FLBB-Herren / Luxemburg verliert in Rumänien und vergibt Qualifikation für die nächste Runde
In ihrem letzten Spiel der Vorqualifikation für die EM 2025 mussten sich die FLBB-Herren am frühen Donnerstagabend in Rumänien mit 78:67 geschlagen geben. Bis zum letzten Viertel hielt Luxemburg mit, ehe der Favorit für die Vorentscheidung sorgte. Die Qualifikation für die zweite Runde ist für die Spieler von Trainer Ken Diederich somit nicht mehr möglich.
In den ersten Minuten hätte einem fast schon bange sein können. Die Rumänen nutzten von Beginn an ihre Größenvorteile unter dem Korb geschickt aus und suchten dort immer wieder ihre Hünen, wie Spanien-Profi Emanuel Cate (2,06 m), der den FLBB-Herren schon im Hinspiel in der Coque im November Probleme bereitet hatte. Zwar hatte Cate früh mit Foulproblemen zu tun, doch in Sachen Größe konnte der rumänische Trainer Dragan Petricevic nahtlos weiterrotieren und brachte Center-Spieler Alex Olah (2,13 m). Früh gingen die Rumänen demnach mit fünf Punkten in Führung (7:2, nach 2:30 Min.).
Doch schon in der Vergangenheit zeigten Kapitän Alex Laurent und seine Mitspieler, dass sie diesen Nachteil durch eine geschlossene Mannschaftsleistung wettmachen können und so ackerten die Luxemburger gemeinsam in der Defensive und im Angriff war es einmal mehr Clancy Rugg, der die Verantwortung übernahm und traf. Es war auch der Escher Profi-Spieler, der sein Team nach sieben Minuten ein erstes Mal in Führung bringen konnte (9:10). Dann folgte jedoch der erste kleine Schockmoment, denn direkt im Anschluss musste Rugg mit seinem zweiten persönlichen Foul erst einmal auf der Bank Platz nehmen. Zu diesem Zeitpunkt hatte der gebürtige US-Amerikaner für acht der zehn luxemburgischen Punkte gesorgt. Nun waren es die Auswechselspieler, die zuschlagen sollten. Philippe Gutenkauf und Joé Kalmes, mit dem ersten Dreier der FLBB-Herren, sorgten für die bis dato höchste Führung ihrer Mannschaft (10:15, nach 9:30). So langsam wurde klar, dass den Luxemburgern in der Hitze von Timisoara ein weiterer harter Fight bevorstehen sollte.
Direkt zu Beginn des zweiten Viertels folgte der nächste Schockmoment, denn Bobby Melcher bekam einen Schlag ins Gesicht, nach dem das linke Auge sofort anschwoll. Auch der Spielmacher von Meister Steinsel musste vorerst raus, um sich behandeln zu lassen – konnte später auch nicht mehr die gewohnte Schnelligkeit mitbringen. In der Folge wurde die Partie immer zäher. Auf beiden Seiten gab es viele Fouls, was immer mehr Spielunterbrechungen mit sich brachte und verhinderte, dass bei einer der beiden Mannschaften Spielfluss aufkommen konnte. Die FLBB-Herren stemmten sich dagegen, standen oft an der Freiwurflinie und auch Kalmes traf ein weiteres Mal aus der Distanz. Diederich wechselte nun auch Spieler wie Yannick Verbeelen und Lou Demuth ein, die bisher überhaupt nur wenige Spielminuten in den Reihen des Nationalteams sammeln konnten. Doch auch die beiden jungen Akteure setzten wichtige Akzente. Einzig im Rebound konnten die Rumänen ihre Vorteile weiter ausspielen, auch wenn Alex Laurent zwischenzeitlich ein bemerkenswerter Block gelang. Es waren die zweiten und dritten Chancen, durch die das Lokalteam vor allem punktete. Bis zur Pause konnte sich somit kein Team auf mehr als zwei Zähler absetzen und bei 31:31-Gleichstand wurden die Seiten gewechselt.
Laurent übernimmt Verantwortung
Gleich zu Wiederanpfiff waren es dann die Rumänen, denen der erste Lauf des Spiels gelang. Zwei Drei-Punkte-Körbe von Maciuca läuteten einen 10:0-Run ein und so lag der Favorit der Gruppe B auf einmal mit zehn Punkten in Führung (41:31, 23’). In dieser Qualifikations-Kampagne wurde jedoch mehr als zuvor deutlich, dass sich die Spieler von Ken Diederich auch durch solche Läufe des Gegners nicht mehr nervös machen lassen. Jetzt war es der Kapitän, der die Verantwortung übernahm: Zwei Drei-Punkte-Körbe und zwei erfolgreich verwandelte Freiwürfe von Alex Laurent und Luxemburg war wieder dran (41:39, 25’). Aber erneut legte Rumänien ein 8:0 aufs Parkett (51:41, 28’), bei dem das Lokalteam auch von einfachen Fehlern, wie einem ärgerlichen Ballverlust von Bobby Melcher, profitierte. Doch Rugg und Laurent verkürzten wieder auf sechs Zähler (52:46, 30’).
Auch im letzten Durchgang zeigte sich Alex Laurent in der Offensive omnipräsent: Zwei schnelle Treffer des Kapitäns und Luxemburg war wieder richtig im Spiel (52:50, 31’). Doch nun war es ein Mann auf Seiten des Gegners, der nicht mehr zu stoppen war und für die Vorentscheidung sorgte: Rolland Torok. Der 31-Jährige, den man im Vorfeld der Partie nicht unbedingt auf der Rechnung hatte, versenkte zuerst zwei Dreier und zeigte aufseiten der Rumänen auch weiter ein ganz sicheres Wurfhändchen. Die Gastgeber schraubten ihren Vorsprung plötzlich bis auf 16 Punkte hoch (70:54, 36’). Die FLBB-Herren gaben sich, angeführt von Rugg, noch nicht geschlagen, kamen wieder auf neun Zähler heran (70:61, noch 2:30). Am Ende fehlten jedoch Kraft und Zeit für eine weitere Aufholjagd.
Der Traum vom Einzug in die nächste Runde ist für die Luxemburger Basketballer somit beendet, denn hierfür hätte für die Spieler von Ken Diederich ein Sieg hergemusst. Rumänien steht hingegen sicher als Gruppenerster fest. Mit Clancy Rugg (29 Punkte) und Alex Laurent (25 Punkte) waren es zwei Spieler, die bei den Luxemburgern die Hauptakzente in der Offensive setzten. Der Rebound war am Ende einer der entscheidenden Punkte, diesen dominierte Rumänien mit 49 zu 36.
Trotz der Niederlage blickt Ken Diederich zufrieden auf das Spiel und die nun beendete Vorqualifikation zurück: „Wir haben einen weiteren Schritt nach vorne gemacht. Wie immer war der Gegner uns physisch überlegen, sie haben 14 offensive Rebounds geholt, das sind am Ende einfach sieben, acht zu viel. Unser Ziel waren zehn Dreier, zum Schluss waren es nur sechs. Mit zehn hätten wir die Partie auf einen Punkt gewonnen. Insgesamt war es aber ein gutes Spiel von uns, wir waren 35 Minuten im Match, sind gegen ein Team mit dieser Qualität, auswärts, zurückgekommen. Offensiv waren vielleicht nicht alle auf dem gewohnten Niveau, doch das ist nach einer Saison und einer so langen Pause auch irgendwie normal.“
Im Überblick
Statistik:
Viertel: 12:15, 19:16, 21:15, 26:21
Rumänien: Torok 21, Cate 12, Maciuca 9, Olah 9, Tohatan 8, Nicolescu 7, Richard 6, Badiu 3, Kuti 3, Vasile 0, Gheorghe 0, Vida 0
Luxemburg: Rugg 29, Laurent 25, Kalmes 7, Kovac 3, Gutenkauf 2, Verbeelen 1 Grün 0, Melcher 0, Wilson 0, Demuth 0
Schiedsrichter: Zashchuk (UKR)/Kardaris (GRE)/Meirson (ISR)
Programm:
Vorqualifikation für die EM 2025, Gruppe B:
Am Donnerstag:
Rumänien – Luxemburg 78:67
Am Sonntag:
20.30: Albanien – Rumänien
Bereits gespielt:
Luxemburg – Albanien 86:75
Rumänien – Albanien 101:84
Albanien – Luxemburg 92:89
Luxemburg – Rumänien 70:73
Tabelle: 1. Rumänien 3 Spiele/6 Punkte, 2. Luxemburg 4/5, 3. Albanien 3/4
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