Lediglich 72 Stunden nach der knappen Heimniederlage gegen Serbien musste die Luxemburger Fußball-Nationalmannschaft am Dienstagabend zu ihrem wohl schwierigsten Spiel der WM-Qualifikationskampagne antreten. Auch Nationaltrainer Luc Holtz war sich bereits im Vorfeld bewusst, dass eine komplizierte Partie auf seine Truppe warten würde.

Dennoch gab es vor dem Duell mit Portugal einen Lichtblick. Die beiden Schlüsselspieler Gerson Rodrigues und Christopher Martins waren nach ihrer Sperre wieder spielberechtigt und rückten für Maurice Deville und Yvandro Borges, die beide gegen Serbien von Anfang an spielten, in die Startelf.

Besonders die Anfangsphase sollte den Luxemburgern aber zum Verhängnis werden. Während die Portugiesen die Partie mit hohem Tempo angingen, fehlte bei den „Roten Löwen“ die Präzision. Zwei fatale Fehler wurden vom Gegner sofort bestraft.

Bereits nach sieben Minuten musste die FLF-Auswahl den ersten Rückschlag hinnehmen. Nach einem unglücklichen Foul von Sébastien Thill an Bernardo Silva an der Strafraumgrenze zeigte der Schiedsrichter auf den Elfmeterpunkt – den frühen Rückstand konnte Torhüter Anthony Moris nicht verhindern, Cristiano Ronaldo verwandelte mit einem Gewaltschuss in die Tormitte. Doch damit nicht genug. Nur drei Minuten später gab es erneut einen Strafstoß für die Portugiesen. Nach einem Fehlpass von Dirk Carlson schnappte sich Ronaldo im Mittelfeld den Ball und stürmte Richtung Tor – Moris versuchte dem Ausnahmekönner den Ball abzunehmen, holte diesen aber dabei von den Beinen.

Die FLF-Auswahl wirkte geschockt von dem frühen Rückstand und leistete sich mehrere Fehlpässe. Portugal hielt den Druck weiter hoch und nutzte die Nervosität der Luxemburger aus. Nach einem Zusammenspiel mit Bernardo Silva erhöhte Bruno Fernandes schon nach 17 Minuten auf 3:0.

Das FLF-Team konnte das Spiel anschließend etwas beruhigen, dies aber auch, weil Ronaldo und Co. es in der Folge etwas langsamer angehen ließen. Dennoch tauchten die Portugiesen immer wieder gefährlich im Luxemburger Strafraum auf, Moris war aber in der 21., 43. und 45. rechtzeitig zur Stelle.

Holtz reagierte in der Halbzeitpause und wechselte Borges und Deville für die Gebrüder Thill ein. Glück hatten die Luxemburger aber schon drei Minuten nach Wiederanpfiff: Gleich drei Portugiesen bekamen den Ball im Strafraum nicht über die Linie, Moris war immer zur Stelle. Ronaldo verfehlte in der 49. nur knapp das Tor.

Erst in der 54. Minute kam die FLF-Auswahl durch Danel Sinani zu einem ersten Torschuss, dieser stellte Rui Patricio allerdings vor keine größeren Schwierigkeiten. Die Portugiesen dominierten auch in der zweiten Hälfte weiterhin das Spiel und blieben stets gefährlich. Verhinderte Moris noch in der 68. mit einer Glanzparade das nächste Gegentor, agierte der Torhüter der Union Saint-Gilloise beim anschließenden Eckball unglücklich: João Palhinha erhöhte per Kopf zum 4:0.

Gerson Rodrigues scheiterte auf der anderen Seite mit einem Schuss (71.) an Patricio. Unsicherheiten waren aber auch anschließend Teil des Luxemburger Spiels. In der 87. Minute war es wieder Ronaldo, der mit seinem 115. Treffer im 182. Länderspiel für den 5:0-Endstand sorgte. 

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Joé Weimerskirch

Joé Weimerskirch, Jahrgang 1996, ist seit 2020 Teil der Sportredaktion im Tageblatt. Nach einem Journalismus-Studium an der University of Kent sammelte er erste journalistische Erfahrungen in der Sportredaktion des Luxemburger Wort, ehe er sich dem Tageblatt anschloss. Seit August 2020 berichtet Joé Weimerskirch hier über aktuelle Sportereignisse, mit Schwerpunkt auf Handball.
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