Handball / Mutiger Auftritt des HC Berchem gegen Partizan Belgrad wird nicht belohnt
Nach der klaren 35:24-Hinspielniederlage vor einer Woche in Serbien fand am Samstag zwischen Berchem und Partizan Belgrad das Rückspiel in der Crauthemer Sporthalle statt. Die Qualifikationschancen der Roeserbanner für den Einzug in die dritte Runde des European Cup waren nur ganz minimal. In eigener Halle sollte es für den Luxemburger Landesmeister trotz aller Bemühungen nicht zu einem Prestigeerfolg reichen.
Nicht optimal lief es vom Anpfiff weg für die Heimmannschaft. Scheid erzielte zwar den ersten Treffer der Partie, leider sollte es im gesamten Match aber die einzige Führung der Grünweißen sein. Hoffmann kassierte bei seiner ersten Abwehraktion von den jungen französischen und etwas kleinlich pfeifenden Schiedsrichterinnen gleich eine Zeitstrafe und nach 5‘ stand es bereits 3:1 für den aktuellen serbischen Tabellenführer. Berchem konnte in den folgenden Minuten das Spiel zwar ausgeglichen gestalten, Weyer, Biel und Co. waren in der Abwehr aber nicht immer aufmerksam genug und vorne scheiterten die Rückraumspieler mit ihren Würfen meist am starken gegnerischen Torwart Heidarirad. Der aus dem Iran stammende Belgrader Keeper kam in der ersten Hälfte auf stolze elf Paraden und entschärfte sogar zwei Siebenmeter. Sein Gegenüber Liszkai dagegen parierte nur drei Würfe und so waren die vier Tore Vorsprung von Partizan zur Pause auch relativ leicht zu erklären. In der 29‘ führten die Gäste sogar mit 13:7, in den Schlussminuten konnten die Hausherren durch Weyer, C. Brittner und Scheid aber immerhin bis auf 10:14 verkürzen.
Partizan-Keeper macht den Unterschied
Nach dem Seitenwechsel lief es zunächst besser für den Luxemburger Landesmeister und beim Stande von 15:16 keimte plötzlich sogar wieder Hoffnung auf. Die mutigen Berchemer wollten das diesjährige Europacup-Abenteuer vor heimischer Kulisse ehrenhaft abschließen, doch ein echtes Heimspiel war es für die Roeserbanner nicht. In der gut gefüllten Crauthemer Sporthalle sorgten vor allem die rund 150 heißblütigen und lautstarken Partizan-Anhänger für eine gute Stimmung. „Ich habe selbst im Alter zwischen 18 und 21 Jahren bei Partizan gespielt, ich wusste, dass die Fans eine tolle Unterstützung für ihr Team sein würden“, sagte HCB-Trainer Marko Stupar nach Spielende. „Trotz der Niederlage hat meine Mannschaft im Vergleich zum Hinspiel ein anderes und besseres Gesicht gezeigt. Leider hatte Partizan einen hervorragenden Schlussmann zwischen den Pfosten und durch seine Paraden war bei meinen Spielern eine gewisse Unsicherheit zu spüren. 22 Tore reichen auf diesem Niveau nicht, um ein Match zu gewinnen, dennoch waren die beiden Begegnungen eine sehr gute Erfahrung für uns.“
Im Abschluss waren die Berchemer einfach nicht konsequent genug, sonst hätte es durchaus nochmal eng werden können, so aber schaukelte der letztjährige serbische Vizemeister den Vorsprung relativ problemlos über die Distanz. „Wir wollten das Rückspiel unbedingt gewinnen, leider hat es nicht gereicht. Der gegnerische Torwart hat den Unterschied gemacht, spielerisch war Partizan nicht viel besser als wir. Die vielen Spiele in den letzten Wochen – wir mussten sogar noch letzten Mittwoch beim Standard antreten – haben auch nicht dazu beigetragen, dass wir topfit waren“, bedauerte der sechsfache Torschütze Yann Hoffmann.
Statistik
Berchem: Liszkai (1-60’, 8 P.), Garcia (bei 1 7m), Miltgen (bei 7m, 1 P.) – Guden 2, Weyer 4, Hippert, Wener, Majerus, C. Brittner 1, Pereira 1, Ervacanin, Scheid 4/1, B. Brittner 2, Schmale, Biel 2, Hoffmann 6/1
Partizan: Heidarirad (1-60’,16 P., davon 2 7m), Arsenic – Vasic, Madzovski, Sotic 2, Kovacevic 1, Jovic 5, Barjaktarovic 3, Kotar 2, Zecevic 4, Ratkovic 1, Micic 3, Popovic 1, Milosevic, Andjelkovic 5/3
Schiedsrichter: Cournil/Lamour (F)
Zeitstrafen: Berchem 4 – Partizan 3
Siebenmeter: Berchem 2/4 – Partizan 3/4
Zwischenstände: 5’ 1:3, 10’ 4:5, 15’ 5:6, 20’ 6:8, 25’ 6:10, 30’ 10:14, 35’ 13:15, 39’ 15:16, 45’ 17:20, 50’ 19:22, 55’ 21:24
Zuschauer: 450 (offizielle Angabe)
Torwartproblem: Meyers und Czapiewski verletzt
Beim Europacup-Heimspiel gegen Belgrad mussten die Berchemer gleich auf zwei ihrer drei Keeper verzichten. Sowohl Scott Meyers als auch Grzegorz Czapiewski fehlten wegen einer Knieverletzung. Nationaltorwart Meyers wird wegen eines Kreuzbandrisses, den er sich am Mittwoch im Meisterschaftsspiel gegen Standard zuzog, voraussichtlich für den Rest der Saison ausfallen. Neu im Kader standen der 17-jährige Ivan Garcia sowie der 20-jährige Hugo Miltgen. Für beide war es die erste offizielle Nominierung und beide durften jeweils bei einem Siebenmeter Europapokal-Luft schnuppern. Im Tor der Roeserbanner stand derweil über die gesamte Spielzeit wieder der langjährige 37-jährige Stammkeeper Szilveszter Liszkai. (c.b.)
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