Handball / „L’Esprit d’Esch“: Mit der richtigen Mentalität in den ersten Härtetest
Die Handballer des HB Esch sind mit fünf Punkten aus den ersten drei Spielen in die neue Saison gestartet. Am Mittwoch wartet nun mit den Red Boys ein erster Härtetest auf die Mannschaft um Tom Krier. Die richtige Mentalität soll dabei helfen.
Der HB Esch steht vor einem ersten wegweisenden Härtetest. Am vierten Spieltag der AXA League trifft der amtierende Pokalsieger am Mittwoch auf die Red Boys – ein Duell, das die Mannschaft auf den Prüfstand stellt. „Danach wissen wir, wo wir stehen“, sagt Tom Krier. Mit fünf Punkten aus den bisherigen Spielen zeigt sich der 31-Jährige insgesamt zufrieden, auch wenn ihn das Unentschieden am ersten Spieltag nach wie vor ärgert: „Wir haben uns in Käerjeng nicht gut präsentiert und können froh sein, überhaupt einen Punkt geholt zu haben. Rümelingen und Diekirch waren danach etwas leichtere Gegner, aber auch sie sind nicht zu unterschätzen. Diese Teams haben in den letzten Jahren aufgeholt. Auch gegen sie muss man stets 100 Prozent geben.“ Dies gelang den Eschern eindrucksvoll, beide Spiele wurden mit mehr als zehn Toren Differenz gewonnen.
Nun wartet mit den Red Boys aber ein anspruchsvollerer Gegner, der im Kampf um die Titel immer ein Wörtchen mitredet. „Meiner Meinung nach haben sie auch in dieser Saison eine der stärksten Mannschaften und ihre Ambitionen sind klar“, sagt Krier. Es sei allerdings auch ein Gegner, der dem HB Esch gut liegt. „Wir haben in der vergangenen Saison dreimal gegen sie gewonnen (Pokal und Liga). Das ist auch am Mittwoch unser Ziel. Und ich glaube, sie müssen mehr Angst vor uns haben als wir vor ihnen“, so der Escher Rechtsaußen: „Für sie wäre es eine große Enttäuschung, gegen uns zu verlieren. Wahrscheinlich haben sie auch die Niederlage im Pokalfinale noch nicht ganz verdaut.“
Die Escher selbst wollen in dem Spiel ein Zeichen setzen und zeigen, dass in dieser Saison mit ihnen zu rechnen ist. Leicht wird das nicht. Krier rechnet mit einem „harten Match“. Erschwerend kommt hinzu, dass mit Julien Kohn und Loris Labonté weiterhin zwei wichtige Langzeitverletzte fehlen. „Angesichts unseres schmalen Kaders wird es insgesamt eine schwere Saison“, räumt Krier ein. „Wir müssen hoffen, dass uns weitere Verletzungen erspart bleiben, und dann in jedem Spiel das Maximum herausholen.“
Mit der richtigen Mentalität
Eine Schlüsselrolle spielt dabei die Mentalität des Teams. Der HB Esch wurde zwischen 2019 und 2024 fünfmal Meister und dreimal Pokalsieger. In dieser Zeit hat die Mannschaft eine „gewisse Mentalität“ und einen „gewissen Siegeswillen“ entwickelt. Auch wenn mittlerweile nicht mehr dieselben Spieler auf dem Platz stehen wie vor fünf Jahren, sind diese geblieben.
Im Sommer 2023 kam in Esch bekanntlich der Umbruch und damit auch ein neuer Trainer. „Als Adrian Stot damals zu uns stieß und erfuhr, wer alles die Mannschaft verlassen würde und wie wenige Neuzugänge es geben würde, sprach er immer vom ‚Esprit d’Esch’. Diese Worte haben sich in das Bewusstsein der Mannschaft und auch der jungen Spieler eingebrannt“, sagt Krier. „Wir sind vielleicht individuell nicht die besten Spieler, aber das machen wir mit Ehrgeiz, Kämpferherz und Zusammenhalt wett. Das hat die Mannschaft in der Vergangenheit immer ausgezeichnet und das ist auch heute noch so.“ Als Beispiel nennt Krier das Spiel gegen Kärejeng am ersten Spieltag. Zehn Minuten vor Schluss lagen die Escher noch mit fünf Toren zurück. Sie haben aber nicht aufgegeben und am Ende noch das Unentschieden herausgeholt.
Diese Mentalität lebt auch Rajko Milosevic, der die Mannschaft zur neuen Saison von Stot übernommen hat. Für Krier ist er „einer von uns“. „Er ist sehr ehrgeizig und will immer das Beste aus dem Team herausholen. Wir sind sehr zufrieden mit ihm. Er gibt immer 120 Prozent.“ Das wird die Mannschaft auch am Mittwoch gegen die Red Boys tun.
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