mersch gehört zu den Klubs, die ein offenes Ohr für die Idee hatten: „Es geht nicht unbedingt darum, dass wir uns etwas von den Karten erhoffen. Es ist vielmehr so, dass wir immer bereit sind, Projekte zu unterstützen, die dem Luxemburger Fußball zugutekommen sollen“, erklärte Präsident Marc Kill. Er hatte schon vor einiger Zeit Beispielkarten vor sich liegen: Dort wurden dann erste Fragen aufgeworfen: „Wir hatten die Fotos gesehen und wollten dann auch genau abklären, wie es mit den Bildrechten aussehen würde.“ Denn die Spieler der Merscher werden erst bei der Rückkehr zum Training genau erfahren, was es mit „District Champion“ auf sich hat. Dann kann auch jeder selbst entscheiden – und unterschreiben –, ob er auf einer Karte abgedruckt sein will.
Es braucht noch mehr Vereine
Kill hatte zwar Zweifel, dass die Idee ein großer Erfolg werden wird, „doch bei guten Ideen wollen wir uns nicht in den Weg stellen. Hätte der Verein etwas investieren müssen, hätten wir wohl länger überlegt. So aber gibt es aus unserer Sicht keine Investition, wir müssen nur einen Platz zur Verfügung stellen, damit die Karten in unserer Buvette verkauft werden können.“ Diese Verkaufsoption – eine von drei – hat allerdings zur Folge, dass die Marisca weniger am Kartenspiel verdienen wird. Doch in Mersch weiß man auch, dass es weitere Klubs braucht.
„Marisca Mersch und Berdorf/Consdorf haben als erste Vereine zugesagt, mit Bettemburg und Mondorf wird derzeit noch verhandelt. Zudem sind acht weitere Vereine interessiert“, berichtete Godinho. „Ich hoffe, dass sich noch andere melden, aber ich verstehe, dass derzeit die Transfers Priorität haben. Wenn alle zusagen, hätten wir für die erste Ausgabe immerhin zehn bis zwölf unterschiedliche Pakete. Das Ziel ist es, noch mehr Vereine für die Idee zu gewinnen und die Tauschmöglichkeiten zu steigern. Je mehr man über Spieler und Vereine weiß, umso mehr kann man sich mit dem Luxemburger Fußball identifizieren. Wenn man eine Karte von einem Spieler X erhält, wird man ihn nämlich auch auf dem Platz erkennen.“
Jeder Verein erhält nach abgeschlossener Bestellung sein eigenes Kartenpaket mitsamt Klubkarte und den klassischen Sammlerkarten pro Spieler, auf denen die Scorerpunkte der jeweiligen Kicker eingetragen sind. Berechnet wurden die Zahlen aufgrund der Statistiken der vergangenen Saison. Wer also nur zehnmal im Einsatz war und dabei noch zwei Rote Karten kassiert hat, muss mit einer niedrigen Summe rechnen. Tore und Vorlagen sind im Umkehrschluss die Grundlage für die besten Werte. „Im Idealfall kommt also jedes Jahr ein neues Paket heraus, mit verbesserten und aktualisierten Scorerpunkten“, erklärte der Gründer.
Abseits und Co.
Auch besteht für die Vereine die Möglichkeit, eine der 54 Klubkarten mit Kontaktdaten und Informationen über den Vorstand zu füllen. Bei der Zusammensetzung ihres Kartensets haben die Klubs demnach Mitspracherecht. Neben dem Sammlerherzen soll auch das Spielherz höher schlagen. Das Prinzip für ein Duell ist simpel: Man kann entweder mit einer Mannschaft vom Lieblingsverein antreten, oder sich die stärkste Truppe, unabhängig vom Klub, zusammenlegen. Der Fußballfan schlüpft also in die Rolle des Teammanagers. „Für die erste Runde sucht man sich 22 Spieler aus. Ein Kartenpaket reicht für ein Eins-gegen-eins auf dem Spielfeld.“ Um dem ganzen Duell mehr Spannung zu verleihen, sind Sonderkarten im Spiel: Abseits, Fouls, Auswechslungen oder Wetterkarten werden die Partie beeinflussen und das Spiel spannender gestalten.
Godinho sieht neben dem Spiel-Drang aber noch viel größeres Potenzial: „Beispielsweise eine Legendenkarte oder eine Spezial-Ausgabe für die Nationalmannschaft. Jeff Strasser oder Paul Philipp sind Legenden, die eigentlich jeder kennen müsste. Ich könnte mir vorstellen, dass diese irgendwann ebenfalls produziert werden könnten und die Vereinskarten ergänzen würden.“
Der Fußballfan weiß, dass Karten- und Sammlerspiele keine Revolution darstellen. Jeder Verein muss mindestens 100 Pakete bestellen und ist für den Verkauf selbst zuständig. „Es gibt etliche Fußball-Kartenspiele, allerdings nicht auf lokaler Ebene, sondern nur mit Stars wie Ronaldo, Messi und Co. Das Spielsystem für ‚District Champion’ habe ich selbst erfunden. ich wollte nichts kopieren.“ Das Spielfeld hat er eigenständig designt: „Man braucht es nicht unbedingt, aber es ist hilfreich.“
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