Nach Ausschluss von Russland und Belarus / „Verspätete Belohnung“: FLH-Auswahl steht in der zweiten Qualifikationsrunde zur EM
Der Ausschluss von Russland und Belarus aus europäischen Handball-Wettbewerben hat auch Konsequenzen für die Luxemburger Nationalmannschaft. In der Qualifikation zur EM 2024 ziehen die „Roten Löwen“ nachträglich in die zweite Runde ein. Für die FLH-Auswahl ist es ein historischer Schritt.
Der Handball-Nationaltrainer Nikola Malesevic war am Freitag zwiegespalten. Einerseits, sagte er, „ist es schlimm, was gerade in der Welt passiert. Auch für den Sport sind die Konsequenzen des Russland-Ukraine-Konflikts sehr schade“, – andererseits macht ihn der nachträgliche Einzug in die Hauptqualifikationsrunde zur EM 2024 in Deutschland aber glücklich: „Ich bin froh, dass wir daran teilnehmen können. Es ist die verspätete Belohnung für die guten Leistungen, die wir im Januar gezeigt haben.“
Eigentlich waren die „Roten Löwen“ im Januar schon in der Vorrunde gegen Belgien ausgeschieden. Nur wenige Tage, nachdem die FLH-Auswahl den Einzug in die zweite Phase der WM-Qualifikation um nur ein Tor verpasst hatte, schied sie nach einer 26:32-Niederlage und einem 27:27-Unentschieden gegen Belgien auch in der Qualifikation zur EM aus. Die Enttäuschung war groß.
Durch den Ausschluss von Russland und Belarus aus europäischen Handball-Wettbewerben bekommt die FLH-Auswahl jetzt aber plötzlich eine zweite Chance. Aufgrund der Sperre der beiden Länder wurden wieder zwei Plätze in der Hauptrunde frei. Einen davon wird Luxemburg einnehmen, der andere geht an Georgien.
Ein historischer Schritt
„Es ist auch ein historischer Schritt“, sagt Malesevic: „Noch nie stand die Luxemburger Nationalmannschaft in der zweiten Qualifikationsphase zu einer EM.“ Außerdem sei der Einzug in diese Runde die Chance, sich gegen Mannschaften eines anderen Kalibers zu messen – und dadurch auch die Weiterentwicklung des Nationalteams zu beschleunigen.
„Es ist eine neue Erfahrung“, sagt Malesevic: „Wir werden diese Herausforderung mit breiter Brust angehen. Natürlich werden wir gegen viel stärkere Gegner spielen. Das heißt aber nicht, dass wir mit dem Gedanken ’Wir werden sowieso verlieren’ in diese Begegnungen gehen werden. Wir wollen alles versuchen, um auch diese Spiele zu gewinnen. Die Spieler sind jedenfalls sehr motiviert und bereit, ihr Bestes zu geben.“
Einen Wunschgegner gibt es für Malesevic derweil nicht. In dieser Phase sind „sowieso nur noch starke Teams mit klasse Spielern und viel Erfahrung dabei“. Denn es ist die letzte Station vor der Endrunde in Deutschland. Von den europäischen Topmannschaften werden nur die bereits qualifizierten Länder – Deutschland, Schweden, Spanien und Dänemark – nicht an dieser Qualifikationsphase teilnehmen. Demnach wären Olympiasieger Frankreich, Portugal, Ungarn, Polen oder auch Norwegen mögliche Gegner Luxemburgs.
Gespielt wird in acht Vierergruppen. Nach Hin- und Rückspielen erreichen jeweils die zwei besten Teams jeder Gruppe sowie die vier besten drittplatzierten Mannschaften die Endrunde der EM. Auf welche Gegner die FLH-Auswahl treffen wird, erfährt das Team von Malesevic am 30. März um 18.00 Uhr. Dann werden die Qualifikationsgruppen in Berlin ausgelost.
Die Begegnungen finden im Oktober 2022 sowie im März und April 2023 statt. „Davor“, sagt Malesevic, „muss mein Vertrag beim Verband erst noch verlängert werden.“ Dieser läuft im Juni aus. „Ich bin aber sehr motiviert, weiterzumachen“, so der Nationaltrainer, der hofft, die FLH-Auswahl auch bei der neuen Herausforderung begleiten zu können.
Im Überblick
Die Termine der EM-Qualifikation:
1. Spieltag: 12./13. Oktober 2022
2. Spieltag: 15./16. Oktober 2022
3. Spieltag: 8./9. März 2023
4. Spieltag: 11./12. März 2023
5. Spieltag: 26./27. April 2023
6. Spieltag: 30. April 2023
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