Radsport / Kluckers in Rot-Weiß-Blau: Rückblick auf die Landesmeisterschaft der U23
Arthur Kluckers (Leopard Pro Cycling) hat am Montag das Straßenrennen der U23 gewonnen und ist somit der neue Landesmeister dieser Alterskategorie. Auf dem Sachsenring fuhr der 21-Jährige im Rahmen der Drei-Länder-Meisterschaft als 15. und somit erster Luxemburger über die Ziellinie.
Es waren sicherlich nicht die schnellsten Fahrzeuge, die der Sachsenring am Montag zu sehen bekam, doch das Rennen der Drei-Länder-Meisterschaft der U23 bot einen interessanten und außergewöhnlichen Wettkampf. Insgesamt waren 163 Fahrer am Start gemeldet, darunter 124 Deutsche, 27 Schweizer und 12 Luxemburger. „Es war ein außergewöhnliches Rennen“, erklärte Arthur Kluckers. „Die Dynamik war komisch. Ich war in einer Gruppe mit sechs Schweizern und einem Deutschen. Der Deutsche wollte nicht fahren, weil vorne einer aus seinem Team vertreten war, und die Schweizer belauerten sich gegenseitig – weil es bei ihnen auch um die Landesmeisterschaft ging. Es ist deswegen sehr schwierig, das Landesmeistertrikot zu holen und gleichzeitig eine gute Platzierung im Rennen einzufahren. Es ist ein komplett anderes Rennen, weil viele unterschiedliche Interessen vertreten sind.“
Im Überblick
Landesmeisterschaft der U23, Straßenrennen auf dem Sachsenring über 168 Kilometer
1. Arthur Kluckers (Leopard Pro Cycling) in 4:25:02 Stunden
2. Cédric Pries (Leopard Pro Cycling) +0:23 Minuten
3. Tom Paquet (UC Dippach) +0:38 Minuten
4. Rik Karier (Velo Woolz) +0:38 Minuten
5. Mats Wenzel (Leopard Pro Cycling) +0:38 Minuten
6. Ken Conter (Snooze-VSD) +0:38 Minuten
7. Charel Meyers (LC Tetingen) +0:38 Minuten
8. Loïc Bettendorff (Leopard Pro Cycling) +0:38 Minuten
9. Raphael Kockelmann (Lviv Cycling Team) +5:59 Minuten
DNF Jacques Gloesener (VV Tooltime), Mik Esser, Thibaut van den Heuvel (beide CT Aterdaul)
Mit Mats Wenzel, Loïc Bettendorf, Cédric Pries und Kluckers starteten vier Leopard-Fahrer in das Rennen. „Ziel war es, dass einer vom Team das Trikot mit nach Hause nimmt“, sagte Kluckers. „Wir wollten das Rennen deswegen so schwer wie möglich machen und es nicht auf einen Sprint ankommen lassen.“ Zu Beginn der insgesamt 168 Kilometer auf dem Sachsenring attackierten vereinzelte Fahrer, die jedoch schnell wieder vom Peloton eingefahren wurden. Entscheidend war eine Gruppe von zehn Fahrern, die sich dann löste. „Es war schade, dass wir diese Gruppe verpassten. Wir haben die Gruppe dahinter kontrolliert, aber es war schwierig, da die Strecke viele Wellen und Kurven hat. Wir haben uns dann im Team abgesprochen und gesagt, dass wir das Rennen aggressiv gestalten. Loïc (Bettendorff) ist erst herausgefahren und vier Runden vor Schluss fuhr ich raus.“ Kluckers erwischte die richtige Gruppe und fuhr als erster Luxemburger über die Ziellinie. In der Gesamtwertung wurde er 15. – 52 Sekunden hinter dem deutschen Sieger Kim Alexander Heiduk vom Team Lotto – Kern Haus. Zweiter Luxemburger war Cédric Pries (Leopard Pro Cycling), der 23 Sekunden nach Kluckers über die Ziellinie fuhr. Dritter wurde Tom Paquet (+0:38 Minuten).
Für den Leopard-Nachwuchsfahrer war der Landesmeistertitel im Straßenrennen der U23 eine Versöhnung nach dem unglücklichen Saisonstart. Zu Saisonbeginn stürzte er erst bei Le Samyn (1.1), nur ein paar Tage später erwischte es ihn erneut bei der Istrian Spring Trophy (2.2) in Kroatien. „Der Saisonstart war alles andere als optimal. Ich war acht Wochen auf der Rolle, weil ich die Hand gebrochen hatte.“ Der Landesmeistertitel soll nun als besserer Start in die zweite Saisonhälfte dienen – in den nächsten Wochen geht es für den neuen Landesmeister mit der Nationalmannschaft zu Rennen nach Tschechien und Polen.
Profis: Wirtgens überzeugend, Jungels noch nicht top
Bob Jungels (Ag2r Citroën) hat am Montag nach seinem Sturz beim Amstel Gold Race am 18. April wieder ins Renngeschehen gefunden. Der 28-Jährige startete bei der Mercan’Tour Classic Alpes-Maritimes (1.1), die Guillaume Martin (Cofidis) gewinnen konnte. Auf einem schwierigen Parcours über Saint-Sauveur-sur-Tinée hinauf zum Col de Valberg (143 km) warteten zwei Anstiege der 1. Kategorie sowie einer der höchsten Kategorie auf das Fahrerfeld. Am Ende wurde ein rein französisches Podest in die Geschichtsbücher der ersten Ausgabe dieses Rennens eingetragen. Jungels’ Teamkollege Aurélien Paret-Peintre fuhr mit 1:42 Minuten Rückstand auf den zweiten Platz, dieselbe Zeit wies der Dritte, Bruno Amirail (Groupama-FDJ), auf. Jungels hingegen hat noch immer nicht seine Bestform gefunden und wurde mit 10:15 Minuten Rückstand 24. Ab kommenden Sonntag soll er dann am Critérium du Dauphiné (2.UWT) teilnehmen.
Der Niederländer Bax Sjoerd (Metec – Solarwatt p/b Mantel) hat die Alpes Isère Tour (2.2) gewonnen. Am Samstag konnte sich der Däne Emil Toudal (BHS – PL Beton Bornholm) auf einer hügeligen Etappe von Les Roches-de-Condrieu nach Saint-Maurice-l’Exil (174 km) durchsetzen. Luc und Tom Wirtgen (beide Bingoal Pauwels Sauce WB) beendeten das Rennen mit 2:35 Minuten Rückstand im Peloton. Luc Wirtgen fuhr als 21. über die Ziellinie, sein älterer Bruder als 50. Die letzte Etappe am Sonntag von Pressins nach Crolles erwies sich alleine vom Profil her als schwierig: Insgesamt wartete auf das Peloton über die 141,4 Kilometer ein Anstieg der dritten Kategorie und gleich vier Anstiege der ersten Kategorie. Stärkster Fahrer auf der Etappe war Sjoerd, der sich mit dem Etappensieg auch gleichzeitig den Gesamtsieg sicherte. Luc Wirtgen kam mit 2:10 Minuten Rückstand auf den 15. Platz, verbesserte sich damit in der Gesamtwertung um 31 Plätze und beendete das Etappenrennen somit auf Rang 30 (+11:21). Tom Wirtgen beendete die Etappe vom Sonntag mit 7:30 Minuten Rückstand auf dem 33. Platz, blieb in der Gesamtwertung aber knapp vor seinem Bruder (28. Platz/+10:06 Min).
Einen Heimsieg in Frankreich feierte am Sonntag Benoît Cosnefroy (Ag2r Citroën). Bei der 35. Ausgabe der Tour du Finistère (1.1) setzte sich der 25-Jährige nach 196,3 km von Saint-Evarzec nach Quimper im Sprint gegen Sean De Bie (B/Bingoal Pauwels Sauce WB) und Rasmus Tiller (NOR/Uno-X Pro Cycling Team) durch. Der einzige Luxemburger am Start, Ivan Centrone (Xelliss – Roubaix Lille Métropole), beendete das Eintagesrennen mit 1:54 Minute Rückstand auf Platz 60.
Am Dienstag startet Christine Majerus (SD Worx) nach ihrem Auftritt beim Ceratitzit Festival Elsy Jacbos (2.Pro) bei der Thüringen Ladies Tour (2.Pro). Auch das Team Andy Schleck – CP NVST – Immo Losch ist am Start, allerdings ohne luxemburgische Fahrerin.
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