WM-Qualifikation / Luxemburgs Handballer ringen Lettland ein Unentschieden ab
Luxemburgs Handballer haben Lettland im zweiten Qualifikationsspiel zur WM 2023 ein 30:30-Unentschieden abgerungen. Gegen Italien könnten die „Roten Löwen“ am Sonntag (16.30 Uhr) den Einzug in die zweite Phase der Qualifikation perfekt machen.
Mit dem Sieg gegen die Färöer Inseln hatten Luxemburgs Handballer am Freitag viel Selbstvertrauen getankt – die Herausforderung gegen Lettland am Samstag gingen die „Roten Löwen“ mit breiter Brust an. „Mit dem Sieg haben wir einen psychologischen Vorteil“, sagte Nationaltrainer Nikola Malesevic nach dem Auftakterfolg. Denn Lettland musste im Gegensatz zu Luxemburg am ersten Spieltag eine deutliche Niederlage gegen Italien einstecken.
Diesen Vorteil konnte die FLH-Auswahl besonders in der zweiten Hälfte ausnutzen und einen Drei-Tore-Rückstand aufholen. Die „Roten Löwen“ agierten mit viel Selbstvertrauen und waren über weite Strecken die bessere Mannschaft. Am Ende sollte es trotz zwischenzeitlicher Drei-Tore-Führung nicht zum Sieg reichen.
Bereits im Vorfeld der Partie gegen den EM-Teilnehmer von 2020 gab es schlechte Nachrichten. Milasin Trivic wurde nach einer Rot-Blauen Karte am Vortag von der EHF für das zweite WM-Qualifikationsspiel gesperrt. Joé Schuster verblieb als einziger Kreisläufer im Aufgebot.
Für die FLH-Auswahl ging es dann zunächst darum, den 2,15-Meter-Riesen des Gegners, Dainis Kristopans von Paris Saint-Germain, zu isolieren. Dies gelang den Luxemburgern gut. Trotzdem gerieten sie nach zwei Fehlpässen sofort mit zwei Toren in Rückstand. Viele Unterbrechungen bestimmten die Anfangsphase. Mit vier Zeitstrafen in den ersten zehn Minuten fanden sich die „Roten Löwen“ zudem häufig in Unterzahl wieder. Dies nutzte der Gegner aus, um sich nach 12’ einen 6:3-Vorsprung herauszuspielen.
Malesevic reagierte mit einem Time-out. Die Letten erhöhten aber zunächst auf 9:5 – ehe die Luxemburger besser in die Partie fanden. Genau wie am Vortag überzeugte die FLH-Auswahl mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung. Mit drei Toren in Folge glichen Ilic, Scheid und Hoffmann in der 23. Minute zum 11:11 aus. Der Gegner tat sich besonders in der Deckung schwer – diese Lücken nutzten die „Roten Löwen“ aus, um in der 24. erstmals durch Wirtz die Führung (13:12) zu übernehmen.
Die Letten fingen sich aber wieder und drehten das Spiel kurz vor dem Seitenwechsel, sodass die FLH-Spieler mit einem 15:18-Rückstand in die Pause gingen.
Die Auftaktphase der zweiten Hälfte gehörte dann den Luxemburgern, die innerhalb von vier Minuten wieder zum Ausgleich kamen – und in der 36. durch Ilic die Partie drehten (20:19). Die Körpersprache der „Roten Löwen“, die besonders in der Defensive beindruckend auftraten, stimmte. In der 46. Minute verwandelte Wirtz von der Siebenmeterlinie und brachte sein Team zwischenzeitlich mit 24:21 in Führung.
Genau wie in der ersten Hälfte, konnte die Malesevic-Truppe den Vorsprung aber nicht verteidigen. Die Letten nutzten einen Bruch im Luxemburger Spiel aus, um zehn Minuten vor Schluss wieder zum Ausgleich zu kommen.
Es entwickelte sich in der Folge ein offener Schlagabtausch. Die Schlussphase lief aber gegen die Luxemburger. Einen Rückschlag mussten sie in der 55. hinnehmen, als Schuster nach der dritten Zeitstrafe die Rote Karte sah. Die Letten setzten sich wieder mit drei Toren ab (29:26 nach 56 Minuten). Die Mannschaft aus dem Großherzogtum gab aber keineswegs auf und kämpfte sich in hektischen Schlussminuten über ein starkes Kollektiv noch einmal ran – Muller glich 20 Sekunden vor dem Ende wieder aus (30:30). Der Trainer Lettlands nahm eine letzte Auszeit. Torhüter Herrmann hielt das Unentschieden aber mit einer Glanzparade in letzter Sekunde fest.
Die „Roten Löwen“ führen die Tabelle der Qualifikationsgruppe 4 vor dem letzten Spieltag mit drei Punkten an. Italien musste sich am Samstag nämlich überraschend 26:27 gegen die Färöer Inseln geschlagen geben.
Statistik
Lettland: Kuksa, Kugis – Pancenko 5/1, Tuminskis 4/1, Kurzemnieks 1, Kristopans 3, Kreicbergs 4/1, Ermanis, Grebennikovs, Meiksans 1, Borodovskis 2, Suleiko, Politers 4, Arajs 2, Leja 2, Mikelsons 2
Luxemburg: Herrmann (6 Paraden), Auger (1 P.), Meyers – Muller 5, Guden 2, Ilic 6, Schuster, Popescu, Wirtz 9/5, Scheid 4, Rastoder 1, Kaysen, Hoffmann 3, Werdel
Schiedsrichter: Budzak, Zahradnik (SVK)
Zeitstrafen: Lettland 4 – Luxemburg 8
Rote Karte: Schuster (55’, dritte Zeitstrafe)
Siebenmeter: Lettland 3/4 – Luxemburg 5/5
Zwischenstände: 5’ 3:2, 10’ 5:3, 15’ 8:5, 20’ 11:9, 25’ 12:13, 30’ 18:15, 35’ 19:19, 40’ 20:21, 45’ 21:23, 50’ 23:24, 55’ 26:26
Zuschauer: 50 zahlende
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