Fußball / Nach dem Turnier ist vor dem Turnier: Mammut-WM und nordirische EM-Sorgen
Die EM in Deutschland neigt sich dem Ende zu. Das nächste Turnier in Großbritannien und Irland sowie die Mammut-WM 2026 werfen ihre Schatten bereits voraus.
FIFA-Boss Gianni Infantino träumt bereits von einem „epischen“ WM-Finale in den USA, in Nordirland beginnt dagegen schon weit vor der nächsten Europameisterschaft das große Bangen: Kaum neigt sich die EM in Deutschland mit dem Showdown zwischen Spanien und England im Berliner Olympiastadion dem Ende zu, werfen die nächsten Turniere schon ihre Schatten voraus.
In zwei Jahren werden erstmals gleich 48 Teams um die begehrte Trophäe spielen. Bei der Mega-WM 2026 in Kanada, Mexiko und den USA messen sich so viele Mannschaften wie noch nie miteinander: 104 Partien, 39 Tage, 16 Spielorte. Das Mammut-Turnier soll in puncto Größe Maßstäbe setzen, Infantino versprach der Fußball-Welt bereits „104 Super Bowls in einem Monat“ und ließ weitere Superlative folgen.
Viele Sorgen
Das Finale im MetLife Stadium der New Yorker Football-Klubs Jets und Giants, das der FIFA-Boss als das „größte Spiel in der Fußballgeschichte“ bezeichnete, werde „episch, fantastisch“. Das Aztekenstadion, wo das Turnier am 11. Juni 2026 beginnt, sei „ein Tempel“, schwärmte er. Doch die Belastungen für Publikum und Mannschaften wachsen immens. Weite Reisen, vier verschiedenen Zeitzonen, dazu bereitet die erwartete Sommer-Hitze in vielen nordamerikanischen Städten Sorge.
In Belfast hat einer der nächsten EM-Ausrichter derweil ganz andere Probleme. Denn noch existiert die einzige Spielstätte Nordirlands für die EM 2028 nur in schillernden Grafiken – die triste Realität sieht anders aus. Dort, wo in vier Jahren die Teams vor rund 30.000 Zuschauern auflaufen sollen, verfällt der 1953 eröffnete Casement Park seit Jahren. Ob der geplante Neubau rechtzeitig vor dem in Großbritannien und Irland ausgetragenen Turnier fertig wird, ist derzeit mehr als nur fraglich.
Der Grund? Geld. Wie die BBC berichtete, werden Baukosten von mehr als 300 Millionen Pfund (ca. 350 Millionen Euro) und damit etwa das Vierfache des vor etwa zehn Jahren geschätzten Betrags erwartet. Die nordirische Regierung sagte 62,5 Millionen Pfund (ca. 74 Millionen Euro) zu, die irische Regierung versprach 50 Millionen Euro und der Verband für gälische Sportarten GAA will 15 Millionen Pfund (ca. 17,8 Millionen Euro) beisteuern – zusammen also weniger als die Hälfte der veranschlagten Kosten.
Sechs der zehn Stadien werden bei dem Turnier in England stehen, darunter das Wembley-Stadion in London als Finalort. Gespielt wird außerdem in Cardiff, Glasgow und Dublin. Und während die UEFA bereits damit wirbt, mit „über drei Millionen Tickets“ mehr Fans „als je zuvor Zugang“ zu einer EURO-Endrunde zu ermöglichen, steht in den Sternen, ob diese auch Casement Park auf den Rängen mitfiebern werden. Beim europäischen Verband sei man jedoch „zuversichtlich“, dass Belfast bereit sein werde, sagte UEFA-Vertreter Luca Nicola. Die Zeit drängt.
- Sandy Artuso macht mit „Queer Little Lies“ Esch zum queeren Kultur-Hotspot - 26. November 2024.
- Gewerkschaften und Grüne kritisieren „Angriffe der Regierung“ auf Luxemburgs Sozialmodell - 26. November 2024.
- Sozialwohnungen statt Leerstand: Was die „Gestion locative sociale“ Eigentümern bieten kann - 26. November 2024.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können.
Melden sie sich an
Registrieren Sie sich kostenlos