Premierminister Xavier Bettel war einer von mehr als 300 Gästen, die am Samstag bei den Ehrungen der Sport-Abteilung des ACL gesichtet wurden. In seiner Ansprache zeigte sich der Politiker offen gegenüber dem  Elektroauto – gleichzeitig sei er aber überzeugt, dass es nicht nur elektrisch weitergehen kann. Er beruhigte alle Oldtimer-Fans mit der Aussage, dass man diese Autos nicht von den Luxemburger Straßen verbannen möchte. Zum Schluss hob er den Enthusiasmus hervor, den alle Rennfahrer und ihre Familien für ihre Passion aufbringen, und versicherte, sein Möglichstes zu tun, um auch wieder 2021 beim ACL-Event zugegen zu sein.

In mehr als einem Dutzend verschiedener Sparten wurden Pokale vergeben. Vom jüngsten Karting-Vertreter bis hin zu den Rallye-Sportlern im In- und Ausland, am Berg und auf der Rundstrecke. Zum achten Mal in der Geschichte der ACL-Gala wurde demnach auch der Luxemburger Autosportler des Jahres gewählt. Die Konkurrenz war nach vielen guten Ergebnissen groß. Unter den elf Kandidaten mussten sich die Wähler zwischen drei Vertretern aus dem Bereich Bergrennen (Guy Demuth, Daniel Donkels und Canio Marchione), zwei aus dem Rallye-Sport (Steve Fernandes und Andy Schaus) und sechs Vertretern von der Rundstrecke entscheiden.

„Besonders emotionaler Moment“

Gil Linster vertrat Luxemburg bei der Stock Car LMV8 Oval Series und Tommy Rollinger holte die nationalen Titel auf der Rundstrecke und im Slalom. International feierten die Piloten nicht weniger als drei Klassen-Gesamtsieger in ihren jeweiligen Meisterschaften: Steve Jans (VLN), Carlos Rivas (Porsche Carrera Cup Deutschland) und
Clément Seyler (GT4 European Championship). Der Titel des Autosportlers des Jahres 2019 ging aber, zum zweiten Mal nach 2017 und ohne große Überraschung, an Dylan Pereira. Dem Porsche-Piloten war 2019 der erste Gesamtsieg beim stark umkämpften Porsche Supercup im Vorprogramm der Formel 1 gelungen: „Der Sieg auf meiner Lieblingsstrecke in Spa-Francorchamps, vor meiner ganzen Familie und vor vielen meiner Sponsoren, war für mich ein ganz besonders emotionaler Moment“, erinnerte er sich. Der 22-Jährige hatte sich in der Endabstimmung gegen Steve Jans und Steve Fernandes durchgesetzt.

ACL-Sport-Präsident Marc Joseph bedankte sich bei den vielen, vor allem freiwilligen Helfern und hofft auf eine erfolgreiche Saison 2020, vielleicht mit neuen Events. In seiner Begrüßungsansprache hatte zuvor ACL-Präsident Dr. Yves Wagner alle Themen rund um das Auto angeschnitten und auf die Verdienste im Bereich der Technik und der Sicherheit hingewiesen. Im Zeitalter des Umweltschutzes unterstrich er aber auch, dass der Motorsport durch die Entwicklung immer effizienterer Motoren zweifelsohne seinen Beitrag leiste. Diesbezüglich verfolgt der ACL mit großem Interesse die Entwicklung im Bereich des elektrischen Motorsports, unter anderem der Formel-E, und hat vor kurzem in neue Elektrokarts investiert.

Zum ersten Mal in der Geschichte der ACL-Gala wurde zudem der „Prix du fair-play’“ vergeben. Dieser ging an Rallye-Pilot Sam Weimerskirch für seinen Erste-Hilfe-Einsatz bei einem Unfall zweier seiner Konkurrenten. Durch sein schnelles Handeln – und damit einhergehend den Verzicht auf eine eigene gute Platzierung bei der Rallye – konnten schlimme Folgen für die Verunfallten vermieden werden.

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