Formel 1 / Norris will Verstappen wieder herausfordern
Die Formel 1 nähert sich ihrer Saisonhalbzeit, und zwar mit großen Schritten: Momentan wird im Wochenrhythmus gefahren. Der Grand Prix von Spanien ist gerade absolviert, am Sonntag (15.00 Uhr/Sky) folgt nun Österreich, eine Woche später geht es nach England. Es ist der erste kräfteraubende Triple Header des Jahres, insgesamt gibt es davon drei. In den Ergebnislisten ist indes alles wie vor der Saison erwartet: Max Verstappen führt mit großem Vorsprung das Klassement an.
Also wackelt der Weltmeister doch nicht?
Zahlen lügen ja eigentlich nicht: Zehn Rennen gab es in diesem Jahr, siebenmal hat der Red-Bull-Pilot gewonnen. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Verstappen mittlerweile kämpfen muss, dass er zuletzt auf Fehler der Gegner und günstige Umstände angewiesen war. Bei weniger glücklichem Verlauf wäre der Niederländer seit fünf Rennen ohne Sieg, stattdessen hat er seinen Vorsprung in dieser Zeit – relativ geringfügig – ausgebaut. In Kanada und Spanien vergab McLaren mit Lando Norris zuletzt die große Chance auf zwei Siege in Folge, der Brite ist mittlerweile ziemlich deutlich erster Herausforderer des Weltmeisters. Ob er dieses Jahr noch um den Titel fahren kann, wurde er zuletzt gefragt. „Wir haben alles, was es braucht“, sagte der 24-Jährige: „Aber wir müssen es endlich zusammenbringen.“
Woran scheitert es denn?
In Kanada war es der Umgang des Teams mit einer Safety-Car-Phase, in Spanien misslang Norris der Start. Kleinigkeiten, die den Ausschlag gaben, und die zugleich Licht auf eine weitere Tatsache werfen: Red Bull und Verstappen agieren auf höchstem Niveau, Fahrer, Strategie, Boxenstopps, all das passt bei den Weltmeistern fast immer. So holte Verstappen 2021 den Titel gegen Lewis Hamilton im so lange überlegenen Mercedes, und so baute das Team seine Dominanz in den Folgejahren auf. Genau deshalb ist Verstappen 2024 so schwer zu schlagen, obwohl er nicht mehr das deutlich stärkste Auto hat.
Und wer ist in Spielberg am stärksten?
Es ist eine Errungenschaft der Red-Bull-Konkurrenz, dass solche Vorhersagen gar nicht mehr so einfach sind. Bei den vergangenen fünf Rennen kämpften vier Teams um die Polepositions, neben Red Bull und McLaren auch Ferrari und sogar Mercedes. Während es je nach Strecken-Layout für drei dieser Teams durchaus große Schwankungen gab, war McLaren eigentlich immer vorne dabei. Und so ist es mittlerweile eine populäre Meinung im Fahrerlager, dass das Auto in Papaya-Orange das stärkste und konstanteste im Feld ist. Red Bull wiederum könnte beim Heimspiel in Österreich von den sehr schnellen Passagen profitieren, „da sind sie besser als wir“, sagt Norris.
Worauf ist sonst zu achten?
Zwei Faktoren könnten für weitere Abwechslung sorgen. Zum einen das Format, denn es steht mal wieder ein Sprint-Wochenende an. Nur ein einziges freies Training steht den Teams zur Eingewöhnung zur Verfügung, das erhöht grundsätzlich die Chance auf ungewöhnliche Ergebnisse. Durch den Sprint am Samstag (12.00 Uhr) sind zudem mehr Punkte zu holen, als an einem gewöhnlichen Rennwochenende. Und auch das Wetter könnte zum Faktor werden, wie so oft in der Steiermark. Es wird sehr warm, aber auch Gewitter sind am gesamten Wochenende möglich. (SID)
Aston Martin verlängert mit Stroll
Der Kanadier Lance Stroll (25) behält seinen Platz bei Aston Martin in der Formel 1 auch in den kommenden Jahren. Die Engländer bestätigten die Vertragsverlängerung „für 2025 und darüber hinaus“ am Donnerstag in Spielberg. Vor dem Großen Preis von Österreich steht die Fahrerpaarung bei Aston Martin damit mittelfristig fest: Fernando Alonso hatte seinen Vertrag schon im Frühjahr verlängert. „Die Konstanz und Stabilität, die uns der Verbleib von Lance und Fernando bringt, ist eine tolle Grundlage, um unsere Ziele zu erreichen“, sagte Teamchef Mike Krack. Die beiden Piloten gehen damit in die dritte Saison als Teamkollegen. Stroll fährt bereits seit 2019 für das britische Team, das damals noch Racing Point hieß. Er hat mittlerweile mehr als 150 Rennen in der Königsklasse absolviert, seine Leistungen werden aber durchaus auch kritisch gesehen: Sein Vater Lawrence Stroll ist Besitzer des Teams. (SID)
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