Spitzenspiel in der Nations League / Luxemburg muss sich der Türkei geschlagen geben
Die Luxemburger Fußballnationalmannschaft hat das Spitzenspiel der Gruppe 1 der Nations-League-Division C mit 0:2 gegen die Türkei verloren. Pech und Glück lagen an diesem Abend nah beieinander. Während die Türken durch einen Handelfmeter in Führung gingen, wurde das Eigentor zum 1:1 wegen eines angeblichen Fouls nicht gegeben. Die Türkei bleibt damit Spitzenreiter, während die FLF-Auswahl weiterhin auf dem zweiten Platz steht.
Luxemburgs Nationaltrainer Luc Holtz nahm im Vergleich zum Spiel gegen die Färöer Inseln keine einzige personelle und taktische Veränderung vor. Bei den Türken ließ Auswahltrainer Stefan Kuntz zunächst Serdar Dursun (Fenerbahce) auf der Bank schmoren, der in der Nations League in zwei Spielen dreimal getroffen hatte.
Die Türken gewannen die Seitenwahl und entschieden sich sofort auf das Tor zu spielen, wo die meisten ihrer Fans Platz genommen hatten. Die Elf aus Südosteuropa machte dann auch sofort Druck auf die Luxemburger Abwehr. Luc Holtz’ Mannschaft hatte Probleme, ins Spiel zu kommen und leistete sich einige Unkonzentriertheiten. Zur ersten Chance kamen die Türken in der 10. Minute durch einen Kopfball von Leicester-Star Caglar Söyüncü. Bis dahin waren die Luxemburger mit dem Ball nicht über die Mittellinie gekommen. Das war drei Minuten später der Fall. Der Konterangriff folgte jedoch auf dem Fuß. Dervisoglu kam im Fünfmeterraum an den Ball, wurde jedoch im letzten Moment von Chanot abgedrängt.
Unglücklich aber Handspiel
Es war fast wie in alten Zeiten: die „Roten Löwen“ wurden hinten reingedrängt und versuchten sich irgendwie aus der Umklammerung zu lösen. Den ersten – fast schon erlösenden Schuss – gab Carlson in der 19. Minute aus 20 Metern ab. Danach beruhigte sich das Geschehen wieder – auch weil eine Eckfahne abgebrochen war und ersetzt werden musste. In der 29. Minute hatten die Türken eine weitere Großchance. Nach einem erneuten Ballverlust im Mittelfeld zog Dervisoglu an Moris vorbei, traf jedoch nur das Außennetz. Kurz danach zog Rodrigues an der türkischen Abwehr vorbei, wurde aber im Strafraum gestoppt. Der Stürmer forderte Elfmeter wegen eines Fouls an C. Martins, der aber nicht gegeben wurde.
Klarer war die Sache auf der anderen Seite. Barreiro ging im Kopfballduell hoch und der Ball prallte gegen seine Hand. Absicht war es mit Sicherheit nicht, aber der Ball veränderte seine Flugrichtung. Der Schiedsrichter entschied auf Elfmeter. Der türkische Kapitän Calhanoglou trat an, Moris erahnte die richtige Ecke, aber der Ball landete im Tor (0:1, 37. Minute).
Die Luxemburger erholten sich schnell von dem Gegenschlag und spielten in der Schlussphase der ersten Hälfte nach vorne. Zu einem Tor sollte es bis zum Pausenpfiff aber nicht mehr reichen.
Kurioses Eigentor wird nicht gegeben
Die zweite Halbzeit begann ohne Olesen, der mit einer Verletzung in der Kabine bleiben musste. Er wurde durch Sébastien Thill ersetzt. Die Türkei brachte Stürmer Dursun für Mittelfeldspieler Kökcu.
In der 51. konnte sich Luxemburg bei Torwart Moris bedanken, dass kein zweites Tor fiel. Einen Versuch aus 20 Metern von Calhanoglu bekam er nicht direkt unter Kontrolle, Dursun stand frei, doch Moris reagierte reflexartig. Der türkische Druck wurde nicht kleiner. Allerdings kamen die „Roten Löwen“ besser in die zweite als in die erste Hälfte rein. Die Partie war nun deutlich ausgeglichener – obwohl die Gäste weiterhin die Oberhand behielten.
In der 67. Minute ereignete sich eine kuriose Szene. Kadioglu spielte einen Rückpass auf seinen Torwart und der Ball kullerte ins Tor. Das Stadion jubelte aber der Linienrichter hatte etwas dagegen. V. Thill soll beim Rückpass ein Foul begangen haben und der Treffer wurde aberkannt. Vier Minuten später näherte sich die FLF-Auswahl ein weiteres Mal dem Tor von Cakir. Nach einer scharfen Flanke von Pinto bekam Rodrigues seinen Kopfball nicht mehr unter Kontrolle.
Trotz der Bemühungen, fiel die Vorentscheidung in der 76. Minute. Carlson vertändelte einen Ball im Strafraum, Dursun luchste ihm den Ball ab und ließ Moris keine Chance.
In den letzten Spielminuten konnten die Luxemburger nichts mehr bewegen und so blieb es bei der 0:2-Niederlage gegen den Gruppenfavoriten.
Viel Zeit zur Erholung bleibt der FLF-Auswahl nicht. Bereits am Dienstag steht das nächste Nations-League-Duell an. Ab 20.45 Uhr sind die Färöer Inseln zu Gast im Stade de Luxembourg.
Statistik
Luxemburg: Moris – M. Martins (81. Bohnert), Chanot, Carlson, Pinto – Barreiro, C. Martins (62. Omosanya), Olesen (46. S. Thill) – Sinani (81. Gerson), Rodrigues, Borges (54. V. Thill)
Türkei: Cakir – Celik, Demiral, Söyüncü, Kadiroglu (68. Elmali) – Toköz (81. Kutlu), Calhanoglou (68. Özcan) – Ünder, Kökcu (46. Dursun), Sinik – Dervisoglu (68. Aktürkoglu)
Schiedsrichter: Nobre – Soares, Ribeiro
Gelbe Karten: Barreiro
Torfolge: 0:1 Calhanoglou (37., Handelfmeter), 0:2 Dursun (76.)
Beste Spieler: Chanot, Olesen – Söyüncü, Ünder
Zuschauer: 9.374 zahlende (ausverkauft)
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Wer hat den Nobre denn bezahlt, weiß man das schon?