LBBL / Klappe, die vierte: Steinsel kann sich am Sonntag den Titel holen
Ein Sieg fehlt der Amicale Steinsel noch, um sich nach 2022 erneut die Meisterkrone aufsetzen zu können. Doch die bisherigen Finalduelle waren stets sehr eng, Details gaben den Ausschlag, und somit darf man gespannt sein, ob gegen die Etzella Ettelbrück der erste Auswärtssieg gelingen wird.
Brandon Johnson: Der Ettelbrücker US-Spieler ist ein wichtiger Faktor im Spiel der Etzella, denn ohne ihn wird es im Kampf unter den Brettern besonders schwer. Dass Johnson angeschlagen in die Finalserie ging, kam dem Team keinesfalls entgegen. Im ersten Duell fehlten den Ettelbrückern somit auch die Punkte des Profi-Spielers, der hier gerade einmal auf sieben kam – sein Saisonschnitt liegt übrigens bei 20,4. In Partie Nummer zwei zeigte Johnson seine Wichtigkeit mit 19 Punkten und elf Rebounds. Auch im dritten Duell lief es für den US-Amerikaner besser, bis er sieben Minuten vor Schuss mit fünf Fouls ausschied. Es war wohl die entscheidende Aktion in dieser Partie. Fest steht, mit einem Johnson in Normalform kann die Etzella durchaus eine fünfte Partie erzwingen.
Foultrouble: Wie wichtig die „Big Men“ vor allem im Ettelbrücker Spiel sind, wurde bei den beiden Auswärtsspielen deutlich, als diese früh in Foultrouble gerieten. Vor einer Woche waren mit Brandon Johnson, Yann Wolff und Eric Zenners gleich drei Spieler betroffen. In dieser Situation war es für Ettelbrück damit kaum noch möglich, gegen die offensivstarke Amicale unter dem Korb zu verteidigen. Ein starker Kim Aiken erzielte in dieser Begegnung dann auch 27 Punkte. In der ersten Partie war zudem Liga-MVP Philippe Gutenkauf früh mit Fouls vorbelastet und wenn „Sticky“ einen Gang herunterschalten muss, wird es für die Etzella doppelt schwer.
Distanzwürfe: Vor den Finalspielen war die Etzella mit einem Schnitt von fast 40 Prozent aus der Distanz Spitzenreiter in dieser Kategorie. In den Duellen gegen die Amicale war hiervon jedoch nur wenig zu sehen. In Partie Nummer eins landeten neun von 38 Versuchen im Netz (23 Prozent), im zweiten Spiel waren es sechs von 32 und ein Tiefpunkt von 18 Prozent, in Partie Nummer drei waren es dann acht von 32 und ein bisheriger Höchstwert von 25 Prozent. Würden die Drei-Pünkte-Körbe wie in der bisherigen Saison fallen, dann wäre Ettelbrück nur schwer zu stoppen.
Rotation: Die Amicale verfügt wie kaum ein anderes Team über so viele Spieler, die eine Partie entscheiden können. Wie ausgewogen die Mannschaft von Trainer Daniel Brandão ist, wird deutlich, wenn man sich das erste Spiel der Finalserie anschaut, denn hier traf die gesamte Starting Five im zweistelligen Bereich – Aiken 18 Punkte, Melcher 17, Williams 17, Laurent 13 und Theisen 10. Es ist eine der größten Stärken der Amicale, denn wenn es bei einem Spieler nicht so gut läuft, gibt es noch genug andere Optionen. Setzte im Halbfinale Ex-Profi Alex Laurent noch die entscheidenden Akzente, so blieb er in der Finalserie in der Offensive weniger auffällig. Dafür war in den letzten Duellen aber Verlass auf die beiden Profis und Bobby Melcher sowie auch Noah Medeot, der, von der Bank kommend, wichtige Punkte erzielte.
Bobby Melcher: Er könnte der Schlüsselfaktor dieser Finalserie werden. Dass Bobby Melcher gerade bei solchen Finalserien zur Höchstform auflaufen und über sich hinauswachsen kann, machte er bereits beim Titelgewinn vor zwei Jahren deutlich. Vor einer Woche war es dann auch der ehemalige Nationalspieler, der in der Schlussphase den Ball kontrollierte und die entscheidenden Lösungen fand, durch die sich Steinsel schlussendlich den zweiten Erfolg holen konnte. Das Duell der beiden Aufbauspieler – Melcher gegen Gutenkauf –, zwei der stärksten einheimischen Spieler der letzten Jahre, dürfte am Ende wohl auch über den Titelgewinn entscheiden.
Heimsiege: Alle Duelle zwischen Ettelbrück und Steinsel endeten in dieser Saison mit einem Heimsieg, in eigener Halle haben beide Mannschaften somit noch eine weiße Weste. Will die Amicale den Meistertitel schon an diesem Wochenende feiern, muss sie diese Serie brechen. Dass die Etzella am späten Sonntagnachmittag zu Hause jedoch nur schwer zu schlagen ist, ist ligaweit bekannt. Will Ettelbrück hingegen den Titel feiern, dann muss so oder so ein Sieg im möglichen Entscheidungsspiel am kommenden Mittwoch in Steinsel her.
Programm
Play-off-Finale („best of five“):
1. Spiel:
Steinsel – Ettelbrück 82:72
2. Spiel, am Mittwoch:
Ettelbrück – Steinsel 77:68
3. Spiel:
Steinsel – Ettelbrück 83:77
4. Spiel, am Sonntag:
17.00: Ettelbrück – Steinsel
5. Spiel, Mittwoch, 8. Mai (falls nötig):
20.15: Steinsel – Ettelbrück
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