BGL-Ligue-Trainerkarussell / Mazurier tritt zurück, Wiltz bestätigt Vandenbroeck
Sechs Spieltage hat es gedauert, bis der erste Trainer gewechselt werden muss. Monnerichs Übungsleiter Sébastien Mazurier erklärte noch am Sonntagabend seinen Rücktritt. In Wiltz behält man die Ruhe und schenkt weiterhin David Vandenbroeck das Vertrauen.
Die Länderspielpause im September ist meistens trügerisch. Die Vereine, die vor diesem Termin nicht so gut dastehen, geben ihrem Trainer meistens während dieser zweiwöchigen Pause die Möglichkeit, die Dinge wieder geradezubiegen. Wer am ersten Spieltag danach keinen Sieg einfahren kann, läuft oft Gefahr, auf einem Schleudersitz zu landen.
In Monnerich sah die Lage in den vergangenen Wochen düster aus. Der Start war mit fünf Niederlagen in Folge mehr als misslungen. Gegen Bettemburg sollte am Sonntag die Wende eingeleitet werden. Der FCM zeigte eine Reaktion auf dem Platz, wurde jedoch von der Effizienz des Aufsteigers überrumpelt. Die Stimmung war nach dem Spiel auf dem Tiefpunkt. Trainer Sébastien Mazurier, der im vergangenen Februar das Amt von Samy Smaïli übernommen hatte, zog noch am gleichen Abend die Konsequenzen. Wie das Tageblatt aus Spielerkreisen erfuhr, teilte der Franzose der Mannschaft seine Entscheidung im Laufe des Montags mit. FCM-Präsident José Duhr war nicht zu einer Stellungnahme bereit. „Ich habe heute keine Zeit“, war seine Antwort auf Nachfrage des Tageblatt. Die Suche nach einem Nachfolger hat bereits begonnen. Am kommenden Sonntag in Rosport wird die Mannschaft aber wahrscheinlich von einem Interimstrainer betreut.
Noch überraschender als bei Monnerich ist der derzeitige Saisonverlauf von Wiltz. Die Öslinger landeten am ersten Spieltag einen knappen 4:3-Sieg gegen Hostert. Danach gingen sie fünfmal in Folge als Verlierer vom Platz. In den letzten vier Partien vor der Länderspielpause war die Bilanz besonders niederschmetternd. Bei den vier Schlappen erzielte Wiltz kein Tor und kassierte zwölf Gegentore. „Ich habe das Gefühl, dass wir in der gesamten Saison 19 Schüsse aufs Tor bekommen haben und 17 davon gesessen haben. Derzeit ist irgendwie jeder Schuss des Gegners ein Treffer“, sagt der Wiltzer Präsident Michael Schenk. Am Sonntag wäre fast wieder ein Punktgewinn gelungen, doch Mondorf entschied die Partie (3:2) in der 90. Minute durch ein Freistoßtor von Stefan Lopes. „Wir haben versucht, das 3:2 erzielen, da die Dynamik auf unserer Seite war. Leider hatte Mondorf das Glück auf seiner Seite. Wir müssen einfach jetzt mal ein Spiel auf dreckige Art und Weise gewinnen, dann dreht sich das Glück wahrscheinlich wieder“, so Schenk.
Trainer David Vandenbroeck rettete genau wie Sébastien Mazurier seinen Verein im vergangenen Jahr vor dem Abstieg. In Wiltz hatte man sich eine ruhigere Saison erhofft. Nur ein Stammspieler (Max Klump) verließ den Verein und es wurden eine Handvoll interessante und erfahrene Neuzugänge verpflichtet. Der Posten des Belgiers steht aber aktuell nicht zu Disposition. „Wenn wir David Vandenbroeck etwas vorzuwerfen hätten, dann hätten wir bereits reagiert. Die Mannschaft zeigt Engagement im Training und es deutet nichts darauf hin, dass die Spieler nicht mehr mit ihm zusammenarbeiten wollen“, sagte der Wiltzer Präsident.
Schenk ist sich aber auch bewusst, dass die Diskussionen um Vandenbroeck aufkommen werden, wenn nicht bald Punkte geholt werden. „Wir werden die Situation im Auge behalten, aber ich denke, dass auch der Trainer selbst sehr realistisch ist und merkt, wenn er die Mannschaft nicht mehr erreicht. Stand jetzt gibt es aber für uns keinen Grund, etwas zu verändern“, sagte Schenk.
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