Handball / Mit viel Spielfreude zum Erfolg: FLH-Auswahl besiegt Färöer Inseln souverän
Luxemburgs Handballer sind mit einem Erfolg in die erste Qualifikationsphase zur WM 2023 gestartet. Gegen die Färöer Inseln behaupteten sich die „Roten Löwen“ souverän mit 31:26.
„Wir wollen zeigen, dass wir nicht mehr der kleine Luxemburger Underdog sind“, sagte Kapitän Tommy Wirtz im Vorfeld. Das ist der Handball-Nationalmannschaft am Freitagabend mit einem deutlichen Sieg gegen die Färöer Inseln gelungen.
„Die Gruppe ist hypermotiviert und bereit, alles zu geben“, sagte Nationaltrainer Nikola Malesevic vor Beginn der ersten Qualifikationsphase zur WM 2023. Seine Truppe freue sich nach zwei Jahren Unterbrechung, endlich wieder eine offizielle Begegnung zu bestreiten.
Zwei überragende Torhüter
Dass die Spielfreude groß ist, stellten die „Roten Löwen“ dann am Freitag von Anfang an unter Beweis, auch wenn sich zunächst ein umkämpftes Spiel andeutete. Besonders Torhüter Mika Herrmann packte in der Anfangsphase mehrere Glanzparaden aus und hielt die Luxemburger auch während einer frühen doppelten Unterzahl (Zeitstrafen von Schuster und Rastoder in der dritten Minute) im Spiel. Während die Färöer zwar anfangs immer mit einem Tor vorlegen konnten, gelang es den Luxemburgern gleichzeitig, immer wieder gleichzuziehen. Beide Teams begegneten sich auf Augenhöhe und schenkten sich nichts. Nach 16 Minuten stand immer noch ein 7:7-Unentschieden auf der Anzeigetafel.
Drei Minuten später traf Tommy Wirtz von der Siebenmeterlinie und brachte die FLH-Auswahl erstmals in Führung. Auch den Gästen aus dem Großherzogtum sollte es aber zunächst nicht gelingen, sich abzusetzen. Erst drei Minuten vor der Halbzeitpause war es erneut Wirtz, der die Luxemburger Führung erstmals auf zwei Treffer ausbaute (10:8).
Die Hausherren verkürzten ihren Rückstand vor der Pause zwar wieder auf ein Tor. Die „Roten Löwen“ durften sich im ersten offiziellen Spiel seit zwei Jahren dennoch über eine 11:10-Halbzeitführung freuen. Während Ilic, Schuster und Co. stabil in der Defensive agierten und die Mitte dicht machten, war einzig die eigene Trefferquote von 46 Prozent in den ersten 30 Minuten noch ausbaufähig.
Auch Rechtsaußen Hakun av Teigum galt es nach dem Seitenwechsel besser in den Griff zu bekommen. Von den zehn Toren der Färöer gingen bis dahin fünf auf sein Konto. Es war auch av Teigum, der die Hausherren nach dem Dreh wieder heranbrachte (12:12 in der 33.). Die FLH-Auswahl ließ sich aber keineswegs aus der Ruhe bringen. Wirtz und Rastoder stellten in der 38. die Zwei-Tore-Führung für Luxemburg wieder her.
Einen Rückschlag mussten die „Roten Löwen“ kurz danach hinnehmen, als Rastoder nach der dritten Zeitstrafe vom Platz musste. Auch davon ließ sich die Malesevic-Truppe nicht beirren und erhöhte in der 42. erstmals auf drei Treffer (18:15). Die Schlussphase der Partie gehörte dann ganz den Luxemburgern.
Die Truppe von Malesevic übernahm immer mehr die Kontrolle und überzeugte mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung. Den Hausherren ließ man keine Chance mehr. Nach einer Dreiviertelstunde führten Trivic, Muller und Co. 21:16. Einen Vorsprung, den die FLH-Auswahl nicht mehr aus der Hand gab. Auch dank Schlussmann Chris Auger. Er wurde in der Pause eingewechselt und machte genau wie Herrmann in der ersten Halbzeit den Luxemburger Kasten dicht.
Mit viel Selbstvertrauen gegen Italien und Lettland
Auch nach der Disqualifikation von Trivic in der 55. Minute (Rot-Blaue Karte aufgrund eines groben Foulspiels) ließ die FLH-Auswahl den Gegner nicht mehr herankommen und setzte sich am Ende mit 31:26 durch. „Wir hätten im Vorfeld nicht damit gerechnet, mit einem solch deutlichen Vorsprung zu gewinnen. Ich glaube, dass wir den Gegner überrascht haben. Die Färöer haben nicht damit gerechnet, dass wir so stark sein würden“, sagte Malesevic nach dem Sieg. „Meine Spieler haben die Vorgaben perfekt umgesetzt und bis zum Schluss durchgehalten.“
Auch bei Kapitän Wirtz sorgte der Erfolg für viel Freude: „Wir waren vor dem Spiel optimistisch. Wir kannten den Gegner zwar nicht gut, haben uns aber gesagt, dass wir zusammen als Mannschaft 100 Prozent geben.“ Mit viel Kampfgeist ist dies den „Roten Löwen“ am Freitag gelungen. „Nun müssen wir uns so gut wie möglich erholen, um in den kommenden Tagen einen weiteren Sieg einzufahren.“
Denn sollten die „Roten Löwen“ am Samstag gegen Lettland gewinnen, wäre ihnen der Einzug in die zweite Phase der Qualifikation kaum noch zu nehmen. Der Sieg gegen die Färöer Inseln hat jedenfalls das Selbstvertrauen weiter gestärkt. Die Herausforderungen werden aber nicht einfacher. Italien hat sich am Freitag im ersten Gruppenspiel gegen Lettland in starker Form präsentiert und den EM-Teilnehmer von 2020 36:23 besiegt. „Mit dem heutigen Sieg haben wir sicherlich einen psychologischen Vorteil gegen Lettland am Samstag. Jeder wird alles geben, um ein positives Resultat zu erzielen“, so Malesevic.
Statistik
Luxemburg: Herrmann (1-30’, 7 Paraden), Auger (30-60’, 8 Paraden davon 1 7m), Meyers – Trivic 3, Muller 5, Guden 2, Ilic 5, Schuster, Popescu, Wirtz 4/3, Scheid 3, Rastoder 1, Kaysen, Hoffmann 7, Werdel 1
Färöer Inseln: Jacobsen, Satchwell – Hoydal 1, Olsen 5/1, av Teigum 9, Rasmussen 2, Nielsen 1, Berg 1, Egilsnes 1, Gunnarsson, Jojic, Poulsen 2/1, Mikkelsen 3, Krogh 1, Selvig, Mittun
Schiedsrichter: Ivanauskas/Jencevicius (LTU)
Zeitstrafen: Luxemburg 7 – Färöer Inseln 3
Rote-Blaue Karte: Rastoder (39’, dritte Zeitstrafe), Trivic (55’, grobes Foulspiel)
Siebenmeter: Luxemburg 3/3 – Färöer Inseln 2/3
Zwischenstände: 5’ 2:2, 10’ 3:4, 15’ 6:7, 20’ 8:7, 25’ 9:8, 30’ 11:10, 35’ 14:13, 40’ 17:15, 45’ 21:16, 50’ 25:30, 55’ 28:22
Zuschauer: 400 zahlende
Im Überblick
Ergebnisse des ersten Spieltags:
Lettland – Italien 23:36
Luxemburg – Färöer Inseln 31:26
Die Tabelle:
1. Italien 1 Spiel/2 Punkte
2. Luxemburg 1/2
3. Färöer Inseln 1/0
4. Lettland 1/0
So geht es weiter:
Am Samstag:
18.00: Lettland – Luxemburg
20.30: Italien – Färöer Inseln
Am Sonntag:
16.30: Italien – Luxemburg
19.00: Färöer Inseln – Lettland
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