Handball / Noch ein Jahr, dann ist Schluss: Matchwinner Chris Auger verlängert Vertrag mit Differdingen
Die Red Boys haben sich am Samstag in der AXA League mit 28:24 gegen den HBD behauptet. Zum Matchwinner wurde einmal mehr Torhüter Chris Auger, der seinen Vertrag in Differdingen um eine Saison verlängert hat. „Danach ist zu 100 Prozent Schluss“, sagte der 39-Jährige.
Mit einem dutzend Paraden hatte Chris Auger am Samstag maßgeblichen Anteil am Erfolg der Differdinger gegen den HBD. Beide Seiten lieferten sich eigentlich ein Duell auf Augenhöhe, ehe die Red Boys kurz nach dem Seitenwechsel eine Lücke von vier Toren aufrissen. Den Vorsprung gaben sie nicht mehr her. Eben auch dank des Pokalhelden Auger.
„Torhüter sein heißt auch, gut mit der Defensive zusammenarbeiten. Heute hatten wir eine sehr kompakte Abwehr. So ist es für den Torhüter auch einfacher, die Bälle zu halten“, so der 39-Jährige nach dem Spiel. „Wirft man einen Blick auf die Tabelle, ging es in dem Spiel eigentlich um nichts mehr. Aber man hat natürlich trotzdem seinen Stolz und will immer gewinnen. Trotz eines geschwächten Kaders haben wir es geschafft, wenig Fehler zu machen und physisch durchzuhalten.“ Am Samstag fehlten bei den Red Boys Ognjen Jokic (verletzt) und der erkrankte Daniel Scheid, der seinen Vertrag in Differdingen genau wie Auger verlängert hat. Während Scheid und auch Kreisläufer Guillaume Ballet bis 2025 unterschrieben haben, hängen die beiden Torhüter Auger und Matej Mudrinjak ein Jahr dran. Für Auger wird es definitiv die letzte Saison sein, ehe er seine Handball-Karriere beendet.
„Ich habe nach dem Pokalsieg lange überlegt. Das Finale war ein unglaubliches Spiel, von dem man auch in zehn Jahren noch reden wird. Ich stellte mir die Frage, ob es besser ist, mit diesem Titel aufzuhören, oder zu versuchen, den Erfolg zu wiederholen“, so Auger: „Der Klub ist ambitioniert und hat gute neue Spieler verpflichtet, wie auch die, die jetzt schon da sind. Sie wollten die Zusammenarbeit mit mir fortsetzen, da sie glauben, dass ich in wichtigen Spielen den Unterschied machen kann. Das gegenseitige Vertrauen ist da, deswegen habe ich mich dazu entschieden, weiterzumachen.“
Auger sieht seine Rolle in der kommenden Saison vor allem als Unterstützer für die jungen Kollegen. Neben ihm selbst und Mudrinjak wird noch ein junger luxemburgischer Schlussmann nach Differdingen wechseln. „Es wird darum gehen, einen sauberen Übergang zu machen. Mit zwei jungen Torhütern braucht es noch einen alten Fuchs, den man um Rat fragen kann.“
Spielt Auger weiter auf seinem aktuellen Level, wird es auch danach schwer, ihn zu ersetzen. Ein Geheimnis für seine starken Leistungen gibt es nicht, wie er selbst sagt. Die Vorbereitung sei das A und O. „Ich habe mit der Zeit meine Spielweise ändern müssen. Heute schaue ich mir vor den Spielen viele Videos an. Früher ging es mehr über die Explosivität und weniger über die Vorbereitung. Ich wusste damals, dass ich schnelle Beine und gute Reflexe habe. Jetzt habe ich graue Haare und bin bald 40. Die Reflexe sind zwar immer noch da, aber es geht nicht mehr ganz so schnell. Es fehlt ein bisschen an der Explosivität in den Bewegungen, deswegen lese ich das Spiel heute besser.“
Statistik
Red Boys: Auger (1-60’, 12 Paraden, davon 1 7 m), Mudrinjak – Becvar 5, Grubic 5, Bonic 2, Ballet, Zekan 3, Hodzic, Semedo 9/4, Rac 4, Marques, Scherer
HBD: Herrmann (1-21’, 3 P.), Schulz (21-60’, 5 P., 1 Tor) – Mauruschatt 1, Hippert 1, Volpi, Cosanti 1, Köller 4, Wirtz 4/1, Ilic 1, Molitor, Becirovic 4, Etute 7, Anic, Mahnen, Steffen 1
Schiedsrichter: Janics/Keves
Zeitstrafen: Red Boys 2 – HBD 3
Siebenmeter: Red Boys 4/4 – HBD 1/2
Zwischenstände: 5’ 1:2, 10’ 3:5, 15’ 6:7, 20’ 9:8, 25’ 10:9, 30’ 14:12, 35’ 17:15, 40’ 19:17, 45’ 22:18, 50’ 23:20, 55’ 26:22
Zuschauer: 150 (geschätzt)
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