Forme / McLaren und Hamilton lassen Verstappen Feuer spucken
Die Nerven von Formel-1-Weltmeister Max Verstappen liegen blank. Schon zum dritten Mal in Folge konnte der Niederländer keinen Grand Prix gewinnen. Die Konkurrenz sorgt für Zündstoff – auch in den eigenen Reihen.
Im sonst eiskalten Max Verstappen brodelte es. „Wir haben heute alles schlecht gemacht“, sagte der Weltmeister nach dem Grand Prix am Sonntag in Ungarn und war sauer. Platz fünf am Ende lag deutlich hinter seinen Ansprüchen, auf dem Weg dorthin war der Niederländer in mehreren Runden schier explodiert. „Ihr habt mir diese Mist-Strategie gegeben. Ich versuche, zu retten, was zu retten ist“, funkte Verstappen. Solche Ausbrüche könnten sich in Zukunft häufen.
Oscar Piastri und Teamkollege Lando Norris offenbarten in ihren McLarens mit einem Doppelsieg schonungslos, dass Red Bull und Verstappen in der Formel 1 ihre Überlegenheit vom Saisonstart eingebüßt haben. Eine neue Realität für Verstappen. „Wir wissen, dass wir im Vergleich zu McLaren im Rückstand sind, und das ist natürlich nicht schön“, sagte der Geschlagene. Auch ein Mercedes landete wieder vor ihm.
Rekordweltmeister Lewis Hamilton wurde im Silberpfeil auf dem Hungaroring Dritter und feierte sein 200. Podium. Der Brite hielt Verstappen im Kampf um den letzten Podestplatz so lange auf, dass dieser zur Brechstange greifen musste. Den Angriff versemmelte er aber völlig und kollidierte nach einem Verbremser mit Hamilton. Wieder beschwerte sich Verstappen am Funk, seinem Renningenieur Gianpiero Lambiase wurde das allerdings zu bunt. „Das ist kindisch“, entgegnete er.
Mittlerweile hat Verstappen seit drei Grands Prix nicht mehr gewonnen – zuletzt gab es das 2021 (zweimal). Neue Teile an seinem RB20 sollten ihn wieder nach vorne bringen, Red Bulls Motorsportchef Helmut Marko schlug Alarm. „Das heißt, wir müssen weiter hart arbeiten und dürfen uns nicht den kleinsten Fehler erlauben, sonst sind wir Zweiter“, sagte der Österreicher bei Sky.
Red Bull macht sich Sorgen um Titel
Dass sich Verstappen und Red Bull trotz deutlichen Vorsprungs in Fahrer- (76 Punkte vor Norris) und Konstrukteurs-WM (51 Punkte vor McLaren) Sorgen um ihre Titelverteidigung machen, zeigt, wie stark McLaren ist. Der britische Traditionsrennstall aus Woking hat am Sonntag mit dem Sieg und Platz zwei bewiesen, warum mit ihm zu rechnen ist.
Piastris erster Sieg in der Formel 1 sorgte allerdings für Zündstoff im Team. Der eigentlich führende Australier war nach seinem letzten Boxenstopp plötzlich hinter Teamkollege Norris zurück auf die Strecke gekommen. „Ich bin ein klein wenig nervös geworden“, sagte er. Das Team musste Norris zurückpfeifen. Es sei „hart“ gewesen, Piastri dann doch vorbeizulassen, räumte Norris ein: Aber er wusste, dass er „das Richtige tun musste“.
Schon am kommenden Wochenende in Spa könnte es zu einem erneuten Showdown zwischen Norris und Piastri kommen. Wenn Norris aber um die WM kämpfen wolle, „muss er das ganze Team – auch Oscar – hinter sich haben“, sagte Teamchef Andrea Stella. Es ist also Vorsicht geboten.
Bei Red Bull sollte man sich indes auf den nächsten Ausbruch von Verstappen vorbereiten. Auch in Belgien (15.00 Uhr) erwartet er, im Duell mit Piastri und Norris „im Hintertreffen“ zu sein.
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