Badminton / Kim Schmidt und Jérôme Pauquet: Neue Erfahrung auf Europas großer Bühne
Die beiden Nachwuchstalente Kim Schmidt und Jérôme Pauquet sammeln bei den European Games Erfahrung auf der großen europäischen Bühne. Beide Luxemburger haben große Ziele.
Schnelligkeit, Reaktionsvermögen und Ausdauer: Es sind die Eigenschaften, die im Badminton gefordert werden und derentwegen Kim Schmidt und Jérôme Pauquet ihre Sportart so lieben. „Vor allem braucht man auch Kreativität, um Punkte zu machen. Jeder Gegner ist anders, die Ballwechsel sind immer unterschiedlich“, erzählt Pauquet. Schmidt stimmt zu: „Es ist eine immens schnelle Sportart. Sie besteht aus viel Abwechslung. Man muss sich ständig anpassen. Es ist eine Herausforderung.“
Beide sind erst 19 Jahre alt und bestreiten bei den European Games in Tarnow das bisher größte Sportevent ihrer Karriere. Pauquet musste sich an Tag eins gegen einen Top-50-Spieler geschlagen geben. Auch in seinen beiden folgenden Partien zog er jeweils mit 0:2 den Kürzeren und ist damit ausgeschieden. Bereits im Vorfeld hatte er aber gesagt, dass die Erfahrung im Vordergrund stehe. „Krakau ist ganz schwierig, weil ich als Letzter im Ranking reingerutscht bin. Das heißt, ich bin der Spieler mit dem niedrigsten Worldranking im Turnier.“ Er wird in der Weltrangliste an Position 496 geführt. „Ein Resultat habe ich mir deswegen nicht als Ziel gesetzt. Ich hoffe einfach, gute Matches zu machen und auf Topgegner zu treffen, weil man diese Erfahrung nicht jeden Tag machen kann.“
Schmidt ist in der Weltrangliste besser klassiert. Sie liegt auf dem 216. Rang und konnte am Montag in ihrem Auftaktmatch einen Sieg gegen eine Gegnerin, die knapp 80 Plätze besser klassiert ist, feiern. Am Dienstagabend legte sie nach und machte vorzeitig mit einem 2:1-Erfolg gegen die Österreicherin Katrin Neudolt den Einzug ins Achtelfinale, das am Donnerstag stattfindet, perfekt. Gegen die Nummer 17 der Welt, Mia Blichfeldt (Dänemark), musste die Luxemburgerin im letzten Gruppenspiel am Mittwoch zwar Lehrgeld bezahlen (0:2). Doch auch sie sieht die Europaspiele vorrangig als die Gelegenheit, Erfahrung zu sammeln. „Das Niveau ist sehr hoch. Ich sehe es als gute Chance, mich mit Topspielerinnen zu messen.“
Profitum im Visier
Beide Luxemburger haben im vergangenen Jahr einen großen Sprung in der Weltrangliste gemacht. Während Pauquet von Patz 2.000 in die Top 500 vorstieß, kam Schmidt dank Erfolgen im Ausland sogar an die Top-200-Grenze. Beide verfolgen das Ziel, Profi zu werden. Pauquet hat im Sommer im „Sportlycée“ Abitur gemacht und will nun zur Armee, um Sportsoldat zu werden. Ein weiterer Schritt wäre der Sprung in den COSL-Elitekader. „Dafür muss ich mindestens in die Top 250 der Welt“, sagt er. Schmidt ist da schon drin. Ihr Fokus liegt ebenfalls komplett auf dem Sport. Seit zwei Jahren macht sie ihre Schule „à distance“. „Das liegt mir besser und ich kann meine Trainings besser anpassen“, erklärt sie: „Vor allem ist es weniger Stress. Ich kann es nach und nach machen. Das ist besser.“
Langfristig hat sich das luxemburgische Duo große Ziele gesetzt. Sie wollen zu den Olympischen Spielen 2028. „Die Olympischen Spiele sind, wie für jeden Sportler, auch für mich das größte Ziel“, sagt Schmidt: „2028 dabei zu sein, wäre toll.“ Es sei ein realistisches Ziel. Paris 2024 käme zu früh. Vorerst will sie bei den European Games weiter für Furore sorgen.
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