Tour de France / Kartoffelchips und Maskenpflicht: Das war abseits des Sportlichen Gesprächsthema
Neben dem beeindruckenden Auftritt von Tadej Pogacar gab es am zweiten Tour-Wochenende noch Nebenschauplätze: Unter anderem rückt das Coronavirus wieder in den Mittelpunkt der Gesprächsthemen.
Pogacar mit Chips beworfen: Der Radsport-Zuschauer, der auf der 14. Etappe der Tour de France mit seinem Chips-Wurf für einen Eklat sorgte, ist von der französischen Polizei in Gewahrsam genommen worden. Wie die Nachrichtenagentur AFP berichtete, war der alkoholisierte junge Mann noch am Samstagabend festgenommen worden und sollte im Laufe des Sonntags verhört werden.
Auf Fernsehbildern war zu sehen gewesen, wie der Mann rund zwei Kilometer vor dem Ziel der ersten Pyrenäenetappe mit einer Tüte Chips auf den führenden Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) wartete und diesen mit dem Inhalt der Packung bewarf. Anschließend wurde auch Titelverteidiger Jonas Vingegaard (Visma-Lease a bike) von demselben Mann belästigt.
„Ich verstehe die Leute nicht, die zu einem Radrennen gehen, um mit Kartoffelchips zu werfen“, sagte Vingegaard im Ziel. Die Radprofi-Gewerkschaft CPA kündigte an, den Zuschauer verklagen zu wollen.
Die Zuschauer kommen den Fahrern bei der Tour insbesondere in den Bergen traditionell sehr nahe. In den meisten Fällen läuft es glimpflich ab, gelegentlich aber kommt es zu unschönen Situationen und einer Einflussnahme auf das Rennen.
Auch Pidcock gibt Tour auf: Die 111. Tour de France hat ihren nächsten prominenten Covid-Fall, die Corona-Problematik im Feld verstärkt sich zunehmend. Am Samstagmorgen gab das Team Ineos Grenadiers bekannt, dass auch Thomas Pidcock die Frankreich-Rundfahrt aufgrund einer Infektion aufgeben müsse. Der britische Mountainbike-Olympiasieger trat die 14. Etappe von Pau nach Saint-Lary-Soulan nicht an.
„Tom wird auf Anraten unseres medizinischen Teams nach Hause zurückkehren, um sich zu erholen“, teilte das Team mit. Pidcock hofft darauf, bei den Olympischen Spielen, die in zwei Wochen in Paris starten, seinen Titel zu verteidigen.
Im Feld der Tour vergrößern sich derweil die Corona-Sorgen – auch bei den absoluten Topfahrern. Am Freitagmorgen war bereits Juan Ayuso, wichtiger Helfer des Gesamtführenden Tadej Pogacar im UAE Team Emirates, wegen einer Infektion ausgestiegen. Der erste Fahrer, der das Rennen aus diesem Grund beendete, war am Donnerstag der Däne Michael Mørkøv gewesen.
Zahlreiche Teams haben bereits auf die Problematik reagiert und lassen ihre Fahrer beim Start und im Zielbereich Masken tragen. „Dass man jetzt eine Maske bei Start und Ziel auf hat, macht keinen Sinn“, hatte Sprinter Pascal Ackermann (Israel-Premier Tech) am Donnerstag gesagt: „Jetzt ist es eh zu spät. Es ist im Feld drin, und entweder man bekommt es oder eben nicht. Wenn, dann bekommt man es im Rennen, wenn die Leute sich schnäuzen oder husten.“ (SID/dpa)
Maskenpflicht für Tour-Journalisten: Als Reaktion auf mehrere Coronafälle im Fahrerfeld ist bei der Tour de France eine Maskenpflicht für Medienvertreter eingeführt worden. Das gaben die Veranstalter der Frankreich-Rundfahrt am Sonntag in einer Nachricht an die Journalisten vor Ort bekannt.
„Um Gesundheitsrisiken zu minimieren“, sei es nun „obligatorisch, eine Maske zu tragen“, hieß es in der Mitteilung. Dies gelte für alle Bereiche, in denen es zu Kontakt mit den Fahrern und Mitgliedern der Teams komme, also in „Mixed Zones“, den Zielbereichen und rund um die Teambusse. Die Tour-Verantwortlichen reagierten damit auf die Häufung von Coronafällen in den vergangenen Tagen.
Bereits zuvor hatten andere Fahrer aus demselben Grund die Rundfahrt aufgegeben. Zahlreiche Teams hatten schon zuvor auf die Problematik reagiert und lassen ihre Fahrer vor dem Start und im Zielbereich Masken tragen.
Ein positiver Coronatest ist bei der Tour 2024 kein automatischer Ausschlussgrund. Der britische Ex-Toursieger Geraint Thomas (Ineos Grenadiers) ging auf der 14. Etappe nach einem positiven Test an den Start. „Ich wurde positiv getestet, aber habe nur leichte Symptome. Ich werde vom Arzt beobachtet. Im Moment habe ich nur leichte Kopfschmerzen und eine laufende Nase – wir werden sehen, wie es weitergeht“, sagte der 38-Jährige bei ITV Cycling. (SID/dpa)
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