EM-Relegation / Luxemburgs Handballer verlieren gegen Belgien 26:32
Luxemburgs Handballer konnten sich am Donnerstagabend im EM-Relegationsspiel nicht belohnen. Die FLH-Auswahl musste sich gegen Belgien 26:32 geschlagen geben. Die Hoffnung, die zweite Qualifikationsrunde zur Europameisterschaft 2024 zu erreichen, haben die „Roten Löwen“ aber noch nicht aufgegeben – am Samstag (20.15 Uhr) wartet im Rückspiel jedoch ein hartes Stück Arbeit.
„Ich spüre, dass die Spieler auf mentaler Ebne noch stärker geworden sind, weil sie gezeigt haben, dass sie jede Herausforderung, die sich ihnen stellt, annehmen können“, sagte Nationaltrainer Nikola Malesevic nach dem WM-Qualifikationsturnier auf den Färöer Inseln und im Vorfeld des EM-Relegationsspiels gegen Belgien. Am Donnerstagabend stimmte zwar die Einstellung, am Ende sollte es für einen Sieg trotzdem nicht reichen. Die „Roten Löwen“ lagen zwar in der ersten Hälfte nahezu immer vorn – verpassten es aber, sich endgültig abzusetzen. In der zweiten Halbzeit hatte Luxemburg dann keine Antworten mehr auf die immer stärker aufspielenden Belgier.
Zweite Hälfte entscheidend
Die guten Nachrichten, dass Ben Weyer sowie Lé Biel nach positiven Corona-Tests und Josip Ilic nach einer Entzündung an der Achillessehne am Donnerstagabend wieder zur Verfügung standen, wurden durch das Fehlen von Tommy Wirtz und Martin Muller überschattet. Während Muller an einer Schulterverletzung laboriert, fehlte der Teamkapitän aufgrund eines positiven Corona-Schnelltests. Auch Julien Kohn war nach Corona-Quarantäne noch nicht einsatzbereit.
Dass sie viel Selbstvertrauen haben, zeigten die „Roten Löwen“ besonders in der ersten Hälfte. Mit einfachen Anspielen an den Kreis sorgten Weyer und Scheid sofort für die 2:0-Führung. Es sollte der FLH-Auswahl aber nicht gelingen, sich abzusetzen – die „Red Wolves“ glichen noch einmal aus (3:3). Mit einer soliden Defensive und dem stark aufspielenden Torhüter Chris Auger behielten die Luxemburger aber weiter die Oberhand und legten immer wieder vor, sodass die Belgier in der ersten Hälfte ständig einem Rückstand hinterherlaufen mussten. Ilic baute die Führung der Hausherren in der 17. erstmals auf drei Treffer aus. Es sollte der FLH-Auswahl aber nicht gelingen, diesen Vorsprung zu verteidigen.
Die Belgier nutzten nämlich ein Tief im Luxemburger Spiel, um sich kurz vor dem Seitenwechsel zurückzukämpfen. Mit einem 12:12-Unentschieden ging es in die Pause – diese nutzte die FLH, um die beiden ehemaligen Nationalspieler Alen Zekan und Max Kohl zu verabschieden.
„Wir haben es verpasst, uns in der ersten Hälfte abzusetzen“, sagte Malesevic nach der Partie: „Wir haben zum Ende der ersten Halbzeit vier, fünf technische Fehler gemacht. Das darf nicht passieren. Wir haben zudem am Anfang zwei Siebenmeter verworfen. Auf diesem Niveau darf das nicht geschehen.“
Nach dem Wiederanpfiff übernahmen dann die Belgier erstmals die Führung. Die Luxemburger agierten im Angriff nicht mehr so effektiv wie in der Anfangsphase und ließen viele Chancen liegen. Insgesamt schlichen sich in dieser Phase viele technische Fehler ins Spiel. Konzentration und Präzision gingen zudem verloren.
Müde und unpräzise
Malesevic reagierte mit einem Time-out. Die FLH-Spieler glichen zwar anschließend wieder aus, bekamen aber in der Deckung immer noch wenig Zugriff auf die gegnerische Offensive. Die Belgier drückten weiter aufs Tempo und spielten bei Ballbesitz in Syllas gewohntem Sieben-gegen-sechs-System. „Man hat gesehen, dass die gegnerischen Spieler schon lange zusammen spielen. Sie haben das System perfekt umgesetzt“, so Malesevic. „Wir haben das Sieben-gegen-sechs nicht aggressiv genug verteidigt“, fügte Joe Schuster hinzu.
Zehn Minuten vor Schluss führten die „Red Wolves“ 25:22. Während die Belgier nahezu jeden Angriff erfolgreich gestalten konnten, taten sich die Luxemburger in der Schlussphase extrem schwer und mussten sich am Ende 26:32 geschlagen geben. „Man darf nicht vergessen, dass bei uns auch noch die Müdigkeit der vergangenen Woche vorhanden war. Die Konzentration hat deswegen nachgelassen“, so der Nationaltrainer: „Es bleiben aber noch 60 Minuten, in denen noch alles passieren kann.“
Im Rückspiel wartet am Samstag (20.15 Uhr) jedoch ein hartes Stück Arbeit auf die FLH-Auswahl, will sie die zweite Qualifikationsrunde noch erreichen. Im Rückspiel im belgischen Hasselt müssen die „Roten Löwen“ sechs Tore aufholen.
„Wir geben die Hoffnung natürlich nicht auf. Sechs Tore kann man aufholen. Wenn wir ihr Sieben-gegen-sechs unterbinden können, sehe ich eine Chance, dies zu erreichen. Es wird aber sicherlich kein Spaziergang“, so Schuster.
Statistik
Luxemburg: Auger (1-30’, 40-56’, 10 Paraden) , Herrmann (30-40’, 56-60’, 1 P., davon 1 7m), Meyers – Trivic, Guden 8/2, Ilic 3, Weyer 3, Schuster, Popescu, Zekan, Scheid 3, Rastoder 3, Kaysen, Biel 3, Hoffmann 2, Werdel 1
Belgien: Lettens (1-60’, 10 P., davon 3 7m), Siraut – Brixhe 2, Kotters 3, Robyns 4/1, Braun, Spooren 3, Van Cosen 7, Danesi 2, Glorieux 8/1, D’Hanis 3, Bolaers, Gillé, De Beule, Delpire, Cadel
Schiedsrichter: Bounouara/Sami (F)
Zeitstrafen: Luxemburg 4 – Belgien 2
Siebenmeter: Luxemburg 2/5 – Belgien 3/4
Zwischenstände: 5’ 3:1, 10’ 3:3, 15’ 6:4, 20’ 8:7, 25’ 11:8, 30’ 12:12, 35’ 14:15, 40’ 18:20, 45’ 19:21, 50’ 22:25, 55’ 23:28
Zuschauer: 531 zahlende
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