Mit dem Erfolg gegen Litauen hat die Fußball-Nationalmannschaft am Sonntagabend ein Stück nationale Fußball-Geschichte geschrieben. Die FLF-Auswahl schließt die Nations League mit elf Punkten ab – noch nie zuvor in der Verbandsgeschichte hatte eine Mannschaft der „Roten Löwen“ in einer internationalen Kampagne so viele Zähler gesammelt. Das Team von Nationaltrainer Luc Holtz ist damit auch der beste Gruppenzweite der Liga C der Nations League und muss jetzt darauf hoffen, dass sich einer der Gruppensieger aus Liga C über die reguläre EM-Qualifikation für die Endrunde der Europameisterschaft 2024 qualifiziert. Tritt dieser Fall ein, zieht die FLF-Auswahl automatisch in die Play-offs ein.

Für das Spiel gegen Litauen stellte Holtz die gleiche Startelf auf wie vor vier Tagen gegen die Türkei. Zunächst waren es die Gäste, die in der Weltrangliste 49 Positionen hinter Luxemburg auf Rang 142 geführt werden, die Druck machten und sich zu kleineren Chancen kombinierten. Die erste Möglichkeit der FLF-Auswahl entstand in der 7. Minute – ein Freistoß von S. Thill fand allerdings im Strafraum keinen Abnehmer.

Die „Roten Löwen“ übernahmen in der Folge nach und nach die Kontrolle über das Spiel. In der 24. stand Rodrigues im Abseits, als er den Ball aus kurzer Distanz über das Tor lupfte. Zwei Minuten später wurde ein Schuss von Sinani geblockt. Nach einer Vorlage von Barreiro versuchte es Rodrigues sofort danach mit einem sehenswerten Fallrückzieher – dieser ging allerdings vorbei. Die Luxemburger kamen nun immer öfter gefährlich vor den gegnerischen Kasten. In der 30. spielte sich die FLF-Auswahl eine Doppelchance heraus, bekam den Ball aber nicht über die Linie. Zuerst blieb Sinani an einem gegnerischen Verteidiger hängen, den Nachschuss von Rodrigues parierte der Torwart. Hektik gab es in der 34. an der Seitenlinie, als Slivka den luxemburgischen Nationaltrainer schubste. Der Spieler sah dafür Gelb – genau wie die Trainer beider Teams, nach einem Wortgefecht.

Beim Stand von 0:0 ging es anschließend in die Pause. In der 61. schien es dann endlich so weit zu sein und Rodrigues netzte aus kurzer Distanz ein. Doch das Tor wurde nach Überprüfung des VAR nicht gegeben, da der Spieler von Al-Wehda im Abseits stand. Zehn Minuten später setzte sich Borges auf links durch, sein Versuch wurde allerdings abgeblockt. In der 79. nahm Holtz dann einen ersten Wechsel vor und brachte für V. Thill Abwehrspieler Gerson ins Spiel. Die Mannschaft aus Litauen bekam zu dem Zeitpunkt mehr Sicherheit und kombinierte sich immer wieder in die Nähe des luxemburgischen Kastens. 

In der 89. gelang den Hausherren dann aber der Befreiungsschlag. Borges setzte sich erneut auf links durch und fand in der Mitte Barreiro. Der Spieler von Mainz 05 spielte den Ball weiter zu Rodrigues, der mit seinem 14. Tor für die Nationalmannschaft zum 1:0 traf. In der Nachspielzeit kam Pimentel dann noch zu seinem Debüt in der FLF-Auswahl. Die Führung ließen sich die „Roten Löwen“ bis zum Schlusspfiff nicht mehr nehmen.

Luxemburg schließt die Nations League mit elf Punkten hinter der Türkei (13) auf dem zweiten Platz ab. Dritter sind die Färöer Inseln (8) – auf dem vierten Platz steht Litauen (1).

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Joé Weimerskirch

Joé Weimerskirch, Jahrgang 1996, ist seit 2020 Teil der Sportredaktion im Tageblatt. Nach einem Journalismus-Studium an der University of Kent sammelte er erste journalistische Erfahrungen in der Sportredaktion des Luxemburger Wort, ehe er sich dem Tageblatt anschloss. Seit August 2020 berichtet Joé Weimerskirch hier über aktuelle Sportereignisse, mit Schwerpunkt auf Handball.
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