Paralympics / Katrin Kohl nimmt trotz sportlicher Enttäuschung aus Paris viel Positives mit
Die Premiere von Katrin Kohl bei den Paralympics ist nicht so verlaufen, wie es sich die luxemburgische Rennrollstuhlfahrerin erträumt und erhofft hatte. Sie hatte eine persönliche Bestzeit im Visier. Im Endeffekt blieb sie weit von diesem Ziel entfernt und belegte den 13. Platz. Dennoch behält sie ein großartiges Erlebnis in Erinnerung.
Bereits im Vorfeld war klar, dass für die Vertreterin des LPC über die 100-Meter-Sprintstrecke in der Klasse T54 kaum Chancen auf eine Qualifikation fürs Finale bestehen würden. 14 Starterinnen waren gemeldet und Katrin Kohl besaß die 13. Meldezeit. Nur eine Athletin aus Gambia, Sanneh Fatou, war mit ihrer Bestzeit von 23,68 Sekunden langsamer eingestuft als die Luxemburgerin. Sie sollte jedoch am Start der zweiten Serie fehlen, obwohl sie sich zuvor noch auf dem Trainingsfeld aufgewärmt hatte. Somit blieb in dem erlesenen Feld dann Kohl als einzige Starterin, die die Qualifikationsnorm von 18,25 Sekunden nicht erreicht hatte. Die Bestmarke der Sportlerin aus Diekirch steht bekanntlich seit Anfang des Jahres bei einer Zeit von 19,13 Sekunden, erzielt beim Grand Prix in Dubai.
Alle anderen Sportlerinnen hatten Zeiten, die gute zwei Sekunden und noch schneller waren, zu Buche stehen. Das Teilnehmerfeld im Stade de France war in zwei Serien aufgeteilt. Der Schritt ins Finale sollte jeweils den drei Ersten sowie den zwei weiteren Zeitschnellsten vorbehalten sein. Kohl startete im ersten Lauf auf der siebten Bahn, gleich neben der Weltrekordhalterin Tatyana McFadden (15,35) aus den USA. Ebenfalls in diesem Rennen befand sich Zhaoqian Zhou aus China, ihres Zeichen Paralympics-Siegerin in Tokio und Inhaberin des paralympischen Rekords (15,80).
„Es ist schon frustrierend“
Vom Start weg verlor Kohl ganz schnell den Kontakt zu den anderen Athletinnen, die ein Höllentempo hinlegten. „Im Gegensatz zu meinen letzten Rennen habe ich sofort gemerkt, dass es nicht richtig lief. Ich habe einige Schläge nicht getroffen und schnell gefühlt, dass ich kein Tempo aufnehmen konnte. Es ist schon frustrierend, denn es klappt immer besser mit der Technik“, analysierte die 28-Jährige später ihr Rennen. Für ihre erste Teilnahme an diesem Top-Event hatte sie sich vorgenommen, sich für die harte Arbeit der letzten Wochen zu belohnen. Während für die Siegerin McFadden die Uhr bei 15,55 Sekunden, also neuem paralympischen Rekord, stehen blieb, dauerte es aber noch eine Weile, bis die Luxemburgerin die Ziellinie in 20,39 Sekunden überquerte. In der Endabrechnung belegte sie den 13. Platz.
Kohl will den Rückschlag aber nicht auf die logische Nervosität zurückführen. „In der Nacht spürte ich schon die Anspannung. Dann hatte ich das Ganze im Griff, das Gefühl war wieder präsent kurz vor dem Rennen in der zweiten Wartezone. Ich habe dann das Herrenrennen nicht angeschaut, um mich ganz auf mich selbst zu konzentrieren. Ich denke, dass ich es auch geschafft habe, bei mir zu bleiben.“ Klar ist, dass sich Kohl anders präsentieren wollte. Trotzdem nimmt sie viel Positives aus Paris mit. „Da ist besonders die große Unterstützung, allgemein vom Publikum im Stadion, aber auch von meiner Familie und von Freunden. In den letzten Wochen wurde viel in der Öffentlichkeit vom Parasport geredet. Ich hoffe, dass dies nicht sofort abflacht und diese Tendenz länger anhält. Hier konnten wir zeigen, dass der Parasport viel zu bieten hat. Dafür werden wir auch weiter kämpfen.“
Im Überbick
100 Meter (T54), 1. Vorlauf:
1.T. McFadden (USA) 15”55 (PR)
2. A. Kotoya (FIN) 16”00
3. M. Perrine (MRI) 16”45
4. Z. Zhou (CHN) 16”57
5. L. Mussinelli (CH) 16”95
6. H. Barbaloa (NIG) 17”39
7. K. Kohl (L) 20”39
- Petition fordert Abschaffung der Hausaufgaben - 24. November 2024.
- Es weihnachtet sehr: „Winterlights“ haben offiziell eröffnet - 22. November 2024.
- Die Kanzlerpartei klatscht, die Kanzlerpartei zweifelt - 22. November 2024.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können.
Melden sie sich an
Registrieren Sie sich kostenlos