Olympia-Teilnehmerin / Sabine Kusterer ist neue Nationaltrainerin im Gewichtheben und sieht viel Potenzial in Luxemburg
Kommende Woche werden die Augen von Millionen Menschen auf Paris gerichtet sein, beim Luxemburger Verband der Gewichtheber und Powerlifter weht aber bereits jetzt ein Hauch von Olympia. Die PWF hat eine neue Nationaltrainerin im Stemmen ernannt – und es handelt sich um keine Geringere als die zweifache Olympia-Teilnehmerin Sabine Kusterer.
Steckbrief
Geboren am: 4. Januar 1991
Ursprünglich aus: Karlsruhe
Anfänge: 1998 beim KSV Durlach
Einige der größten Erfolge: deutsche Jugendmeisterin von 2006 bis 2009, Jugend-Europameisterin 2008, erster internationaler Seniors-Einsatz bei der WM 2010, Platz 10 bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio, Platz 10 bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio 2020, stärkste Frau der ersten deutschen Bundesliga in der Saison 2023/24
Letzter internationaler Einsatz: Platz neun bei der EM 2024 (-64-kg-Klasse, 89 kg im Reißen, 113 kg im Stoßen)
Als Trainerin: in Besitz des BVDG-B-Trainerscheins und im Begriff, den A-Schein zu erlangen
Mit bereits sieben Jahren in dem Sport dabei, 2008 Jugend-Europameisterin, etliche nationale und internationale Titel, zweimal in den Top Ten bei den OIympischen Spielen: Sabine Kusterer ist eine Referenz in der Gewichtheber-Szene. Die 33-jährige Athletin, die zuletzt dem SV Germania Obrigheim zum Meistertitel verholfen hat, hat noch vor wenigen Monaten Platz neun bei der EM in Bulgarien erreicht. Doch dieses Ergebnis sollte auch das Ende ihrer erfolgreichen internationalen Karriere in der deutschen Nationalmannschaft bedeuten: Wie die Athletin in Sofia ankündigte, möchte sie sich nun anderen Herausforderungen widmen. Eine dieser neuen Herausforderungen hat sie nach Luxemburg geführt.
Der hiesige Verband hatte die Stelle des Nationaltrainers und „directeur sportif et technique“ im Gewichtheben vor wenigen Monaten neu ausgeschrieben. Wie PWF-Präsident Gast Parage und -Manager sowie Powerlifting-Nationaltrainer Alain Hammang bei der offiziellen Vorstellung von Kusterer in ihren neuen Funktionen betonten, fiel die Wahl auf die Athletin und Trainerin aufgrund ihrer hochtechnischen Ausbildung. Wer die Entwicklungen im Luxemburger Kraftsport mitverfolgt, wird den Namen bereits gehört oder gelesen haben: Seit 2023 betreut Sabine Kusterer nämlich Mara Strzykala, die als erste Luxemburgerin überhaupt sowohl bei einer EM als auch bei einer WM an den Start gegangen ist und dieses Jahr gar Sechste in Sofia wurde. Der Kontakt zur Athletin, die auch Teil des COSL-Promotionskaders ist, entstand vor zwei Jahren. Seitdem hat Strzykala unter anderem beim KSV Grünstadt in der Bundesliga ihr Talent beweisen können und ist dort zu den eifrigsten Punktesammlern geworden.
Zu den Beweggründen, warum sie ihre Kandidatur eingereicht hat, sagte Kusterer, dass sie gesehen hatte, wie der Verband aufgestellt ist. Im Powerlifting sei viel erreicht worden und sie schätze die Professionalität und das Know-how in dem Bereich. Das Gewichtheben – lange das Standbein des Luxemburger Kraftsports – bildet zurzeit einen kleinen Teil, doch Potenzial sei vorhanden, so Kusterer. Als wichtige Baustellen sieht sie eine bessere Kommunikation mit den Strukturen und die Nachwuchsförderung. „Die Jugend muss in den Vereinen aufgebaut werden“, sagte die neue Nationaltrainerin.
Bei der Pressekonferenz kamen ebenfalls Wettkämpfe wie die mittlerweile nicht mehr stattfindende Saar-Lor-Lux-Meisterschaft zur Sprache. Solche Turniere seien wichtig, um den Athleten auch aus überregionaler und internationaler Sicht eine Plattform zu geben. Sowohl Parage als auch Hammang zeigten sich sehr zufrieden über die Nominierung und zuversichtlich, dass das Fundament für die Zukunft des Gewichthebens in Luxemburg gelegt ist. Kusterer, die auch gute Kontakte zum deutschen Leistungszentrum in Leimen hat, wird die Trainingseinheiten im Leistungszentrum in Düdelingen leiten.
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