Fußball-Europameisterschaft / Lukaku und der VAR: Belgisches Drama in drei Akten
„VAR-Torschützenkönig“ Romelu Lukaku bleibt das Sorgenkind der Belgier, denen aber der so wichtige Sieg gelang. Dank der Tore seiner Kollegen kommt es am letzten Spieltag der Gruppe E nun zu einem Novum.
Immerhin, die warme Erinnerung an die vielen Schulterklopfer und Kopftätschler kann auch der VAR Romelu Lukaku nicht nehmen. Ausgiebig hatten seine Mitspieler den 31-Jährigen nach seinem Tor gegen Rumänien geherzt – doch wieder einmal folgte wenig später die Ernüchterung.
Es war bereits Lukakus dritter Treffer bei diesem Turnier, in der Torjägerliste taucht er aber weiter nicht auf. Denn wie schon zweimal bei der Auftaktniederlage gegen die Slowakei (0:1) nahm der Video-Assistent das Tor zurück und brockte dem Stürmer damit eine EM-Bestmarke ein, die niemand haben will: Lukaku als „VAR-Torschützenkönig“, das ist eine der Geschichten der ersten Turnierwoche.
Die Mitspieler um Kapitän Kevin De Bruyne leisteten daher Aufbauarbeit. „Für mich hat er die drei Tore geschossen, auch wenn sie nicht gezählt haben“, erklärte De Bruyne, der trotz der dreifachen Enttäuschung „keinen frustrierten Romelu“ sehe. „Er hat heute sehr gut und mannschaftsdienlich gespielt“, betonte De Bruyne.
Gegen Rumänien war es nur die Kniescheibe, die Lukakus insgesamt siebten EM-Treffer verhinderte. „Es ist einfach unglücklich, wenn es um zwei Millimeter Abseits ist“, erklärte Belgiens deutscher Trainer Domenico Tedesco. Es sei aber „natürlich auch etwas eine Frage des Timings“.
Stand er am Samstag nicht im Abseits, dann blieb Lukaku bei seinen Abschlüssen erneut glücklos. Doch nicht nur er, auch seine Kollegen ließen gegen Rumänien erneut etliche gute Gelegenheiten ungenutzt. Am Ende stand dank Youri Tielemans Treffer nach 73 Sekunden und De Bruynes Tor (80.) dennoch ein erlösendes 2:0.
„Natürlich haben wir die eine oder andere Chance versiebt, das tut mir nicht so gut“, sagte Tedesco lachend: „Wenn wir die Spiele früher entscheiden könnten, wäre es mir ein bisschen lieber.“ Und sein Kapitän gelobte bereits Besserung. „Das wird kommen“, so De Bruyne.
Als letztes Team meldeten sich die Belgier mit Toren im Turnier an und sorgten mit ihrem ersten Sieg zugleich für ein EM-Novum. Da am Vortag die Ukraine die Slowakei besiegt hatte, stehen vor dem letzten Vorrundenspieltag alle vier Teams der Gruppe E mit drei Punkten gleichauf. Jede Mannschaft kann noch Gruppensieger werden und als Letzter ausscheiden.
Trotz ihres Horrorauftakts ist die Ausgangslage der Roten Teufel vor dem abschließenden Spiel gegen die Ukraine am Mittwoch (18.00 Uhr) wieder ziemlich gut. Schon ein Unentschieden würde sicher zum Weiterkommen reichen. Die Gefahr des erneuten vorzeitigen Ausscheidens des ewigen Geheimfavoriten ist aber weiter spürbar.
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