„Aus dem Windschatten“ (1) / Nathalie Lamborelle und der LP 07 Schifflange konzentrieren sich auf den Nachwuchs
Die Tageblatt-Serie „Aus dem Windschatten“: Das Tageblatt hat allen luxemburgischen Radsport-Vereinen die Möglichkeit gegeben, während der Tour de France einen Beitrag zu veröffentlichen. In der heutigen Ausgabe schreibt Nathalie Lamborelle, Präsidentin des LP 07 Schifflingen, worauf in ihrem Verein Wert gelegt wird und wo es noch Probleme gibt.
Der Radsportverein „La Pédale 07 Schifflange“ wurde 1907 gegründet und gehört zu den ältesten Radsportvereinen in Luxemburg. Im Laufe der Jahre wusste der Verein sich immer wieder neu aufzustellen, um den Takt der Zeit mitzugehen.
Der Traditionsverein, der einst nur aus Hobbyradfahrern und einigen wenigen Rennsportlern bestand, widmet sich seit der 1991 gegründeten „Vëlosschoul“ verstärkt der Ausbildung des Nachwuchses. Jeden Dienstagnachmittag können sich rund 55 Kinder ab vier Jahren auf zwei Rädern bewegen. Hier erlernen die „Vëloszwergen“ sowie Mountainbike-Anfänger die Grundfertigkeiten des Fahrradfahrens in der „Hall polyvalent“ in Schifflingen und die Großen toben sich im Minettgelände aus.
Um den Mountainbikesport auch bei der Jugend zu fördern, wird seit drei Jahren donnerstags die MTB Youth Gruppe angeboten, wo der Spaß im Gelände im Vordergrund steht. Aus der Talentschmiede „Vëlosschoul“ haben es schon einige in den Profibereich im Straßenrennsport geschafft, wie der amtierende Luxemburger Meister Kevin Geniets, der in diesem Jahr zudem zum dritten Mal bei der Tour de France mitfährt.
Herzstück „Vëlosschoul“
Aktuell konzentriert sich der Verein hauptsächlich auf die Förderung des Nachwuchses und versucht mit innovativen Impulsen den luxemburgischen Radsport zu stimulieren. So hat der Schifflinger Verein ein Regelwerk aufgestellt, um den Cyclo-Cross-Rennsport, der in Luxemburg die meisten nationalen Rennen zählt, für die Jugendkategorien Minimes und Cadets zu öffnen. Der Versuch, Kriterium-Rennen zu implementieren, wurde auch in Angriff genommen. Ein ferneres Ziel wäre noch, wieder ein echtes Mountainbike-Rennen im Wald zu organisieren.
Hinter diesem Einsatz stehen einige Freiwillige, angeführt von einem jungen und neu gebildetem Komitee. Am besten ist der Verein bei seinem Herzstück „Vëlosschoul“ aufgestellt und kann auf 14 Trainer und Begleiter zählen, die allerdings auch nötig sind, um die Kinder bestmöglich zu betreuen. Wenn es dann in Richtung Straßenradsport geht, sieht es allerdings sehr düster aus. Kaum jemand will noch die Verantwortung und den Zeitaufwand auf sich nehmen, um Woche für Woche mit 11- bis 14-Jährigen im abendlichen Straßenverkehr zu trainieren. Neben dem wöchentlichen Training werden den Sportlern insgesamt vier Rennen geboten, was den recht kleinen Verein mit 130 Mitgliedern, darunter hauptsächlich Kinder, jedes Mal sehr fordert.
Die größte Herausforderung besteht darin, motivierte Mitglieder zu finden, die in ihrer Freizeit bereit sind, sich für die Liebe und Passion zum Sport zu engagieren und Verantwortung zu übernehmen. Denn ohne diese schaffen wir es nicht, dem Nachwuchs die Chance zu geben, die Leidenschaft für den Radsport zu entwickeln. Ein Schritt in Richtung Professionalisierung im Sport würde auch einem kleinen Verein wie unserem sehr guttun, denn an Ideen für den Radsport und die Fahrradbewegung an sich mangelt es uns nicht.
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